Deutsche in der Schweiz: Trotz Wirtschaftsflaute keine Spur von Krisenstimmung
Geschrieben am 25-03-2009 |
Zürich, Schweiz (ots) - Deutsche Arbeitnehmer in der Schweiz verfügen auch in der Krise über ein robustes Selbstvertrauen. Dies mit gutem Grund: Deutsche Zuwanderer in der Schweiz sind mehrheitlich jung und gut (aus)gebildet. Laut einer aktuellen Umfrage von comparis.ch, dem bedeutendsten Internet-Vergleichsdienst der Schweiz, haben rund 80 Prozent der kürzlich zugezogenen Deutschen keine Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Verlören sie ihn wider Erwarten doch, würden sich 38 Prozent von ihnen wieder in der Schweiz auf Arbeitssuche machen, aber nur 6 Prozent in Deutschland.
Nun hat's auch die Schweiz erwischt. Europas wirtschaftlicher Musterknabe ist in den Strudel der weltweiten Krise geraten. Auch bei Deutschlands südlichem Nachbarn stehen die Zeichen auf Sturm: Experten erwarten dieses Jahr einen dramatischen Rückgang der Wirtschaftsleistung von über 2 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz ist nach jüngsten offiziellen Angaben innert Jahresfrist um 22 Prozent gewachsen, und die Arbeitslosenquote lag Ende Februar 2009 offiziell bei 3,4 Prozent(1).
Bis ins Jahr 2010 wurde vergangene Woche von den Arbeitsmarkt-Experten des Bundes ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf über 5 Prozent prognostiziert. Angesichts der unsicheren Job-Situation hat comparis.ch (2), der bedeutendste Schweizer Internet-Vergleichsdienst, rund 550 in der Schweiz tätige ausländische Erwerbstätige, darunter über 150 Zuwanderer aus Deutschland, nach ihrer Befindlichkeit befragt.
Das Resultat der Befragung zeugt vom robusten Selbstbewusstsein deutscher Erwerbstätiger. Laut Umfrage haben 39 Prozent von ihnen «überhaupt keine Angst», 40 Prozent «eher keine Angst», aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage den Arbeitsplatz zu verlieren. «Ein wenig» fürchten den Jobverlust bloss 14 Prozent der Umfrageteilnehmer. Der Optimismus unter den deutschen Zuwanderern - 80 Prozent der Befragten arbeiten erst seit höchstens zwei Jahren in der Schweiz - hat ihren guten Grund: Deutsche Arbeitnehmer in der Schweiz sind in der Regel jung und gut (aus)gebildet. Konkret: 66 Prozent der Umfrageteilnehmer waren bis zu 39 Jahre alt, 91 Prozent bis zu 49 Jahre alt.
Die Schweiz - das gelobte Land?
Der Schweizer Arbeitsmarkt übt für Zuwanderer aus Deutschland grosse Anziehungskraft aus. Die Frage, in welchem Land sie im Falle von Arbeitslosigkeit nach einem neuen Job suchen würden, beantworteten jedenfalls 38 Prozent der Befragten spontan mit «wieder in der Schweiz». Bloss 6 Prozent würden «in Deutschland» nach einer neuen Arbeit suchen. 28 Prozent würden sowohl sich «sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland» nach einer neuen Arbeit umsehen, 26 Prozent «in mehreren Ländern». Susanne Kentner, Verantwortliche für den Comparis-Unternehmensbereich «Neu in der Schweiz»: «Diese Aussagen sind ein klarer Beleg dafür, dass der Schweizer Arbeitsmarkt von deutschen Erwerbstätigen als besonders attraktiv wahrgenommen wird. Da müsste sich auch Arbeitsminister Scholz seine Gedanken machen.»
Und wie lange würden deutsche Arbeitnehmer in der Schweiz nach einem neuen Arbeitsplatz suchen? Etwa jeder vierte Befragte (28%) antwortete mit «bis zu 3 Monaten», jeder dritte Umfrageteilnehmer (33%) «bis zu 6 Monaten». Immerhin jeder fünfte Umfrageteilnehmer (21%) gab an, im Falle von Arbeitsplatzverlust sogar 12 Monate oder länger südlich der deutschen Grenze nach einer neuen Beschäftigung Ausschau halten zu wollen.
Keine Bevorzugung von Schweizer Arbeitnehmern
Dass die Verhältnisse auf dem Schweizer Arbeitsmarkt tatsächlich mit Annehmlichkeiten verbunden sind, zeigt die Tatsache, dass 41 Prozent der von comparis.ch befragten deutschen Arbeitnehmer das Arbeiten in der Schweiz als «sehr angenehm» beschreiben, immerhin 54 Prozent als «angenehm». Bloss 5 Prozent taxierten ihr Arbeitsumfeld als «eher unangenehm». Ein Hinweis darauf, dass deutsche Arbeitnehmer trotz gelegentlichen germanophoben Sprüchen an den helvetischen Stammtischen von den Arbeitgebern wohl gelitten sind, zeigt die Reaktion der Umfrageteilnehmer auf die Frage nach einer etwaigen Ungleichbehandlung von Schweizern und Deutschen im Falle eines Arbeitsplatzabbaus im Betrieb. 56 Prozent der befragten Zuwanderer aus Deutschland glauben, «auf keinen Fall» oder «eher nicht» früher entlassen zu werden als die Schweizer Arbeitskollegen. Immerhin 30 Prozent der Befragten halten es für «möglich», eher als die Schweizer Arbeitskollegen den Blauen Brief zu erhalten.
Dass vor allem gut qualifizierte Arbeitnehmer Deutschland den Rücken kehren, hat die Umfrage des Schweizer Internet-Vergleichsdienst comparis.ch bestätigt. 49 Prozent der Befragten konnten einen Universitäts- oder Hochschulabschluss vorweisen, weitere 14 Prozent einen Abschluss an einer Fachhochschule, und 20 Prozent haben eine Berufslehre absolviert.
(1) Angaben des Staatssekretariates für Wirtschaft (Seco) vom 9. März 2009
(2) www.comparis.ch
Originaltext: comparis.ch AG Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70512 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70512.rss2
Pressekontakt: Richard Eisler Geschäftsführer Telefon: +41 44 360 34 00 E-Mail: media@comparis.ch www.comparis.ch
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