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Börsen-Zeitung: Positives Signal, Kommentar von Bernd Weber zum Einstieg von Abu Dhabi bei Daimler

Geschrieben am 23-03-2009

Frankfurt (ots) - Mag Daimler-Chef Dieter Zetsche die
strategischen Aspekte der Zusammenarbeit mit dem neuen Investor aus
Abu Dhabi auch noch so unterstreichen - in der Hauptsache ging es den
Stuttgartern darum, Geld in die Kasse zu bekommen. Denn wer sich den
Rückgang der Nettoliquidität im Daimler-Industriegeschäft in den
letzten drei Monaten des Vorjahres von 6,7 Mrd. Euro auf 3,1 Mrd.
Euro vor Augen führt, dem muss klar sein: Das Geld rinnt den
Stuttgartern nur so durch die Hände. Es bedurfte dringend monetären
Nachschubs.

Hervorzuheben ist, dass Zetsche und seine Mannen die Chance beim
Schopf ergriffen haben, als ihnen die arabischen Petro-Dollars in
Form einer Beteiligung angeboten wurden. Schließlich durchlebt die
Branche Zeiten, in denen viele Autohersteller oder Zulieferer nach
Staatsknete rufen, weil sie ob einbrechender Verkäufe und zu
finanzierender Halden dringend Geld benötigen, es von Privaten jedoch
nicht mehr bekommen oder aber immense Prämien für Fremdkapital
hinblättern müssen.

Da ist das Signal, als Autobauer von einem arabischen Staatsfonds
das Vertrauen in Form von 2 Mrd. Euro zu erhalten, eindeutig positiv
zu werten. Ebenso kann Zetsche zu Recht darauf verweisen, dass das
Emirat durchgerechnet lediglich etwa 2% weniger gezahlt hat, als die
Daimler-Aktie am vergangenen Freitag und damit kurz vor dem
Durchwinken des Deals seitens des Aufsichtsrates wert war. Bei
anderen Kapitalerhöhungen der jüngeren Vergangenheit mussten
Unternehmen erheblich höhere Zugeständnisse an den Preis oder den
Anteil machen, um das dringend benötigte Geld zu bekommen.

Richtig ist auch, dass Daimler nun einen weiteren, zweiten
Ankerinvestor hat. So weit, so gut. Aber selbst Zetsche konstatiert,
dass damit das Risiko einer feindlichen Übernahme nicht geringer ist,
als es vor einem Jahr von ihm eingeschätzt wurde. Wen wundert's,
schließlich sind weiter rund 80% des Daimler-Kapitals dem Streubesitz
zuzurechnen.

Ob die eingenommenen Milliarden ausreichen, hängt vom Verlauf der
Krise im weltweiten Automobilgeschäft ab. Die Voraussetzungen für
weitere Kapitalspritzen jedenfalls wird die Daimler-Hauptversammlung
Anfang April schaffen. Mit dem neuen Kerninvestor sollte es Daimler
dann aber leichterfallen, auch die nächste Erhöhungsrunde
durchzuziehen.

(Börsen-Zeitung, 24.3.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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