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Gysi: "Wir brauchen eine Vermögen- und Millionärsteuer" / Spitzensteuersatz soll auf 50 Prozent steigen / Kritik an mangelnden Konsequenzen bei Manager-Fehlleistungen

Geschrieben am 18-03-2009

Köln (ots) - 18. März 2009 - Der Fraktionschef der Linkspartei,
Gregor Gysi, hat in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin
'impulse' (Ausgabe 4/2009, EVT 19. März) ein neues Steuersystem
gefordert. "Die Politik hat in den letzten Jahren den
Besserverdienenden und Vermögenden im Land den Weg bereitet, sich
immer mehr aus der Verantwortung zu schleichen", kritisierte Gysi.
Deshalb müsse eine Börsenumsatz- sowie eine Vermögen- und
Millionärsteuer eingeführt und der Spitzensteuersatz auf 50 Prozent
angehoben werden. "Wenn ich ein Einkommen von 80.000 Euro im Jahr
habe und jeder Euro, den ich darüber hinaus verdiene, geteilt wird -
50 Cent für mich, 50 Cent für das Gemeinwohl -, was ist denn so
schlimm daran? Damit leiste ich nur meinen Beitrag, den das
Grundgesetz fordert: Eigentum verpflichtet."

Im 'impulse'-Gespräch sprach sich Gysi für das Prinzip der
Leistungsgesellschaft aus: "Gute Leistung muss sich lohnen, natürlich
auch für Unternehmer." Problematisch sei es allerdings, wenn
Fehlleistungen im System keine Konsequenzen hätten. "Wenn Josef
Ackermann als Chef der Deutschen Bank, trotz vieler Milliarden Euro
Verlust im letzten Jahr, einen riesigen Bonus erhält, versagt das
Leistungsprinzip einseitig. Die Wirtschaftsliberalen wollen nur das
Zuckerbrot. Wir fordern aber auch Verantwortung."

Deutliche Kritik übte Gysi darüber hinaus an der Bildungspolitik.
"Nach unseren Plänen erhalten alle Studenten ein Stipendium, wenn sie
zügig studieren und regelmäßig ihre Leistung nachweisen", sagte Gysi
gegenüber 'impulse'. Im bestehenden System laufe es dagegen genau
anders herum. So würden fast überall Studiengebühren kassiert.
"Junge, leistungsfähige Talente aus armen Familien werden
abgeschreckt. Das widerspricht nicht nur dem Leistungsprinzip,
sondern ist schlicht ungerecht."

Originaltext: impulse, G+J Wirtschaftsmedien
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8327
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8327.rss2

Pressekontakt:
Joachim Haack,Sprecher G+J Wirtschaftsmedien
c/o PubliKom Kommunikationsberatung GmbH
Telefon: +49-40-39-92-72-0
Telefax: +49-40-39-92-72-10
E-Mail: jhaack@publikom.com


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