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Wenn die Lust am Essen vergeht / Tipps, wie Angehörige appetitlosen Alzheimer-Patienten helfen können

Geschrieben am 06-03-2009

Baierbrunn (ots) - Demenzkranke spüren oft nicht einmal mehr
Hunger und Durst. Angebotene Speisen lassen sie unangerührt. "Essen
und Trinken bedeutet für Gesunde Lust und Genuss, für Demenzkranke
aber eine Last", erklärt Heike Ohm, Pflegetherapeutin am Alzheimer
Therapiezentrum im bayrischen Bad Aibling, im Apothekenmagazin
"Senioren Ratgeber". Oft fragen Alzheimer-Patienten nicht mehr von
sich aus nach Essen. Häufig treten auch schon zu Beginn der
Erkrankung Riech- und Geschmacksstörungen auf und der Appetit lässt
nach.

Eine Möglichkeit, das Interesse am Essen zu wecken, ist, den
Kranken am Kochen teilhaben zu lassen. Geräusche und Gerüche können
den Appetit wecken. Bei der Tischdekoration ist weniger mehr. Eine
Serviette mit Obstmuster etwa kann Demente dazu verleiten, sie zu
essen. Ein farbiger Teller auf weißer Tischdecke dagegen oder ein
Schuss Saft im durchsichtigen Wasserglas erleichtern die
Orientierung. Die einzelnen Gänge sollten nacheinander auf den Tisch
kommen. "Kochen Sie öfter Lieblingsrezepte, alles Vertraute gibt den
Kranken Sicherheit", rät die Buchautorin und Diätassistentin für
geriatrische Ernährungstherapie Claudia Menebröcker in dem
Seniorenmagazin.

Demenzpatienten vergessen nicht selten zunehmend Tischmanieren.
"Lassen Sie zu, dass der Kranke mit den Fingern isst", ermuntert
Heike Ohm. Der Demente erlebe dies als Selbständigkeit. Der "Senioren
Ratgeber" empfiehlt in diesem Fall auf "Fingerfood" umzustellen. Dies
sei besonders bei ruhelosen Patienten gut. "Richten Sie unterwegs
Tankstellen ein", rät Ohm, "Gemüse oder Obststücke, Frikadellen,
belegte Brote, die man im Vorbeigehen essen kann." Manche steigern
durch starken Bewegungsdrang ihren Kalorienverbrauch auf das
Dreifache, was sich dann durch Gewichtsverlust bemerkbar machen kann.
In solchen Fällen kann vom Hausarzt verschriebene energiereiche
Trinknahrung helfen.

Im späteren Stadium einer Demenz werden Schluckstörungen immer
häufiger. Bei Verdacht sollte ein Neurologe dies untersuchen. Er kann
eine eindeutige Diagnose stellen. Dann muss der Speiseplan angepasst
werden. Flüssiges und Stückiges gleichzeitig zu schlucken fällt
besonders schwer. Zunächst kann Reis etwa durch Kartoffeln, Rind
durch Geflügel ersetzt, Fleisch aber auch püriert werden. Später muss
möglicherweise auch Gemüse püriert werden. Mithilfe eines
Geliermittels lässt sich jeder Brei wieder in Form bringen - das
macht mehr Appetit als mehrere Pürees auf dem Teller.

Dieser Text ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" 3/2009 liegt in den
meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung
an Kunden abgegeben.

Originaltext: Wort und Bild - Senioren Ratgeber
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52278
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52278.rss2

Pressekontakt:
Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
www.gesundheitpro.de
www.wortundbildverlag.de


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