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Zum Tag des Waldes: WWF fordert mehr Schutz der globalen Waldgebiete / Wälder unverzichtbar als Weltklimaanlage und Lebensraum

Geschrieben am 20-03-2009

Frankfurt (ots) - Anlässlich des internationalen Tages des Waldes
am kommenden Samstag, dem 21. März, ruft der WWF Politik, Wirtschaft
und Verbraucher zu mehr Anstrengungen zum Schutz der Wälder auf. Wenn
die Ab-holzung der Wälder nicht schnellstmöglich gestoppt wird, wird
es nach Auffassung des WWF schon bald zu irreversiblen Schädigungen
in der globalen Waldstruktur kommen, durch die die grundlegenden
Funk-tionen der Wälder als Lebensraum und Klimastabilisator zunichte
gemacht werden. Hauptursachen der Waldzerstörung sind legale und
illegale Rodungen zur Landumwandlung, durch Menschen verursachte
Waldbrände und durch den Klimawandel hervorgerufene Austrocknungen.

"Wir stehen nicht nur aus moralischen, sondern auch aus ganz
praktischen Gründen in der Pflicht, den globalen Raubbau an den
Wäldern zu stoppen", so WWF Waldreferentin Nina Griesshammer. "Mit
der Zerstörung der Wälder forcieren wir das Artensterben und den
Klimawandel. Dadurch rotten wir nicht nur unzählige Tier - und
Pflanzenarten aus, sondern provozieren Umweltkatastrophen und
wirtschaftliche Schäden nicht gekannten Ausmaßes".

Die Forderungen des WWF im Einzelnen:

- Die Politik muss aus Sicht des WWF auf nationaler und
internationaler Ebene straffere Rahmen-bedingungen zum Schutz der
Wälder setzen: Zum einen etwa durch ein europäisches
Urwald-schutzgesetz, das den Import und Handel mit Holz aus illegalen
Quellen bestrafen soll. Zum ande-ren durch die Einführung eines von
den Industriestaaten gestützten Finanzierungssystems, das die meist
ärmeren Länder mit großen Waldflächen bei der Erhaltung ihrer Wälder
unterstützt.
- Die Wirtschaft muss ihre Produktion zum Schutz der Wälder nach den
Kriterien einer verantwor-tungsvollen Waldwirtschaft ausrichten und
Nachhaltigkeitsstandards einhalten, gemäß dem System des Forest
Stewardship Council (FSC).
- Die Verbraucher können durch den Kauf nachhaltig produzierter
Produkte zum Beispiel mit FSC-Siegel einen Beitrag zum Walderhalt zu
leisten, und Druck auf Politik und Wirtschaft auszuüben.

Der "Internationale Tag des Waldes" wurde Ende der 70er Jahre von
der Welternährungsorganisation FAO als Reaktion auf die globale
Waldvernichtung ausgerufen. Der WWF setzt sich mit mehr als 300
Projekten in fast 90 Ländern für die Bewahrung der Wälder ein - durch
Ausweisung von Schutzgebieten und die Förderung naturnaher
Forstwirtschaft.

10 Zahlen zum Wald:

- Rund ein Drittel der weltweiten Landmassen, etwa 3,9 Milliarden
Hektar, sind von Wäldern bedeckt.

- Von den etwa 1,8 Millionen beschriebenen Tier- und Pflanzenarten
auf der Erde leben etwa zwei Drittel im Wald. Wälder sind damit die
artenreichsten Lebensräume überhaupt.

- Wälder bedecken 30 Prozent der Landoberfläche, sie speichern
aber etwa die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs. Werden
diese Wälder gerodet, so wird der Großteil des Kohlenstoffes als
Koh-lendioxid (CO2) freigesetzt.

- 20 bis 25 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen stammen
aus der Vernichtung von Wäldern.

- Tropische Regenwälder speichern aufgrund des hohen
Biomasse-Vorrats 50 Prozent mehr Kohlenstoff als Wälder außerhalb der
Tropen.

- Weltweit gehen jedes Jahr 13 Millionen Hektar Wald verloren -
so viel wie 36 Fußballfelder pro Minu-te. Illegaler Holzeinschlag,
Brandrodung oder Umwandlung in Agrarland sind die Hauptursachen. Der
meiste Wald schwindet in den Tropen.

- In Russland, dem Land mit den drittgrößten Urwaldflächen,
stammen bis zu 50 Prozent des Holzes aus illegalen Quellen. In den
Tropen ist der Anteil sogar noch höher. Im brasilianischen
Amazonasgebiet liegt der Anteil sogar bei 80 Prozent.

- Nur noch etwa 40 Prozent der verbliebenen Wälder können als
intakt und unzerschnitten angesehen wer-den.

- Bis heute stehen weltweit bereits etwa zehn Prozent aller Wälder
unter Schutz.

- Rund 113 Millionen Hektar Wald werden weltweit durch nachhaltige
Nutzung vor Raubbau geschützt - durch das vom WWF geförderten
Zertifizierungssystem des Forest Stewardship Council (FSC).

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
WWF World Wide Fund For Nature
Christian Plaep
Telefon: 069/ 79 144 214


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