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Yusuf al-Qaradawi schreibt Fatwa / "Weibliche Genitalverstümmelung ist ein Werk des Teufels"

Geschrieben am 06-03-2009

Hamburg/Katar (ots) - Was Sheikh Yusuf al-Qaradawi, der große
Rechtsgelehrte aus Katar, sagt, hat in der gesamten islamischen Welt
größtes Gewicht. Er gilt als "Sprachrohr Afrikas", als "wandelndes
Lexikon des Islams". Weltweit bekannt ist der 82-Jährige nicht
zuletzt durch seine wöchentlichen Predigten im arabischen Sender
Al-Jazeera. Am 2. März gewährte er dem Menschenrechtler Rüdiger
Nehberg, der seit neun Jahren mit seinem Verein TARGET gegen den mehr
als 5000 Jahre alten Brauch der Weiblichen Genitalverstümmelung
kämpft, in seiner Residenz in Doha eine Audienz. Das Resultat ist ein
verbindliches Rechtsgutachten ("Fatwa"). Die wichtigste Aussage
darin: "Weibliche Genital¬be¬schneidung ist eine Änderung der
Schöpfung Gottes und damit ein von Gott verbotenes Werk des Teufels."

"So eindeutig hat Qaradawi bisher noch nie Stellung gegen diese
grausame Praxis bezogen," freut sich Nehberg. "Auf ihn hören die
Völker Afrikas. Er ist der gewichtigste Prediger in der islamischen
Welt." Sheikh Qaradawi, der auch Vorsitzender der "International
Union for Muslim Scholars" ist, hat ganz klar festgehalten, dass in
den Heiligen Schriften des Islams keinerlei Beweise für die
Verpflichtung, geschweige denn eine Empfehlung für Weibliche
Genitalverstümmelung bestünden.

Nehberg wurde begleitet von Imam Tarafa Baghajati aus Wien,
Vorsitzender der "Initiative muslimischer ÖstereicherInnen". Er
sprach schon auf der von TARGET initiierten Internationalen
Gelehrtenkonferenz in der bedeutungsvollen Azhar-Universität zu Kairo
(Nov. 2006). "Diese Fatwa ist von unermesslichem Wert für die
betroffenen Frauen. Denn noch immer werden nach einer UNO-Schätzung
täglich 8.000 Mädchen verstümmelt. Qaradawis Wort ist für viele
Muslime unerschütterliches Gesetz."

In der Fatwa heißt es weiter:

"Da die sachliche Untersuchung durch neutrale Experten und
Spezialisten, die nicht ihren eigenen Interessen, noch
Begehrlichkeiten anderer folgen, bewiesen hat, dass die Weibliche
Genitalverstümmelung in ihren vorhandenen Formen dem weiblichen
Geschlecht körperliche und seelische Schäden zufügt und das eheliche
Leben der Frauen stark beeinträchtigt, muss dieser Brauch gestoppt
werden, um diesen Schaden zu vermeiden."

Viele Gelehrte haben bisher anders geurteilt. Qaradawi erklärt es
damit, dass sie bislang nicht die Informationen hatten, die heute zur
Verfügung stehen. Ein Rechtsgutachten zu ändern, sei aber jederzeit
möglich und nötig, wenn sich der Erkenntnisstand ändert. "Hätten die
Gelehrten vor uns das erfahren, was wir jetzt wissen, hätten sie ihre
Meinung geändert, da sie immer nach der Wahrheit streben", schreibt
er. Er unterzeichnet seine Fatwa mit den Worten: "Der bescheidene
Diener Allahs Yusuf al-Qaradawi".

Qaradawi zu Nehberg und Baghajati: "Wenn Eltern mich fragen, ob
sie ihre Tochter beschneiden lassen sollen oder nicht, gibt es nur
eine Antwort von mir: 'Nein, lass' deine Tochter nicht beschneiden!'"

Annette Weber, Lebenspartnerin Nehbergs und Mitbegründerin von
TARGET: "Das ist zum Internationalen Frauentag das größte je da
gewesene Geschenk des Islams an die Mädchen."

Nähere Informationen sowie die gesamte Fatwa in Original und
Übersetzung und Fotos zum Download auf der Homepage
http://www.target-nehberg.de, oben rechts "Medien".

Originaltext: TARGET Rüdiger Nehberg
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56543
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_56543.rss2

Ansprechpartner für die Medien
Annette Weber (Info, Fotos, O-Töne Nehberg)
Tel.: +49(0)4154-99 99 40 / mobil +49(0)172-621 56 77
info@target-nehberg.de

Thomas Reinecke (Filmmaterial)
Tel.: 0171/833 83 27
thomas.reinecke@t-online.de

Ansprechpartner für die Medien in Österreich
Tarafa Baghajati
0043/664 521 5080
baghajati@aon.at


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