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SoVD lehnt Sonderabschluss für Sonderschüler ab

Geschrieben am 05-03-2009

Berlin (ots) - Anlässlich der heute beginnenden
Kultusministerkonferenz erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer:

Der SoVD lehnt den von der Kultusministerkonferenz geplanten
Sonderabschluss für "Sonderschüler" entschieden ab. Statt die
Ausgrenzung von behinderten und lernbehinderten Schülern weiter zu
verfestigen, brauchen wir endlich einen Aufbruch für ein inklusives
Bildungssystem, in dem behinderte und nicht behinderte Kinder
gemeinsam lernen.

Die Kultusministerkonferenz will für Schüler von Förderschulen
künftig einen Schulabschluss "Förderschwerpunkt Lernen" einführen.
Damit würde ein neuer Schulabschluss noch unterhalb des
Hauptschulabschlusses geschaffen. Das verschleiert die Tatsache, dass
Förderschüler ausgegrenzt werden. Ein Sonderabschluss ist
diskriminierend und wäre gerade zum jetzigen Zeitpunkt das völlig
falsche Signal.

Der Vorschlag für einen Sonderabschluss für Förderschüler läuft
der UN-Behindertenrechtskonvention völlig zu wider. Die
Bundesrepublik hat sich mit der Unterzeichnung der UN-Konvention dazu
verpflichtet, dass der gemeinsame Schulbesuch behinderter und nicht
behinderter Kinder nicht länger die Ausnahme ist, sondern zur Regel
wird. Wir rufen die Kultusministerkonferenz auf, neue Wege zu
beschreiten und mit der Verwirklichung eines inklusiven
Bildungssystems zu beginnen.

Der Vorschlag eines Sonderabschlusses geht an den eigentlichen
Problemen vorbei und würde lediglich zu einer geschönten
Schulabbrecher-Statistik führen. Derzeit verlassen drei Viertel der
Abgänger von Förderschulen diese ohne einen anerkannten
Schulabschluss. Mit dem neuen Sonder-Schulabschluss würde diese
Abbrecherquote per Federstrich geschönt, ohne dass sich die
Bildungschancen der Kinder tatsächlich verbessert hätten.

V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Originaltext: SoVD Sozialverband Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43645
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43645.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de


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