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Lausitzer Rundschau: Zum Abschluss des Nationalen Volkskongresses in Peking Geburt einer Supermacht

Geschrieben am 13-03-2009

Cottbus (ots) - Jahrelang hieß es, China sei auf dem Weg, eine
Supermacht zu werden. Es gibt in solchen Fällen keine offizielle
Inthronisierung oder eine Art Glückwunschschreiben aus dem
Kanzleramt, weswegen die Geburtsstunde einer Supermacht schwer zu
datieren ist. Es ist eher ein zäh fließender Übergang.
Es wird jedenfalls Zeit, den Konjunktiv zu streichen. China ist
angekommen! Die Olympischen Spiele in Peking sind Geschichte. Dort
hat das Land sein Potenzial als organisatorische Kraft unter Beweis
gestellt. Inzwischen setzt die Welt ihre Hoffnung in der
Wirtschaftskrise zwar nicht ausschließlich, aber doch sehr intensiv
ins Reich der Mitte. Und zum Abschluss des Nationalen Volkskongresses
präsentierte sich Premierminister Wen Jiabao mit dem
Selbstbewusstsein eines Mächtigen. Er verteilte einen Seitenhieb an
die USA, stellte Forderungen an den IWF und machte klare Ansagen an
den Rest der Welt: Uns hat keiner was zu sagen!
Dass China auch Konflikte mit den USA nicht scheut, zeigt ein Vorfall
in dieser Woche im südchinesischen Meer. Ein Schiff der US-Marine
fühlte sich von kleineren chinesischen Schiffen auf offener See
bedrängt. Die Amerikaner protestierten scharf, die Chinesen drehten
den Spieß einfach um und warfen dem US-Schiff falsches Verhalten vor.
Und dennoch droht keine politische Blockbildung wie einst zu Zeiten
des Kalten Krieges. Denn es gibt einen großen Unterschied zwischen
der Supermacht China und der Supermacht USA. Während die Amerikaner
Demokratie und Freiheit anbieten und damit auf der ganzen Welt
Verbündete gefunden haben, ist China kein Exporteur seiner eigenen
Werte. Japan, Thailand, Indien, Taiwan, Mongolei, Südkorea - es
wimmelt an den Grenzen Chinas geradezu von Demokratien. Dort hat
niemand Interesse an einer autoritären Marktwirtschaft "made in
China".

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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