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Kein Urlaub von der Krise?

Geschrieben am 09-03-2009

München (ots) - Hotels in Europa und dem Mittleren Osten bisher
weniger unter Druck

Tourismus und Hotellerie leiden unter der globalen
Wirtschaftsentwicklung - betroffen sind nahezu alle Regionen
weltweit. Das gilt zeitlich etwas verzögert auch für Europa. Der
Kontinent steht unverändert hoch in der Gunst der Reisenden: Die
wichtigsten europäischen Städtedestinationen London und Paris, aber
auch Berlin verzeichneten gute Zuwächse. Im Durchschnitt konnte
letztes Jahr jedoch nur noch ein geringes europäisches
Gesamt-revPAR-Wachstum von 0,1 Prozent erzielt werden. Insgesamt ist
die Lage der Hotels in Europas Metropolen und Regionen angespannt,
denn die Kombination aus schwindendem Verbrauchervertrauen und
-vermögen sowie allgemeiner Kreditklemme setzt dem Hotelsektor stark
zu. Anders als noch vor einem halben Jahr ist zurzeit wenig Licht am
Ende des Tunnels zu sehen - so die "Hospitality-Vision"-Studie von
Deloitte.

"Bis September 2008 war die Welt noch in Ordnung, das zeigt der
Blick auf die Erträge der Stadthotels - zum Beispiel in Dubai und New
York, aber auch in London, Paris und Tel Aviv. Sie alle beeindruckten
durch gute Bettenauslastung und einen steigenden revPAR. Die
Hotellerie in Deutschland kann für 2008 ebenfalls auf ein insgesamt
gutes Jahr zurückblicken", erklärt Benjamin Ploppa, Senior Manager
Hotellerie bei Deloitte.

Europa uneinheitlich

Zehn europäische Destinationen konnten sich unter den Top 20 bei
der durchschnittlichen Zimmerrate und sieben hinsichtlich der
Zimmerertragssteigerung platzieren - überdies ist Europa mit 53
Prozent aller Besucher die erfolgreichste Tourismusregion. Dabei
leiden nahezu alle europäischen Städte unter der Verunsicherung der
Verbraucher, die sich Kurztrips in Metropolen zunehmend nicht mehr
leisten können oder wollen. Dennoch gibt es nicht nur Verlierer,
sondern auch Gewinner. Zu Letzteren zählen London und Paris. So hatte
Großbritanniens Hauptstadt 2008 die weltweit fünfthöchste
Bettenauslastung mit 81,1 Prozent und Paris (77,8%) ist als einzige
europäische Stadt in allen Top-20-Tabellen vertreten. Brüssel und
Moskau konnten ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielen wie auch Wien,
Genf und Zürich - Letztere hauptsächlich wegen der Fußball-EM.

Deutschland 2008 mit guten Ergebnissen

Die Bemühungen der Deutschen Zentrale für Tourismus, das Land
unter dem Motto "Reiseland Deutschland" als attraktive Destination
für Kultur- und Naturerlebnisse zu positionieren, waren offenbar
erfolgreich. Die deutsche Hauptstadt schaffte es zwar nicht in die
internationalen Top-Listen, jedoch stiegen die Average Room Rate
(ARR) um 6,2 Prozent und der revPAR um 3,7 Prozent auf 61 Euro.
Allerdings fiel die Bettenbelegung um 2,3 Prozent - und zum ersten
Mal seit 2003 ging auch die Zahl der inländischen Besucher zurück.
Für 2009 setzt Berlin auf Impulse durch die Feiern zum 20-jährigen
Jahrestag des Mauerfalls und das 60-jährige Gründungsjubiläum der
Bundesrepublik Deutschland.

Einige deutsche Städte mussten im Jahr 2008 trotz der insgesamt
positiven Entwicklung deutliche Einbußen hinnehmen: Hannover
verzeichnete eine der niedrigsten Bettenauslastungen weltweit mit
53,4 Prozent und Dresden einen der niedrigsten revPARs mit 43 Euro.

Aufsteiger Asien

Auch in anderen Regionen der Welt ist die Lage durchwachsen. Asien
konnte sich mit 188 Mio. Besuchern hinter Europa (489 Mio. Besucher)
als zweitbeliebteste Destination etablieren. Ins Reich der Mitte
reisten - nach Frankreich, Spanien und den USA - die meisten
Menschen, was vor allem auf die Olympischen Sommerspiele
zurückzuführen ist. Dabei erzielten die Beijing-Hoteliers in der
Eröffnungsnacht revPARs bis zu 443 US-Dollar und die Average Room
Rate steigerte sich um 450 Prozent. Auf der anderen Seite sorgten
politische Unruhen, z.B. in Thailand, für einen deutlichen
Rückschlag.

Im Nahen Osten gehörten Dubai, Abu Dhabi sowie Saudi-Arabien zu
den Gewinnern. Auch für Israel war 2008 ein gutes Tourismus-Jahr. Die
USA waren sehr früh und am unmittelbarsten von der Krise betroffen -
jedoch legte New York noch deutlich zu, San Francisco und New Orleans
konnten gleichfalls gute Ergebnisse vorweisen.

"In Anbetracht der andauernden Weltwirtschaftskrise sind die
Aussichten für 2009/2010 auch in der Hotellerie stark eingetrübt.
Manche Hoteliers kämpfen ums Überleben, da sie auf der einen Seite
niedrigere Erträge verzeichnen und andererseits Schwierigkeiten
haben, tragfähige Anschlussfinanzierungen zu erhalten. In
Krisensituationen kommt es darauf an, sich langfristig zu
positionieren. Der Kampf um die Gäste verschärft sich. Preisdumping
ist allerdings keine Lösung, denn erfahrungsgemäß erholt sich der
durchschnittliche Zimmerpreis wesentlich langsamer als die
Belegungsrate", resümiert Benjamin Ploppa.

Occupancy Ranking 2008

City Ranking Occupancy Change to 07
(%) (%)

Perth 1 82.4% -2.4
New York 2 81.9% -1.8
Abu Dhabi 3 81.6% 8.5
Hong Kong SAR 4 81.2% -3.7
London 5 81.1% 0.8
Hurghada 6 80.3% 4.1
Brisbane 7 79.9% -4.0
Sydney 8 79.4% -2.6
Melbourne 9 79.2% -2.6
Osaka 10 79.0% -2.5
Dubai 11 78.9% -5.2
Adelaide 12 78.5% -2.5
Seoul 13 77.9% 6.1
Paris 14 77.8% -1.0
Bali 15 77.8% 10.4
Singapore 16 77.1% -8.0
Tokyo 17 75.5% -4.7
Tel Aviv 18 75.3% 0.4
Liverpool 19 75.3% 1.7
San Francisco 20 75.0% -0.1

RevPAR Ranking 2008

City Ranking RevPAR Change to 07
(US-$) (%)
Moscow 1 250 10.5
Dubai 2 237 1.0
Geneva 3 231 19.1
Abu Dhabi 4 231 46.3
New York 5 226 0.5
Paris 6 208 10.2
New Delhi 7 197 -1.3
Doha 8 197 25.2
London 9 183 20.3
Muscat 10 176 31.1
Riyadh 11 174 24.9
Venice 12 174 -10.4
Zurich 13 170 16.4
Tel Aviv 14 166 24.2
Singapore 15 164 14.2
Mumbai 16 164 -11.1
Istanbul 17 159 23.5
Manama 18 159 17.9
Tokyo 19 154 14.2
Hong Kong SAR 20 151 3.4

Quelle: STR Global/Oanda

Die komplette Studie finden Sie
http://www.deloitte.com/dtt/research/0,1015,cid%253D251281,00.html
zum Download.

Ende

Über Deloitte

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Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
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Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60247
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Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel.: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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