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Rheinische Post: Mit Taliban reden

Geschrieben am 08-03-2009

Düsseldorf (ots) - Von Helmut Michelis

Von beißendem Spott bis zu blanker Empörung reichte die Bandbreite
der Reaktion, als der damalige SPD-Chef Kurt Beck vor zwei Jahren
anlässlich eines Afghanistan-Besuchs vorschlug, mit den "gemäßigten
Taliban" zu verhandeln. Jetzt hat US-Präsident Barack Obama genau
diesen Gedanken aufgegriffen - und es lacht niemand mehr. Denn die
Lage am Hindukusch ist verworren und wirkt instabiler denn je. Mit
der vom Hass auf das Christentum und westliche Werte geprägten
Gehirnwäsche zehntausender junger Koranschüler im pakistanischen
Grenzgebiet tickt zudem eine unheimliche Zeitbombe. So denken
westliche Politiker immer offener über Ausstiegsszenarien nach. Dabei
dürfen sie nicht vergessen: Wird dieser Schritt als Niederlage
interpretiert, stärkt er die Islamisten gefährlich.
Wer sich damals sachlich mit Kurt Becks angeblicher
Kapitulationserklärung befasste, der musste schon die Frage
aufwerfen, ob es "gemäßigte Taliban" denn überhaupt gibt. Diese
Zweifel gelten leider weiter: Erst gestern ließen die
Islamistenführer im Grenzgebiet 14 gefangene pakistanische Soldaten
ermorden. In einem hat der US-Präsident aber auf jeden Fall recht:
Wie bisher kann der Westen in Afghanistan nicht weiterwursteln.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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