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Staaten mit 104 Milliarden an Europas Banken beteiligt

Geschrieben am 19-03-2009

Frankfurt am Main (ots) -

Sperrfrist: 19.03.2009 00:01
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Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

PwC-Studie: Rund 70 Prozent des Transaktionsvolumens im
Bankensektor entfielen 2008 auf den Staat / Rezession lässt Markt für
notleidende Kredite wachsen / Staatlicher Einfluss erschwert
Akquisitionen

Die (Teil-)Verstaatlichung europäischer Banken ist 2008 weit
vorangeschritten. Infolge der Finanzkrise investierten die
Regierungen rund 104 Milliarden Euro in nationale Institute. Damit
entfielen annähernd 70 Prozent des Transaktionsvolumens bei Fusionen
und Beteiligungen (Mergers & Acquisitions, M&A) im Bankensektor auf
Anteilskäufe von Staaten, wie die Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in der Studie
"Financial Services M&A - Back to the domestic future" berichtet.
Zudem traten Regierungen bei 12 der 20 größten Transaktionen als
Käufer auf.

"Die Finanzkrise hat die dominierenden M&A-Trends der
zurückliegenden Jahre auf den Kopf gestellt. Bei Fusionen und
Übernahmen in der Bankenbranche steht nicht mehr die Erschließung
neuer Märkte und Geschäftsfelder im Vordergrund, sondern die
Konsolidierung auf nationaler Ebene", kommentiert Jens Rönnberg,
Partner bei PwC im Bereich Transaction Services.

Im Vergleich zu 2007 fiel das M&A-Volumen im gesamten
Finanzdienstleistungssektor von 208 Milliarden Euro auf 179
Milliarden Euro. Bereinigt um die staatlichen Aktivitäten wäre das
Volumen sogar um 65 Prozent und damit unter den Wert des Jahres 2005
eingebrochen. Während der Transaktionswert in der Bankenbranche
getrieben von staatlichen Übernahmen und Beteiligungen von 140
Milliarden Euro auf 152 Milliarden Euro zulegte, sank das M&A-Volumen
im Versicherungssektor von 45 Milliarden Euro auf 11 Milliarden Euro
und in der Vermögensverwaltung von 13 Milliarden Euro auf 5
Milliarden Euro.

Grenzüberschreitende Fusionen und Beteiligungen haben 2008
erstmals seit mehreren Jahren einen geringeren Beitrag zum
M&A-Volumen geleistet als nationale Transaktionen. Während Investoren
im Jahr 2007 noch 132 Milliarden Euro für Beteiligungen an
ausländischen Finanzinstituten ausgaben, waren es 2008 nur 41
Milliarden Euro. Gleichzeitig stieg das Volumen inländischer
Transaktionen von 76 Milliarden Euro auf 137 Milliarden Euro an.

Banken bleiben im Fokus

Für das laufende Jahr rechnet die Mehrheit (56 Prozent) der von
PwC befragten Branchenexperten mit einem weiteren Rückgang des
M&A-Volumens. Dabei sind gut sechs von zehn Befragten der Ansicht,
dass die staatliche Beteiligung an der Bankenbranche weitere Fusionen
und Zukäufe eher behindert.

Zwar prognostizieren rund 55 Prozent, dass es im Bankensektor 2009
und 2010 mehr Bewegung geben wird als in der Versicherungsbranche.
Allerdings gehen fast 90 Prozent der Experten davon aus, dass die
Institute häufiger auf der Verkäufer- als auf der Käuferseite stehen.
"Bei vielen Banken wird der Staat als Anteilseigner darauf drängen,
dass Verkaufserlöse zur Stärkung von Eigenkapital und
Liquiditätsreserven eingesetzt werden. Gleichzeitig sehen sich die
Vorstände mit der ungewohnten Aufgabe konfrontiert, Übernahmen nicht
nur gegenüber privaten Anteilseignern, sondern auch Ministern und
Steuerzahlern rechtfertigen zu müssen. Zukäufe dürften daher für
viele Banken schwieriger zu realisieren sein als in den vergangenen
Jahren", erläutert Rönnberg.

Als potenzielle Käufer sehen zwei von drei Befragten in erster
Linie Private-Equity-Investoren und Staatsfonds. Sie profitieren
nicht nur vom gestiegenen Verkaufsdruck, sondern auch von den
deutlich gefallenen Marktbewertungen in der Finanzbranche.

Wachsender Markt für notleidende Kredite

Bei vielen Banken stehen in den kommenden Monaten aber nicht nur
Beteiligungen und einzelne Geschäftsbereiche zum Verkauf. Vielmehr
ist zu erwarten, dass auch der Markt für notleidende Kredite, so
genannte "Non Performing Loans", in den kommenden Monaten deutlich
größer wird. Denn die Rezession bringt immer mehr Kreditnehmer in
Zahlungsschwierigkeiten. Gleichzeitig müssen die europäischen Banken
2009 Kredite im Volumen von schätzungsweise 450 Milliarden Euro
refinanzieren, 2010 dürften es weitere 325 Milliarden Euro sein.

Um ihre Bilanzen zu bereinigen und die Arbeitsbelastung der
internen Kreditabwicklung zu reduzieren, ist der Verkauf notleidender
Kredite eine attraktive Option. Allein im Vereinigten Königreich
könnten nach PwC-Schätzungen Kredite im Volumen von 54 bis 108
Milliarden Euro angeboten werden. Auch in anderen Ländern, in denen
sich Konsumenten in den vergangenen Jahren stark verschuldet haben,
dürfte das Marktvolumen für notleidende Kredite stark wachsen. Zu
diesen zählen insbesondere Spanien, Irland und Griechenland sowie in
Osteuropa Polen und Tschechien.

Die Studie "Financial Services M&A - Back to the domestic future"
erhalten Sie als kostenlosen Download unter www.pwc.de/de/presse.

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Claudia Mende
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Marketing & Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 3179
E-Mail: claudia.mende@de.pwc.com


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