World Vision zum Besuch von Ban Ki Moon im Kongo: "Dschungelkommando kann UNO nur schaden" Mandat für Schutz und Friedensvermittlung braucht volle Unterstützung
Geschrieben am 27-02-2009 |
Friedrichsdorf (ots) - Von UN-Generaltsekretär Ban Ki Moon, der heute den Ostkongo besucht, erwartet das internationale Hilfswerk World Vision ein klares Bekenntnis zur unparteiischen Friedensförderung durch die UN und zum Schutz der Zivilbevölkerung vor weiteren Kampfhandlungen in der Kivu-Region. "Jede gemeinsame Militäraktion der Friedenstruppe MONUC mit der kongolesischen Armee zur Entwaffnung der Hutu.-Milizen kompromittiert ihre Hauptaufgaben und schadet auch der humanitären Hilfe", warnt Friedensexperte Ekki Forberg von World Vision aus Anlass der aktuellen Debatte um die Rolle der Uno im Kongo.
Das im Januar erneuerte Mandat der UN-Friedenstruppe sieht vor, "dass alle von der kongolesischen Armee geführten Operationen gegen illegale, fremde oder kongolesische Milizen gemeinsam mit der MONUC geplant, sorgfältig vorbereitet und in Abstimmung mit dem internationalen Recht zu humanitären Angelegenheiten und Flüchtlingsfragen durchgeführt werden soll." Bei der ruandisch-kongolesischen Offensive gegen die Hutu-Kämpfer der FDLR sah sich die MONUC jedoch weder ausreichend informiert noch in die Planung mit einbezogen. "Es ist richtig, wenn die UNO dies kritisiert und Zugang für internationale Akteure fordert, damit Menschenrechtsverletzungen verhindert werden. Sie sollte den Abzug der Ruander aber nicht dazu nutzen, nun im Dschungelkampf das Kommando zu übernehmen", so Ekki Forberg. "Sie braucht ihre Ressourcen, um Siedlungen und Verkehrswege zu sichern, aufzuklären und Konflikte zu entschärfen. Wir wissen auch, dass die Rebellen sich unter die lokale Bevölkerung mischen und müssen befürchten, dass wir als Hilfsorganisationen nicht mehr an Bedürftige herankommen, wenn die UNO als Konfliktpartei wahrgenommen wird."
World Vision arbeitet seit mehr als 15 Jahren im Ostkongo und hat durch die immer wieder aufflammenden Kämpfe und Vertreibungen zahlreiche Rückschläge bei Entwicklungsbemühungen miterlebt. So stand auch in den vergangenen Monaten die Nothilfe für Binnenflüchtlinge, die Betreuung von Vergewaltigungsopfern und verwaisten Kindern, aber auch der Kampf gegen Unterernährung und Krankheiten im Vordergrund der Arbeit. World Vision tritt daher im Verbund mit anderen Hilfswerken und Friedensaktivisten für nicht-militärische Strategien ein. Ekki Forberg: "Wir hoffen, dass Ban Ki Moon seinen Einfluss nutzt, um den Amani-Friedensprozess neu zu beleben und der Kongo dann auch von Ländern wie Deutschland Hilfe zur Lösung seiner Konflikte und Armutsprobleme bekommt."
HINTERGRUND World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaft. Im Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt. World Vision Deutschland ist Teil der weltweiten World Vision-Partnerschaft. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. World Vision Deutschland ist Mitglied im Aktionsbündnis gegen AIDS und bei Aktion Deutschland Hilft. Weitere Infos unter www.worldvision.de
Originaltext: World Vision Deutschland e. V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6795 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6795.rss2
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