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WAZ: Eine Frage der Haltung Nach einem Streit mit Übermutter Alice Schwarzer kehrt Lisa Ortgies jetzt wieder auf vertrauten Boden zurück. Heute moderiert sie erstmals wieder "frauTV" im WDR

Geschrieben am 25-02-2009

Essen (ots) - Nach einem nur wenige Monate dauernden Intermezzo
als Chefredakteurin bei Alice Schwarzers "Emma" kehrt Lisa Ortgies
zum Fernsehen zurück. Heute wird sie beim WDR wieder das Magazin
frauTV moderieren. Hayke Lanwert sprach mit Lisa Ortgies über Alice
Schwarzer (ein wenig zumindest), über Frauen unter sich (aber ja
doch) und natürlich über ihre neue, alte Sendung (auf die sie sich so
freut).

Frau Ortgies, es existiert noch eine alte Homepage von frauTV, auf
der haben Sie unter der Rubrik "Frauen, die mich beeindrucken" auch
Alice Schwarzer genannt . . .
Ortgies: Ist die noch im Netz drin?(lacht) Da muss ich mal ganz
schnell in der Redaktion anrufen, dass die sich darum kümmern . . .

Würden Sie das denn noch einmal so formulieren?
Ortgies: Damals war das sicherlich so gemeint. Jetzt würde ich es
allerdings von der Person entkoppeln und würde sagen, dass ihr
Lebenswerk mich beeindruckt. Aber wie gesagt: losgelöst von der
Person.

Es gibt ja das Vorurteil, Frauen könnten nicht zusammen arbeiten.
Würden Sie das nach Ihrer aktuellen Erfahrung bestätigen?
Ortgies: Das ist nicht unbedingt nur ein Vorurteil. Soziales
Verhalten ist auch erlernt und ist immer noch sehr unterschiedlich
bei Männern und Frauen. Bei Männern wird genau so hart gekämpft und
nicht weniger aggressiv. Unter Frauen entstehen andere Probleme als
mit Männern. Man nennt es das Krabbenkorb-Prinzip. Alle sitzen in
einem Korb, also übertragen auf die Arbeitswelt zum Beispiel in einem
Team, und fühlen sich im Einklang. Wenn eine der Frauen versucht, den
Korb hochzuklettern, weil sie das kann, weil sie das Talent oder den
Durchsetzungswillen dazu hat, dann neigen andere Frauen dazu, sie
zack wieder herunter zu ziehen. Weil es die Harmonie stört, wenn eine
durchmaschiert. Die schlaue Taktik wäre, und so machen es Männer,
"ich häng mich daran! In seinem Windschatten kann ich es auch zu was
bringen!" Aber es gibt natürlich genau so viele Dinge, in denen
Männer von Frauen lernen können und sogar müssen.

Sie haben elf Jahre frauTV gemacht. Jetzt gab es eine kreative
Pause, in der Sie auch ein Buch geschrieben haben. Zurückzugehen zu
frauTV - Sie werden es gerne tun - aber macht das nicht auch
Bauchschmerzen?
Ortgies: In diesem Fall nicht, für mich ist das eine Heimkehr. Zu
einer Sendung, die ich ungern verlassen habe, trotz der neuen
Herausforderung damals. Was mich an frauTV begeistert und weshalb ich
sage, ich bin da in meinem Element, ist die Tatsache, dass man so
nahen Kontakt zum Zuschauer hat wie sonst fast nirgendwo. Ich freue
mich wirklich zurückzukehren. Es wird einen kleinen Relaunch geben
mit Blogs und einer Reporterreihe, die aus den Städten kommt. Es ist
viel Aufbruchstimmung da.

Was glauben Sie, was macht frauTV anders als andere
Frauenmagazine?
Ortgies: Unsere Zielgruppe sind alle Frauen, vom Teenager bis hin ins
hohe Alter. Denn auch das ist ein Thema, wie Frauen leben im Alter,
wie sie sich organisieren. Wir greifen Themen auf wie Pubertät,
Identitätsfindung, wir hatten auch schon Berichte über "Au pair". Wir
machen das nur so, dass die Mutter genauso vorm Fernseher bleibt wie
die Tochter. Das reicht wirklich von der Familienpolitik bis zur
Strumpfhose. Für mich ist das immer eine Frage der Haltung: Frauen
sind keine Mängelwesen. Wir verstehen uns da eher als Schutzschild
vor diesen ständigen Ansprüchen, die schon damit anfangen, dass sie
zur Arbeit fahren und das H & M-Plakat sehen und ständig zum
Vergleich aufgefordert werden.

Sie haben gerade ein neues Buch geschrieben . . .
Ortgies: Ja. Aber ich will nicht so viel davon verraten. Es geht
natürlich um Männer und Frauen.

Einen Halbsatz mehr, bitte!
Ortgies: Und was den Abstand zwischen beiden größer macht . . .

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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