Rheinische Post: Achtelfinale am Arbeitsmarkt
Geschrieben am 29-06-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Antje Höning
Deutschland im Rausch: Die Klinsmann-Elf spielt sich von Sieg zu Sieg und lässt Fans vom vierten WM-Titel träumen. Die Konjunktur gewinnt an Fahrt und lässt Jobsucher vom Aufschwung am Arbeitsmarkt träumen. Und manchmal hat das eine sogar mit dem anderen zu tun: 50x0e000 Stellen hat die Weltmeisterschaft geschaffen. Doch bis der Alptraum Massenarbeitslosigkeit wirklich vorbei ist, muss die Wirtschaft stärker und länger wachsen. Bislang findet der Rückgang der Arbeitslosigkeit nur auf dem Papier statt. 281x0e000 Menschen haben einen Ein-Euro-Job. Damit tauchen sie zwar in der Statistik nicht mehr auf, faktisch sind sie weiter arbeitslos. Die Behörden schauen Arbeitslosen, die das Hartz IV-Chaos zunächst in die Statistik spülte, endlich stärker auf die Finger. Vor allem auf diese Effekte geht der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Juni zurück. Es ist gut, dass die Bundesagentur das offen sagt und nicht wie früher hurra schreit. Die Zahl, die wirklich etwas aussagt, ist die der sozialversicherungspflichtigen Stellen. Denn dafür werden all die arbeitsmarktpolitischen Schwalben wie Ich AGs, Trainingsmaßnahmen und Ein-Euro-Jobs nicht mitgezählt. Selbst hier gibt es gute Nachrichten: Nach fünf Jahren ist der Beschäftigungsabbau gestoppt. Das Achtelfinale am Arbeitsmarkt ist erreicht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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