Neue OZ: 2) Kommentar zu Urteil zum Unterhaltsrecht
Geschrieben am 18-03-2009 |
Osnabrück (ots) - Das Ende der Hausfrau
Größer könnte der Widerspruch nicht sein: Da geißeln vor dem Hintergrund des Amoklaufs in Winnenden Politiker und Experten die fehlende Nestwärme in den Familien. Eltern müssen sich vorwerfen lassen, sie hätten zu wenig Zeit für ihre Kinder. Gleichzeitig aber verkündet der Bundesgerichtshof endgültig das Ende der Mutter und Hausfrau.
Denn auch wenn es durch das Karlsruher Urteil keinen Automatismus gibt, so riskiert doch jetzt jede geschiedene Frau, nach dem dritten Geburtstag des Kindes zu einer Berufstätigkeit höchstrichterlich gezwungen zu werden. Die Gesetzesvertreter gehen offenbar davon aus, dass ab dem dritten Lebensjahr der Betreuungsbedarf eines Kindes geringer wird.
Für die Befriedigung der Grundbedürfnisse mag das gelten. Doch die Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit- auch das hat Winnenden gezeigt - erfordert weit über das Kleinkindalter hinaus die volle Aufmerksamkeit der Eltern. Die Verfechter der strengen Regelung des Unterhaltsrechts führen gerne den Spruch von der "Chefarztgattin, die Chefarztgattin bleibt", an. Sie verschweigen dabei, dass das Gros der alleinerziehenden Mütter an der Armutsgrenze lebt.
Andere sprechen schönfärberisch von der "Stärkung der Eigenverantwortung der Frauen". Und wer bitte übernimmt die Verantwortung für die Kinder?
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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