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Lausitzer Rundschau: Obamas Feuerschneise US-Regierung will mit privatem Geld faule Kredite aufkaufen

Geschrieben am 24-03-2009

Cottbus (ots) - Das, was US-Präsident Barack Obama jetzt auf den
Weg brachte, um die Banken seines Landes wieder zum Arbeiten zu
bekommen, ist vergleichbar mit jenen kontrolliert gelegten Bränden,
mit denen Feuerwehrleute die Feuersbrunst in ausgekohlten Schneisen
ersticken wollen. Es ist ein gefährliches Unterfangen schon deswegen,
weil zur Rettung der Finanzindustrie genau jene Instrumente
eingesetzt werden, die zuvor für den Ruin sorgten. Denn die
Aufforderung an Privatinvestoren, Geld für den Aufkauf fragwürdiger,
faul genannter, Bilanzpositionen bereitzustellen, ist ja wieder
nichts anderes als ein Vorschlag zur Spekulation auf großartige
Gewinne. Risiken trägt der Staat und damit der Steuerzahler. Ob es
tatsächlich gelingt, die verängstigten Anleger so weit aus der
Reserve zu locken, dass sie auf diesen Deal eingehen, kann heute noch
keiner absehen. Solch ein Rettungskonzept ist beispielsweise nur
wirksam, wenn nicht etwa die Furcht vor einer großen Inflation weiter
wächst.
Er geht dadurch auch erhebliche politische Risiken ein. Denn es wird
für manchen nur schwer zu schlucken sein, dass die gleichen
Finanzjongleure, die für den Dammbruch verantwortlich sind, jetzt
erneut den Schrott verkaufen, den sie aufgetürmt haben und dabei
wieder gutes Geld verdienen wollen. Es ist dies eine moralisch fast
schon unerträgliche Abwrackprämie für Betrunkene, die das Auto gegen
die Wand gesetzt haben. Amerikaner schauen lieber nach vorn, als dass
sie sich mit Vergangenheitsbewältigung quälen. Aber ob sie diesen
dicken Brocken schlucken werden, hängt wohl im Wesentlichen davon ab,
wie schnell sich Erfolge zeigen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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