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Öko-Einkauf entlastet öffentliche Haushalte

Geschrieben am 23-03-2009

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Beschaffung
umweltfreundlicher Waren und Dienstleistungen schützt Klima und Etat
/ Deutschland liegt im europäischen Vergleich zurück / Systematisches
Umweltmanagement beim Einkauf kommt im öffentlichen Dienst bislang zu
kurz

Deutsche Behörden berücksichtigen ökologische Aspekte bei der
Beschaffung seltener als öffentliche Einrichtungen anderer
europäischer Länder. Während der Anteil der umweltfreundlichen Güter
am öffentlichen Beschaffungsvolumen im Vereinigten Königreich 74
Prozent erreicht, liegt der Vergleichswert für Deutschland nur bei 30
Prozent. Dies geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor. Im
Durchschnitt kommen die sieben analysierten EU-Staaten auf eine Quote
von 45 Prozent.

"Auf Ausgaben des öffentlichen Sektors für Waren und
Dienstleistungen entfallen etwa 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
in der Europäischen Union. Eine konsequent an ökologischen Kriterien
ausgerichtete Einkaufspolitik hätte daher erhebliche Bedeutung für
Umwelt- und Klimaschutz", erläutert Stefan Calvi, verantwortlich für
den Bereich Sustainable Business Solutions (SBS) Advisory bei PwC in
Deutschland.

Im Jahr 2006/2007 brachte der Einkauf umweltfreundlicher Waren und
Leistungen ("Green Public Procurement") gegenüber einer rein
konventionellen Beschaffung in den sieben analysierten EU-Staaten
eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 25 Prozent. Mit einer
Emissionsreduzierung um 47 Prozent fiel der Einspareffekt in den
Niederlanden am deutlichsten aus, während die öffentliche Hand in
Deutschland den CO2-Ausstoß durch umweltfreundliche Beschaffung nur
um neun Prozent senken konnte.

Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht ist der Einkauf
ökologisch vorteilhafter Produkte für die öffentliche Hand nicht
teurer, sondern im Gegenteil sogar günstiger als die Beschaffung
konventioneller Waren und Dienstleistungen. "Dem höheren
Einkaufspreis für umweltfreundliche Güter stehen in der Regel
niedrigere Betriebskosten gegenüber. Das lässt sich insbesondere für
die Bereiche Bau und Transport nachweisen", kommentiert Stefan Calvi.
Die erzielten Einsparungen beliefen sich im Durchschnitt der sieben
Länder auf 1,2 Prozent, im Vereinigten Königreich sogar auf 5,7
Prozent. In Deutschland lag das realisierte Einsparvolumen bei gut
0,3 Prozent.

An der Studie beteiligten sich 1105 öffentliche Institutionen in
Deutschland, Dänemark, Finnland, den Niederlanden, Österreich,
Schweden und dem Vereinigten Königreich. Die Einrichtungen sollten
für zehn ausgewählte Produktgruppen angeben, ob und in wie weit
ökologische Kriterien bei der Beschaffung berücksichtigt wurden. Im
Jahr 2010 soll die Umfrage wiederholt und auf alle 27
EU-Mitgliedsstaaten ausgedehnt werden.

Umweltmanagement kommt zu kurz

Zwar achten die meisten befragten öffentlichen Institutionen bei
der Beschaffung auch auf ökologische Kriterien. Ein systematisches
Umweltmanagement beim Einkauf ist jedoch die Ausnahme. Im
Länderdurchschnitt verfügen nur 24 Prozent der Befrag¬ten über eine
entsprechende Einrichtung (Deutschland: neun Prozent). Umweltaspekte
in ihren Einkaufsrichtlinien haben 71 Prozent der öffentlichen
Einrichtungen (Deutschland: 72 Prozent) aufgenommen, aber nur in 31
Prozent der Verwaltungen existiert ein Aktionsplan mit konkreten
Zielvorgaben für die Beschaffung umweltgerechter Waren und
Dienstleistungen (Deutschland: 20 Prozent).

Jede fünfte öffentliche Institution berücksichtigt
Umwelteigenschaften bei der Beschaffung selten oder sogar nie.
Überdurchschnittlich schwach schneidet hier Finnland ab (46 Prozent),
während in Dänemark nur sechs Prozent der öffentlichen Einrichtungen
selten ökologische Aspekte in die Kaufentscheidung einbeziehen. In
Deutschland werden Umwelt- und Klimaschutzaspekte von 16 Prozent der
befragten Institutionen weitgehend ignoriert.

Nachholbedarf bei regenerativen Energien

Weit über 90 Prozent der CO2-Emissionen öffentlicher Einrichtungen
entfallen auf den Verbrauch von Strom und Heizenergie. Entsprechend
hoch ist das Einsparpotenzial durch eine umweltgerechte Beschaffung.
Strom aus erneuerbaren Energiequellen beispielsweise fließt noch
längst nicht in jeder öffentlichen Einrichtung. In Deutschland hat
nur jede vierte Behörde (26 Prozent) einen entsprechenden
Liefervertrag abgeschlossen, während im Vereinigten Königreich
immerhin zwei von drei Einrichtungen ihren Strom ganz oder zumindest
teilweise von alternativen Anbietern beziehen. Führend sind
Österreich (88 Prozent) und die Niederlande (80 Prozent).

Die Studie "Collection of statistical information on Green Public
Procurement in the EU" steht kostenfrei unter folgendem Link zur
Verfügung: www.pwc.de/de/sustainability

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:

Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Marketing & Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 1669
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com


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