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Heizungsbranche fordert Steuererleichterungen für Verbraucher und zur Konjunkturbelebung / Umsatzsteigerung um 8,1 Prozent kompensiert Verluste in 2007 / Für 2009 wird Umsatzrückgang prognostiziert

Geschrieben am 11-03-2009

Bonn / Frankfurt am Main (ots) - Mit einem Umsatzwachstum in 2008
um 8,1 Prozent auf 23 Mrd. Euro konnte die deutsche Gebäude- und
Energietechnik (Heizung, Lüftung, Klima, Gebäudeautomation) ihr
internationales Jahresergebnis über dem schwachen Vorjahresniveau
abschließen. In Deutschland wuchs das Geschäft auf 17,66 Mrd. Euro,
was einer Steigerung um 7,8 Prozent gegenüber 2007 entspricht. Der
Gesamtmarkt für Wärmeerzeuger wie z. B. Brennwerttechnik,
Festbrennstoffkessel und Wärmepumpen stieg mit 616.000 verkauften
Geräten um 12 Prozent. Als positiv zeichnet sich mit 45 Prozent
Marktanteilen die zunehmende Integration Erneuerbarer Energien bei
Modernisierungsinvestitionen ab. Dabei liegt die Marktentwicklung der
Thermischen Solaranlagen mit 120 Prozent und 210.000 neuen Anlagen
(2,1 Mio. qm) voll im Trend.

Die Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft e.V. (VdZ)
bewertet die Ergebnisse als Markterholung und Ausgleich für das sehr
schwache Jahr 2007. Trotz eines vom Münchener ifo-Institut für 2009
prognostizierten Umsatzrückgangs von international 2,9 Prozent
(Inland 2,5 Prozent), sieht man sich mit hocheffizienten Produkten
und serviceorientierten Dienstleistungen gut gerüstet für die
Zukunft. "Vor dem Hintergrund der Finanzkrise steht vermutlich auch
die Gebäude- und Energietechnikbranche vor großen Herausforderungen.
Mit moderner Technik aber auch mit verbraucherfreundlichen
Energiedienstleistungen, wie z. B. dem Heizungs-Check, sind wir gut
vorbereitet", beschreibt Barbara Wiedemann, Präsidentin der VdZ, die
derzeitige Situation.

Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Wohnnebenkosten seit 2003
um 32 Prozent. Die Heizkosten erhöhten sich durchschnittlich sogar um
57 Prozent. Nach Ansicht der Branche müssen die Verbraucher jetzt
spürbar unterstützt und entlastet werden. "In Deutschland wird noch
zu häufig mit Heizungs-Oldtimern geheizt, die unnötig viel Energie
und Kosten verbrauchen. Hier kann und muss mit konkreter Hilfe der
Politik nachhaltiger gespart werden", so Wiedemann. Die VdZ und die
Verbraucherzentrale Bundesverband fordern deshalb von der
Bundesregierung steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten sowie eine
Verschrottungsprämie für alte Heizungen, um damit auch die Konjunktur
zu beleben.

Noch viele Hausbesitzer schätzen die Energieeffizienz ihrer
Heizungsanlage völlig falsch ein. Dies wurde durch das aktuelle
Modernisierungs-Barometer für Hausbesitzer der VdZ und der
Verbraucherzentrale Bundesverband, einer Umfrage unter mehr als 1.000
Hausbesitzern in Deutschland, bestätigt. 80 Prozent der Befragten,
die noch nicht modernisiert haben, und deren Heizungsanlage immerhin
älter als 15 Jahre ist, gaben an, dass ihr Heizkessel nicht erneuert
werden muss. Doch nach aktuellen Zahlen des Bundesindustrieverbandes
Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V. (BDH) gibt es
großen Handlungsbedarf. Denn nur 12 Prozent der deutschen Heizkessel
sind auf dem heutigen Stand der Technik. Noch vielen Verbrauchern ist
nicht bewusst, dass sie mit ihren alten Heizungsanlagen auf
Einsparpotenziale von bis zu 40 Prozent verzichten. Deshalb sollten
sie auf einen energieeffizienten und modernen Heizungskessel in
Kombination mit Erneuerbaren Energien setzen. "Wir können
Verbrauchern nur raten, neben der Wärmedämmung des Gebäudes auch eine
Modernisierung der Heizung vorzunehmen, weil die hocheffiziente
Technik dort oft am schnellsten zu spürbaren Kosteneinsparungen und
zu einer Entlastung der Umwelt führt", empfiehlt Dr. Holger
Krawinkel, Leiter des Fachbereichs Bauen, Energie, Umwelt
Verbraucherzentrale Bundesverband.

Die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung werden von der
Heizungs-, Klima- und Lüftungsbranche unterstützt. Um aber bis 2020
den CO2-Ausstoß um 20 Prozent zu reduzieren, muss die Erneuerung
veralteter, ineffizienter Heizungsanlagen wesentlich schneller
vorangetrieben werden. Das Modernisierungstempo ist nach Ansicht der
Branche viel zu gering. Wenn es um das Energieeinsparpotenzial durch
hocheffiziente Heizungstechnik geht, könnten nach Berechnungen des
Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) bundesweit jährlich
17,9 Mrd. kWh für Raumwärme und 9,73 Mio. t CO2 eingespart werden.
Dazu müsste man 4,7 Mio. veraltete Heizungen auf den heutigen Stand
der Technik bringen. Dies entspräche einer Investitionssumme von ca.
50 Mrd. Euro, die sich zudem konjunkturbelebend und positiv auf das
Steueraufkommen auswirken würde. "Als Branche sehen wir uns daher
aufgefordert, die dazu notwendigen Maßnahmen und Botschaften intensiv
zu kommunizieren, besonders gegenüber der Politik", so Wiedemann. Um
Verbraucher möglichst schnell vor steigenden Heizkosten zu schützen,
kooperiert die VdZ 2009 im Rahmen ihrer Verbraucherkampagne
"Intelligent heizen" mit der Verbraucherzentrale in Berlin.

Große Erwartungen setzt die VdZ in den 2008 entwickelten
Heizungs-Check als verbraucherorientierte Energiedienstleistung. Mit
Hilfe des genormten Verfahrens können geschulte
Heizungs-Fachhandwerker die Problemzonen einer Heizung ermitteln und
ihren Kunden genau sagen, wie sie künftig Heizkosten einsparen. "Der
Heizungs-Check hat sich mittlerweile zu einer regelrechten
Branchenbewegung entwickelt und Schulungen des ZVSHK, seiner
Landesverbände sowie des Fachhandels finden großen Zulauf", freut
sich Horst Eisenbeis, Geschäftsführer der VdZ, über das rege
Interesse an diesem nach DIN EN 15378 genormten Prüfverfahren.
Weitere Informationen zu energieeffizienter Heizungstechnik sowie
eine aktuelle Fördermitteldatenbank finden sich unter
www.intelligent-heizen.info.

Originaltext: Vereinigung der dt. Zentralheizungswirtschaft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56796
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_56796.rss2

Pressekontakt:
VdZ Pressestelle
Kathleen Opoku

c/o Weber Shandwick
Hohenzollernring 79 - 83
50672 Köln
Germany
T +49 221 949918 44
F +49 221 949918 10

presse@vdzev.de
www.intelligent-heizen.info
www.vdzev.de


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