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Hochschulzugangsberechtigungen nicht wie Discounterware verramschen / Zulassungschaos im Herbst noch nicht abgewendet

Geschrieben am 05-03-2009

Berlin (ots) - Vor einer unkontrollierten Öffnung der Hochschulen
für Berufstätige hat der Vorsitzende des Deutschen
Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, gewarnt. Anlässlich der
Tagung der Kultusministerkonferenz in Stralsund erinnerte er daran,
dass Berufstätigkeit nicht per se Studierfähigkeit vermittle.
"Studierfähigkeit erfordert nicht nur inhaltliches Wissen, sondern
auch hohe methodische Kompetenzen. Wenn sich diese nach einigen
Berufsjahren von selbst einstellen würden, könnten wir unsere
schulischen Wege zur Hochschulreife alle dicht machen und würden
damit viel Geld sparen! Wir dürfen Hochschulzugangsberechtigungen
nicht wie Discounterware verramschen!", so Meidinger.

Der Verbandschef betonte, er sei nicht grundsätzlich gegen die
Möglichkeit für Berufstätige ohne Abitur, an Hochschulen zu
studieren. Ein unkontrollierter Zugang werde aber die Abbrecherquoten
noch weiter in die Höhe treiben.

Im Hinblick auf die gestrige Vereinbarung von
Bundesbildungsministerium und der Hochschulrektorenkonferenz, bis
2010/11 ein bundesweites Nachrückverfahren zu schaffen, sagte
Meidinger, damit sei die Kuh noch lange nicht vom Eis. Wörtlich
sagte er: "Einerseits hat man damit offen eingeräumt, dass zum
kommenden Wintersemester 2009/10 das neuerliche Zulassungschaos
bereits vorprogrammiert ist und andererseits ist jetzt schon klar,
dass nicht alle Hochschulen zu einer verpflichtenden Teilnahme bereit
sind. Ich fordere die Kultusministerkonferenz auf, ihre
Fürsorgepflicht für die künftigen Abiturientinnen und Abiturienten
wahrzunehmen und dieses unselige Gezerre zwischen ZVS,
Bundesbildungsministerium und Hochschulrektoren zu beenden!"

Die Folgeerscheinungen des Lehrermangels, z.B. die Werbeaktionen
einzelner Bundesländer, kommentierte der Verbandschef so: "Die
Bundesländer wollten mit der Föderalismusreform ausdrücklich den
Wettbewerb zwischen den Ländern. Jetzt haben wir ihn! Wer genügend
junge Lehrerinnen und Lehrer als Nachwuchs gewinnen will, muss ihnen
nur vernünftige Arbeitsbedingungen und attraktive Berufsperspektiven
bieten."

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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