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Musikindustrie fordert von Regierung Strategie zum Schutz geistigen Eigentums - Gorny: "Wo digital ist, ist umsonst nicht weit."

Geschrieben am 19-03-2009

Berlin (ots) - Die Musikindustrie fordert von der Bundesregierung
endlich eine nachhaltige Strategie zum Schutz geistigen Eigentums in
der digitalen Welt. "Wo digital ist, ist umsonst nicht weit. Auf
dieser Basis lassen sich keine Geschäfte machen", sagte Prof. Dieter
Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie am
Donnerstag anlässlich der Jahrespressekonferenz in Berlin. Mit dem
jetzt vorgelegten Bericht zur Kreativwirtschaft habe die Regierung
zwar die Bedeutung der Branche erkannt, versäume es aber
gleichzeitig, die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine effiziente
Durchsetzung von Urheberrechten zu schaffen.

Mit einem Beitrag von 61 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt
liege die Kultur- und Kreativwirtschaft zwischen der Chemie- und
Automobilindustrie mit 49 bzw. 71 Milliarden Euro. "Die ökonomische
Basis der Kultur- und Kreativwirtschaft ist und bleibt ein starkes
Urheberrecht", sagte Gorny und verwies darauf, dass immer mehr
Branchen durch die Kostenlos-Konkurrenz und den Diebstahl geistigen
Eigentums im Netz die wirtschaftlichen Grundlagen entzogen würden.
"Nach der Musik- und Filmwirtschaft stehen mit der Einführung von
e-Books jetzt auch die Buchverlage vor dem Problem der illegalen
Verbreitung ihrer Inhalte", so Gorny weiter. "Nur weil man an
digitale Produkte kein Preisschild hängen kann, sind sie nicht
weniger wert", betonte Gorny.

Die Bundesregierung sei zu einseitig auf die technischen Aspekte
des Internets fokussiert. So werde der Ausbau der Datenautobahnen
forciert, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welche Inhalte dort
zukünftig transportiert werden sollen. "In Europa erkennen immer mehr
Länder wie Frankreich, England oder Irland, dass Inhalte und
Infrastruktur untrennbar zusammengehörten", sagte Gorny. Während dort
beispielsweise über den Versand von Warnhinweisen innovative Wege bei
der Bekämpfung von Internetpiraterie ausprobiert würden, verheddere
sich Deutschland im datenschutzrechtlichen Dickicht.

Seit 2004 wurden alleine von der Musikindustrie rund 100.000
Verfahren wegen Urheberrechtsverletzungen im Netz eingeleitet. Die
Zahl illegaler Downloads hat sich dadurch von über 600 Millionen auf
rund 316 Millionen in 2008 nahezu halbiert. "Wir würden trotzdem
gerne auf weitere Massenverfahren wegen illegaler Verbreitung und
Nutzung von Musik verzichten. Aber die Weigerung der Regierung, neue
Wege zu gehen, lässt uns auch in Zukunft keine andere Wahl", betonte
Gorny.

Über den Bundesverband Musikindustrie e.V.:

Mit über 350 Labels und Unternehmen aus der Musikbranche
repräsentiert der Bundesverband Musikindustrie rund 90 Prozent des
deutschen Musikmarktes. Als Interessenvertretung kümmert er sich um
die Durchsetzung der Anliegen der Musikindustrie in der deutschen und
europäischen Politik. Durch Kommunikation prägt er das Bild der
Branche nach innen und außen. Mit branchennahen Dienstleistungen wie
Rechtsberatung oder PhonoNet unterstützt er die tägliche Arbeit
seiner Mitglieder. Darüber hinaus leistet die Deutsche Phono-Akademie
als Kulturinstitut der deutschen Musikindustrie unter anderem mit der
SchoolTour einen wesentlichen Beitrag zur musikalischen Grundbildung
in Deutschland. www.musikindustrie.de , www.school-tour.de ,
www.echo-deutscher-musikpreis.de , www.pro-musicorg.de ,
www.phononet.de , www.musicline.de

Originaltext: Bundesverband Musikindustrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/36532
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_36532.rss2

Weitere Informationen:

Daniel Knöll
Pressesprecher
Tel.: +49 (30) 59 00 38-44
E-Mail: knoell@musikindustrie.de
Internet: www.musikindustrie.de



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