Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" am 15. März 2009
Geschrieben am 12-03-2009 |
München (ots) - "ttt" kommt am Sonntag, 15. März, um 23.05 Uhr, vom Mitteldeutschen Rundfunk und hat die Themen:
1. Hans Otto Bräutigam - die turbulente Geschichte der "Ständigen Vertretung" 5997 Tage war die Friedrichstraße, Ecke Hannoversche Straße eine der meist fotografierten und am besten bewachten Kreuzungen Berlins. Grund war das fünfstöckige weiße Haus, die "Ständige Vertretung", ein paar Quadratmeter Bundesrepublik mitten in Ostberlin. Für manchen Ostdeutschen Zufluchtsort, für Stasichef Mielke vorgeschobene Feindzentrale. Hans Otto Bräutigam war im Jahr 1974 dabei, als in Berlin, Hauptstadt der DDR, die "Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR" eröffnet wurde. Er blieb bis zum Januar 1989 und war von 1982 an ihr Leiter. Jetzt, 21 Jahre später, steht er im Windfang vor der verwaisten Pförtnerloge und erinnert sich an den Sommer 1984, als 55 Ostdeutsche im Haus festsaßen und Mielke der Meinung war, "die sollen drinnen bleiben, bis sie schwarz werden". Für Hans-Otto Bräutigam ist die "Ständige Vertretung" ein Ort, den es so auf der Welt kein zweites Mal gibt. Nicht Paris, Rom oder Washington, Ostberlin war für ihn die hohe Schule der Diplomatie, wo schon die Frage, zu welchen Anlässen geflaggt wird, äußerstes Fingerspitzengefühl erforderte. Jeder Tag ein Balanceakt zwischen Zugeständnis und Unnachgiebigkeit gegenüber dem SED-Politbüro, jeder Tag ein Versuch, die Mauer ein bisschen durchlässiger zu machen. Hans Otto Bräutigam lebte mit seiner Familie in Ostberlin in bester Nachbarschaft zum DDR-Alltag. In seinem Buch schildert er jene Jahre in Ost-Berlin, die Zeit der Biermann-Ausbürgerung, Begegnungen mit DDR-Bürgern, die politischen Auseinandersetzungen beider deutscher Staaten und die Ständige Vertretung als seltsam sagenhaften Ort deutsch-deutscher Verhältnisse. Autor: Gabi Dennecke
2. Visionär und Karrierist - Bernhard Grzimek, eine neue Biografie zum 100. Geburtstag Er war der bekannteste und populärste Zoologe Deutschlands, war Tierfreund, Naturfilmer, Umweltpionier - Bernhard Grzimek. Der promovierte Tiermediziner leitete ab 1945 den Frankfurter Zoo; berühmt wurde er durch Film und Fernsehen: seine Dokumentationen Kein Platz für wilde Tiere und vor allem Serengeti darf nicht sterben (der erste deutsche Film, der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde), rückten den drohenden Untergang ganzer Tierwelten ins öffentliche Bewusstsein. Die Erlebnisse während der Serengeti-Dreharbeiten veranlassten Grzimek zu einem lebenslangen Engagement für die Wildtiere Afrikas. Legendär wurde Grzimek durch die Fernsehsendung "Ein Platz für Tiere", die er - stets in Begleitung eines Tieres - ein Vierteljahrhundert moderierte. Ab 1970 war Grzimek der erste Bundesbeauftragte für den Naturschutz, später gehörte er zu den Gründern vom Bund Naturschutz, ein disziplinierter Arbeiter und ein Frauenheld. Er traf Diktatoren, wenn es seiner Sache dienlich war, und liebte Scherzartikel. Er führte ein öffentliches Leben. Pünktlich zum 100. Geburtstag Grzimeks im April legt die Journalistin und Biologin Claudia Sewig eine umfassende Biografie vor. "ttt" hat sich mit ihr getroffen, ebenso mit Grzimeks Enkel Christian, und ist der Frage nachgegangen: Wer war der Mann, der die Tiere liebte? Das Porträt einer kontroversen Persönlichkeit. Autor: Lars Friedrich
3. Moor lesen - mit Dieter Moor auf der Leipziger Buchmesse Dieter Moor flaniert über die Leipziger Buchmesse und lässt sich vom ewigen Sachbuchbestseller-Autoren Richard David Precht in Sachen "Liebe - ein unordentliches Gefühl" unterrichten, trifft auf den Finanzberater Rene Zeyer, der uns in seinem Buch "Bank, Banker, Bankrott" die Weltfinanzkrise als die Ursache eines gewaltigen Diebstahls erklärt, fragt, was eigentlich das E-Book sein soll und spricht mit Ingo Schulze über 20 Jahre Mauerfall als nicht enden wollender Erinnerungsreigen. Autor: Dieter Moor/Rayk Wieland
4. Deutschland 09 - ein Film will die aktuelle Lage der Nation erkunden Es ist ein ehrgeiziges Projekt: 13 deutsche Regisseure der Topriege haben kurze Filme zur Lage der Nation gedreht. Darunter sind Dani Levy, Tom Tykwer, Dominik Graf, Nicolette Krebitz. Als großes Vorbild diente das legendäre Projekt "Deutschland im Herbst" aus dem Jahr 1978 von Fassbinder, Kluge und Schlöndorff, welches vor dem Hintergrund des RAF-Terrorismus und der brisanten innenpolitischen Lage gedreht wurde. Das Projekt "Deutschland 09" hingegen ist ein Dutzend individueller, filmischer Blicke auf das, was wir heute als Heimat bezeichnen und als Gegenwart erleben. Autor: Andreas Lueg
5. Die Künstlerin Oda Jaune begeistert Paris - wie die Frau des verstorbenen Malers Jörg Immendorf in ein neues Leben aufbricht Oda Jaune ist ein Künstlername. Die heute 29-jährige Malerin bekam ihn von ihrem verstorbenen Ehemann Jörg Immendorf, dem deutschen Künstlerstar und Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. An der Akademie hatte die hochbegabte bulgarisch-stämmige Kunststudentin ihren Mann kennengelernt, jahrelang war sie in der öffentlichen Wahrnehmung die hübsche Frau an Immendorfs Seite, die seine Skandale ebenso durchstand wie seine lange Krankheit. Seit kurzem lebt Oda Jaune in Paris. Jetzt passt der Name - "jaune" ist das französische Wort für "gelb". Jetzt sind ihre Bilder erstmals nach dem Tod ihres Mannes in einer Ausstellung zu sehen. Die fast ausverkaufte Schau in der Pariser Galerie Daniel Templon zeigt unheimliche, surrealistisch anmutende Bilder mit oft grausamen Motiven, verstümmelten Körpern und zerfließenden Gesichtern. "ttt" hat Oda Jaune in Paris besucht und gefragt: Was steckt hinter den riesigen Formaten, die in Kontrast zu der zierlichen Person stehen? Und was steckt wirklich hinter der Künstlerin? Autor: Hilka Sinning
Moderation: Dieter Moor
Originaltext: ARD Das Erste Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6694 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6694.rss2
Pressekontakt: Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste, Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de Fotos unter www.ard-foto.de Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky / Matthias Morgenthaler
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