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DistancE-Learning ermöglicht die lernende Gesellschaft

Geschrieben am 05-03-2009

Berlin (ots) - Rund 100 Experten diskutierten auf dem Fachkongress
"Bildung und Qualität" im Rahmen des Bundesweiten Fernstudientages
2009 den neuen Megatrend "Berufsbegleitendes Lernen"

"DistancE-Learning ist für die nächsten zehn Jahre die einzige
Chance, eine in der Breite selbst lernende Gesellschaft in
Deutschland zu ermöglichen." Mit dieser Aussage fasste Prof. Dr. Dr.
h. c. Klaus Landfried, ehemaliger Präsident der
Hochschulrektorenkonferenz, in seinem Vortrag auf dem Kongress
"Bildung und Qualität" zusammen, worin sich alle Referenten einig
waren. Schon in seinem Grußwort machte der Parlamentarische
Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF),
Andreas Storm, deutlich, dass in Deutschland die Parallelität von
Erwerbstätigkeit und Qualifizierung zum Megatrend der nächsten zehn
Jahre werden wird, und betonte: "Fernlernen wird hierbei eine
zentrale Rolle spielen." Die aktuelle überaus positive Entwicklung
der Fernunterrichtsbranche in Zeiten der Wirtschaftskrise gibt
bereits einen Vorgeschmack davon: "Die Anmeldezahlen steigen rasant,
weil die Menschen in Deutschland begreifen, dass sie in ihre eigene
Zukunftsfähigkeit investieren müssen", betonte Dr. Martin H. Kurz,
Präsident des Forum DistancE-Learning, in seiner Eröffnungsrede.

Der Fachkongress am 27. Februar 2009 in Berlin wurde vom
Fachverband Forum DistancE-Learning im Rahmen des Bundesweiten
Fernstudientages 2009 organisiert. Rund 100 Experten diskutierten an
diesem Tag, welche Auswirkungen der Wandel zur lernenden Gesellschaft
auf die Weiterentwicklung von Lernmethoden haben wird.
Mediengestütztes Lernen wird dabei eine immer größere Rolle spielen -
wobei das "E" aus der Begriffsdefinition "E-Learning" zunehmend
verschwinden und wieder schlicht vom Lernen die Rede sein werde, so
die These von Prof. Dr. Peter Baumgartner, Leiter des Departments für
Interaktive Medien und Bildungstechnologien der Donau-Universität
Krems: "Mischformen aus Fernstudien, Präsenzlernen und E-Learning
etablieren sich."

Fernstudienqualität ist Servicequalität

Wichtigstes Element ist und bleibt dabei aber die persönliche
Betreuung; denn Computerprogramme können eine erfolgreiche
Kompetenzvermittlung nicht überprüfen. Hier liefern Fernlehrinstitute
und Fernhochschulen erprobte Konzepte, von denen Präsenzuniversitäten
nur lernen können: "Zu lange haben die Hochschulen der
FernUniversität Hagen und wenigen anderen das Fernstudium überlassen.
Jetzt müssen sie mühsam aufholen", so der ehemalige HRK-Präsident
Landfried. "Fernstudienqualität ist Servicequalität," das hob Dr.
Burkhard Lehmann vom Distance and International Studies Center (DISC)
der TU Kaiserslautern hervor.

Die Experten rechnen mit einer Verzehnfachung der Zahl derjenigen,
die sich berufsbegleitend wissenschaftlich weiterbilden wollen. "Wir
brauchen keinen Lernkulturwandel, sondern einen Lehrkulturwandel",
betont Lehmann und sprach vom "Abschied von der
Versammlungspädagogik." Zu glauben, dass Lernen erst gelingt, wenn
sich mindestens zwei Menschen in einem Raum aufhalten, sei überholt.

Qualitäts-Management-Systeme bieten verlässliche Standards

Im Mittelpunkt des Kongresses stand immer wieder die Frage nach
der Qualität und deren Messbarkeit in Bezug auf mediengestützte
Bildungsangebote. Qualitätsmanagementsysteme in der Weiterbildung
wurden vor rund zehn Jahren zunächst aufgrund der Definition von
Weiterbildnern als Zulieferer für Wirtschaftsbetriebe relevant, die
entsprechend eine ISO-Zertifizierung oder vergleichbares verlangten.
Dies verdeutlichte Prof. Dr. Dr. h. c. Ekkehard Nuissl von Rein,
Leiter des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE), in
seinem Beitrag: "Heute geht es zunehmend um die Frage, wie die
Lernerfolge - die Learning Outcomes - selbst messbar gemacht werden
können." Baumgartner wies darauf hin, dass QM-Systeme zwar für mehr
Transparenz, Vergleichbarkeit sowie Standards sorgen, aber nicht
garantieren können, dass Lernen gelingt: "Lernen ist ein
hochindividueller Prozess, in den sich der Kunde mit einbringen muss,
soll er gelingen."

Entsprechend warnten die Experten auf dem Kongress vor einer
Überregulierung durch ausufernde Qualitätskontrollen sich doppelnder
Zertifizierungen und Akkreditierungen sowie vor einer Fokussierung
auf die Überprüfung der bloßen Lehrinhalte. Die oftmals vorbildlichen
Betreuungskonzepte von Fernstudienanbietern wurden in gängigen
QM-Systemen zu wenig berücksichtigt. Die Lösung bietet seit kurzem
ein QM-System, das speziell auf die Organisationsstruktur von
Fernstudienanbietern eingeht und die Besonderheiten dieser
Dienstleistung berücksichtigt.

PAS 1037: Einsteiger-Modell für internationale ISO-Bildungsnorm
Einigkeit bestand in der Diskussionsrunde darüber, dass gerade die
PAS 1037-Spezifikation für DistancE-Learning-Anbieter ein geeignetes
Modell ist, ideale Rahmenbedingungen zu etablieren, die es Menschen
ermöglichen, ihre Kompetenzen erfolgreich zu erweitern. Die
Verknüpfung von "Produktqualität" und "Organisationsqualität" in der
PAS 1037-Spezifikation wurde auch von Michael Vennemann, Leiter der
Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU), positiv
hervorgehoben. Vennemann sprach sich für ein Zusammenspiel
staatlicher Qualitätssicherung und privater Zertifizierung bzw.
Akkreditierung aus: "Bei der ZFU-Zulassung ist es mittlerweile
möglich, bei nach PAS 1037 zertifizierten Anbietern bestimmte
Anforderungen als erfüllt vorauszusetzen."

Die ersten Mitglieder des Fachverbandes Forum DistancE-Learning
haben das branchenspezifische Qualitätsmanagementsystem bereits
erfolgreich eingeführt und sind nach PAS 1037 quality specifications
for distance learning providers zertifiziert. "Im Hinblick auf die
für 2010 zu erwartende internationale ISO-Norm für
Bildungsdienstleistungen ist die PAS 1037 sogar ein optimales
'Einsteiger-Modell'", betonte Walter Brückner vom RKW Berlin. Die PAS
1037 gibt als deutsches Grundlagendokument wesentliche Impulse bei
der Ausgestaltung der neuen ISO-Norm.

Die Qualitätsdebatte in der Weiterbildung setzt das
Expertennetzwerk Forum DistancE-Learning in diesem Jahr in weiteren
Veranstaltungen fort. Die Termine werden rechtzeitig auf der Website
www.forum-distance-learning.de bekannt gegeben.

Literaturtipp: Ein ausführlicher Artikel zum Thema Qualität im
Fernstudium und Unterricht, verfasst von Burkhard Lehmann und
Heinrich Dieckmann, Vizepräsident des Forum DistancE-Learning, ist
nachzulesen im "Handbuch Qualität in Studium und Lehre",
herausgegeben von Winfried Benz, Jürgen Kohler, Klaus Landfried,
Berlin 2009.

Linktipp: Die Dokumentation des Kongresses "Bildung und Qualität"
mit Downloads der Vorträge und Präsentationen gibt es auf
www.forum-distance-learning.de und www.fernstudientag.de/kongress/.

Originaltext: Forum DistancE-Learning
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53081
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53081.rss2

Pressekontakt:
Forum DistancE-Learning - Pressestelle
c/o Laub & Partner GmbH - Dörte Giebel
Kedenburgstraße 44 - 22041 Hamburg
Tel: 040/656972-61
Fax: 040/656972-50
E-Mail: doerte.giebel@laub-pr.com


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