(Registrieren)

Achtung! Sendetermin ergänzt "Panorama": Behörden verschleiern Herkunft des Atommülls in der Asse

Geschrieben am 05-03-2009

Hamburg (ots) - Bundes- und Landesbehörden haben nach Recherchen
des ARD-Magazins "Panorama" (Sendung: Donnerstag, 5. März, um 21.45
Uhr im Ersten) die Herkunft der 126.000 Fässer schwach- und
mittelradioaktiven Materials im Atommülllager Asse jahrelang
verschleiert. Tatsächlich stammt ein erheblich größerer Teil aus
kommerziellen Atomkraftwerken als bisher behauptet.

Das Bundesforschungsministerium hatte noch vor wenigen Tagen auf
schriftliche Anfrage von "Panorama" erklärt: "Etwa 30 Prozent der
Abfallgebinde stammen aus der kommerziellen Energiewirtschaft, sie
machen allerdings nur etwa 5 Prozent des radioaktiven Inventars der
Schachtanlage Asse aus." Im Interview mit "Panorama" bekräftigt
Staatssekretär Frieder Meyer-Krahmer: "Der größte Teil kommt aus
öffentlichen Forschungseinrichtungen". Damit verschleiert das
Ministerium die Tatsache, dass es sich bei dem Müll aus
Forschungseinrichtungen überwiegend um Abfälle handelt, die bei der
Bearbeitung von Brennstäben aus kommerziellen Atomkraftwerken
entstanden sind.
Aus einem Inventarbericht der Asse geht hervor, dass 70 Prozent der
in der Asse eingelagerten Radioaktivität kommerziellen
Atomkraftwerken zuzuordnen ist. Das Bundesforschungsministerium
interpretiert diesen Bericht anders und weist den Vorwurf der
Täuschung zurück.

Auch den Staatssekretär im Umweltministerium Michael Müller hatte
das Forschungsministerium missverständlich informiert. In einer
Fragestunde im Bundestag im Oktober letzten Jahres hatte Michael
Müller gesagt: "... Die an die Asse abgegebenen Abfälle stammten
nicht von den Energieversorgern." Auf Nachfrage von "Panorama"
bestätigte das Umweltministerium, diese Informationen so vom
Bundesforschungsministerium erhalten zu haben.

Mit Blick auf das Salzbergwerk Asse hatten die zuständigen
Ministerien und Behörden immer wieder den Forschungscharakter der
Anlage betont. Für den dort gelagerten Müll sei daher der Bund - also
der Steuerzahler - zuständig. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass
die Sanierung zwei Milliarden Euro und mehr kosten wird.

Aus einem Briefwechsel, der "Panorama" vorliegt, geht allerdings
hervor, dass das Forschungsministerium schon zu Beginn der
Einlagerung des Atommülls in der Asse darüber informiert war, dass es
sich nicht um Einlagerungen im Rahmen eines Versuchs handelte. So
baten die Betreiber der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe im Jahr
1965 schriftlich, rasch mit der Einlagerung ihres Atommülls in der
Asse beginnen zu dürfen, ansonsten hätten sie eine Lagerhalle für den
Müll bauen müssen. Das wollten sie "angesichts der Finanzlage
dringend vermeiden". Die Gesellschaft für Strahlenforschung, die die
Einlagerung in der Asse betrieb, warnte daraufhin das Ministerium, es
handele sich "nicht um eine Versuchslagerung", vielmehr um eine
"Massenanlieferung von radioaktiven Rückständen". Dennoch erteilten
die zuständigen Behörden die nötigen Genehmigungen.

Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6561
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6561.rss2

Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

190117

weitere Artikel:
  • Weltpremiere in Stuttgart: Schweizer Wohlfühlprogramm / Zum Auftakt der Stuttgarter Retro-Classic präsentiert das Schweizer Unternehmen "KW Premium Produkte GmbH" eine neue Form der Winterpause für Ol Dänikon (ots) - Die Aufgabe ist klar und eindeutig. Während der Winter-Monate oder auch mitten im Jahr steht der Klassiker in der Garage. Einige Wochen oder sogar Monate lang. Das ärgert die Reifen, das Fahrwerk, den ganzen Oldtimer und natürlich den Besitzer. Bisher mussten eher unprofessionelle Lösungen helfen: Erhöhung des Reifendruckes, ständiges Bewegen des Fahrzeuges oder Demontage der Reifen und Aufbocken des Automobils. Damit ist nun Schluss! Einfach Auffahren und das war´s! Das Prinzip ist nicht neu, die Umsetzung umso mehr...

  • Axel Springer AG verkauft weitere Regionalzeitungen München (ots) - Die Berliner Axel Springer AG (Welt, Bild) trennt sich von weiterem Tafelsilber an seiner Regionalpresse in Norddeutschland. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ) übernimmt von Springer alle Anteile an den "Elmshorner Nachrichten" und stockt zusätzlich seine Beteiligung am "Pinneberger Tageblatt" auf 100 Prozent auf. Dies bestätigt Asghar Azmayesh, Sprecher der SHZ-Geschäftsführung, gegenüber dem branchenmagazin Werben & Verkaufen (W&V). Der SHZ war bereits mit 55 Prozent Mehrheitsgesellschafter am A. Beig-Verlag, mehr...

  • ZDF-Kulturmagazin "aspekte" auf der Leipziger Buchmesse 2009: "Das blaue Sofa" live bei ZDFonline und im ZDFdokukanal / "Lange Nacht" und "aspekte"-Sendung zum Jahrestag des Mauerfalls aus Leipzig Mainz (ots) - Das ZDF-Kulturmagazin "aspekte" ist vom 12. bis 15. März 2009 mit dem "Blauen Sofa" auf der Leipziger Buchmesse präsent. Im ZDFdokukanal oder auf www.zdf.de sind die Gespräche mit den Stars der Literaturszene live zu verfolgen. In einem "aspekte extra" präsentiert die Redaktion am Dienstag, 18. März 2009, ab 0.20 Uhr zwei Stunden lang Höhepunkte in der "Nacht des Blauen Sofas". Seit dem Jahr 2000 hat sich das Blaue Sofa von "aspekte", dem "Club Bertelsmann", der "Süddeutschen Zeitung" und dem "Deutschlandradio Kultur" mehr...

  • PHOENIX berichtet live vom 79. Genfer Automobilsalon / PHOENIX, Dienstag, 10. März 2009, 14.45 Uhr Bonn (ots) - Elektroautos statt Spritschlucker, alternative Technologien statt PS-Protzerei? Sieht so der neue Mobilitätstrend in Zeiten der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise aus? Wie steht es um die Zukunft der zuletzt arg gebeutelten Automobil- und Zuliefererindustrie? Reichen die aktuellen politischen Maßnahmen wie Verschrottungsprämie, Umweltprämie und Co2-basierte Kfz-Steuer, um die Autoindustrie wieder anzukurbeln? Und mit welchen Konzepten wollen die Hersteller bei steigenden Ölpreisen ihr Überleben sichern? PHOENIX beantwortet mehr...

  • Energieeffiziente Rechenzentren: Klimaschutz spart Geld / Erstes Großrechenzentrum erfolgreich geprüft / Energiekosten um 20 bis 40 Prozent senken Köln (ots) - Senkung des Energieverbrauchs und der Kosten einerseits, Steigerung der Effizienz andererseits: Mit diesen Zielen hat TÜV Rheinland im September 2008 die Prüfung nach dem neuen Standard für "Energieeffiziente Rechenzentren" gestartet. Erfolgreich: Bereits ein halbes Jahr nach der Präsentation haben die Fachleute von TÜV Rheinland mit nahezu allen großen Hardwarelieferanten und bedeutenden Systemhäusern in Deutschland strategische Partnerschaften geschlossen. Für IBM, die bereits maßgeblich an der Entwicklung der Prüfkriterien mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht