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Studie: Große Mehrheit der Deutschen für die elektronische Gesundheitskarte

Geschrieben am 26-02-2009

Berlin (ots) - Die Deutschen sehen dem Start der elektronischen
Gesundheitskarte (eGK) positiv entgegen. Das zeigt eine aktuelle
bevölkerungsrepräsentative Studie im Auftrag der Techniker
Krankenkasse (TK): Rund drei Viertel der Bevölkerung begrüßen die
Einführung und erwarten, dass damit der Kartenmissbrauch zurückgeht
und sie später von weiteren Anwendungen wie der elektronischen
Patientenakte profitieren. Noch größer ist die Zustimmung bei den
Teilnehmern aus den eGK-Testregionen (87 Prozent). Skepsis gibt es
vor allem bei den befragten Ärzten: Vier von fünf befragten Ärzte
sprechen sich dafür aus, das System vor dem Start erst gründlich zu
entwickeln. Neue Anwendungen wie die elektronische Patientenakte
kommen bei ihnen jedoch mehrheitlich gut an (70 Prozent).

"Wir sind für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte,
aber nicht um jeden Preis", sagte Professor Dr. Norbert Klusen bei
der Vorstellung der Studienergebnisse in Berlin. Die Technik sei
jetzt für den ersten Schritt im Alltagsbetrieb bereit, doch müssten
weitere Schritte wie die Online-Aktualisierbarkeit und das
elektronische Rezept schnell folgen, damit die höheren Kosten durch
Einsparungen kompensiert werden können, so der Vorsitzende des
TK-Vorstandes. Zurzeit tauscht die TK (7,2 Millionen Versicherte) pro
Jahr rund jede fünfte Krankenversichertenkarte aus, weil sich
Adressdaten oder der Versichertenstatus ändern. "Deutschlandweit sind
auf diese Weise rund 15 Millionen Krankenversichertenkarten pro Jahr
ein Fall für den Schredder", so Klusen.

"Je jünger die Menschen sind, desto mehr befürworten sie die
elektronische Gesundheitskarte und die mit ihr künftig möglichen
Anwendungen", fasste Karin Gangl, Studienleiterin am Frankfurter
F.A.Z.-Institut die Ergebnisse des "Branchenbarometer E-Health"
zusammen. So sind 85 Prozent der 18- bis 29-Jährigen von den
Vorteilen der Karte überzeugt, bei den über 60-Jährigen dagegen nur
rund 70 Prozent. Die Mehrheit der Bevölkerung (60 Prozent) findet die
künftigen Funktionen sicher oder sehr sicher - ein großer Teil
dagegen gab an, zu wenig über die elektronische Gesundheitskarte und
mögliche Risiken zu wissen, um darüber zu urteilen.

Die Befragten schätzen vor allem, dass die Karte künftig wichtige
Gesundheitsdaten rascher verfügbar machen soll. Sie versprechen sich
davon eine höhere Diagnose- und auch Arzneimittelsicherheit. Auch die
Perspektive, dass die eGK später einmal das Anlegen elektronischer
Patientenakten mit der individuellen Krankengeschichte inklusive
Laborbefunden, Operationsberichten und Röntgenbildern ermöglichen
wird, befürworten 70 Prozent der Befragten.

Kritik gab es vor allem beim geplanten Funktionsumfang zum Start:
"Sowohl Versicherte als auch Ärzte sehen es skeptisch, wenn eine
elektronische Gesundheitskarte mit nur wenigen Basisfunktionen die
bisherige Krankenversichertenkarte ablöst", so Karin Gangl. Das
Sicherheitskonzept der eGK überzeugt dagegen die meisten
Krankenversicherten, nicht aber die Mehrheit der befragten Ärzte.

Bei der Erprobung der Karte wurde offenbar, dass zum Teil
erheblicher Verbesserungsbedarf bei der Einbindung in die täglichen
Arbeitsprozesse der Praxen besteht. Während das Auslesen der
Basisdaten per Testkarte keine Probleme bereitete, berichten viele
Mediziner, dass das Ausstellen eines elektronischen Rezepts und das
PIN-Verfahren für freiwillige Anwendungen weniger gut bis schlecht
verlief. Dennoch befürworten insgesamt knapp 60 Prozent der befragten
Ärzte in den Testregionen die elektronische Gesundheitskarte
grundsätzlich. Über 70 Prozent sprachen sich sowohl für den
elektronischen Arztbrief als auch die elektronische Patientenakte
aus.

Zum Hintergrund:

Nach mehr als zwei Jahren Testbetrieb in sieben Testregionen soll
die elektronische Gesundheitskarte ab diesem Sommer schrittweise bis
Ende 2010 in Deutschland eingeführt werden. Bis Ende Juni schaffen
sich die Ärzte in der Region Nordrhein die von den Krankenkassen
finanzierten neuen Kartenlesegeräte an, danach beginnt die Ausgabe
der Karten. Versicherte müssen lediglich ein Lichtbild einsenden, um
die neue Karte zu bekommen. Die Krankenkassen schreiben die
Versicherten rechtzeitig vor dem Start direkt an.

Das Branchenbarometer E-Health basiert auf einer
bevölkerungsrepräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker
Krankenkasse und des F.A.Z.-Instituts Ende 2008. Die Angaben zu den
Arzt- und Versichertenmeinungen und Erfahrungen in den Testregionen
basieren auf Einzelinterviews mit 50 beziehungsweise 100 Befragten
und sind deshalb nicht bevölkerungsrepräsentativ.

Originaltext: TK Techniker Krankenkasse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6910
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6910.rss2

Pressekontakt:
Techniker Krankenkasse
Pressestelle
Für Rückfragen: Dorothee Meusch
Tel. 040 - 6909 - 1783, Fax 040 - 6909 - 1353
E-Mail: dorothee.meusch@tk-online.de


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