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Helmut Schmidt: Wirtschaftskrise ist eine "Weltkrise"

Geschrieben am 25-03-2009

Köln (ots) -

Alt-Bundeskanzler warnt auf dem Tag des Wirtschaftsjournalismus in
Köln vor einer "weltweiten Depression" und fordert Staaten zu
gemeinsamen Handeln auf

Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt hält die weltweite Wirtschafts-
und Finanzkrise für "genauso ernst wie die Krise von 1929-30", sagte
er am Mittwoch beim Tag des Wirtschaftsjournalismus in Köln. "Keine
Regierung auf der Welt weiß, wie schnell sie überwunden wird und ob
es gelingt, eine weltweite Depression als Folge der Krise zu
vermeiden." Der Zuversicht des amerikanischen Präsidenten Barack
Obama steht Schmidt skeptisch gegenüber: "Barack Obama steht ziemlich
allein da mit seinem Optimismus."

Auf dem Tag des Wirtschaftsjournalismus, einem von der Kölner
Journalistenschule für Politik und Wirtschaft veranstalteten Kongress
in Köln, diskutierten rund 250 Journalisten am Mittwoch über die
"Finanzkrise und ihre Folgen". Nach Ansicht von Schmidt, Herausgeber
der Wochenzeitung "Die Zeit", handelt es sich um "die erste globale
Krise, eine Weltkrise". Kein Land könne die Misere allein überwinden.
"Wir müssen gemeinsam handeln."

Die Europäische Union gebe dabei keine gute Figur ab. "Seit
Maastricht hat man es nicht geschafft, der EU funktionstüchtige
Verfahren zu geben." Nach wie vor müssten Entscheidungen einstimmig
getroffen werden. Schon allein, dass der EU-Ratsvorsitz alle sechs
Monate wechselt, erschwere es jetzt, Initiativen gegenüber den
Weltproblemen zu entwickeln. Schmidt: "Stellen sie sich vor, ein
Unternehmen wechselt alle halbe Jahre seinen Vorstandsvorsitzenden
aus."

Dem Krisenmanagement der deutschen Bundesregierung stellte der
Alt-Kanzler dagegen gute Noten aus: "Das ist bis jetzt ganz
ordentlich gelaufen." Teile der in den westlichen Industrieländern
beschlossenen Konjunkturprogramme sieht Schmidt dennoch kritisch.
"Die steuer- und sozialpolitischen Wohltaten, die in den Programmen
stecken, werden konjunkturpolitisch ohne sonderliche Wirkung
bleiben", sagte Schmidt. "Die entscheidenden Elemente der
Konjunkturprogramme sind die öffentlichen Investitionen." Auch
Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus Peter Müller rechnet nicht mit
einem baldigen Ende der Finanzkrise. "Von einer schnellen
realwirtschaftlichen Erholung kann keine Rede sein - das gleiche gilt
für die Finanzmärkte", sagte er Zwar gebe es dort "einige
Lichtblicke, aber vom Normalstand sind wir noch weit entfernt." Der
"Tag des Wirtschaftsjournalismus", der jährlich in Köln stattfindet,
versteht sich als Diskussionsforum für deutschsprachige
Wirtschaftsjournalisten. Er bietet ihnen die Möglichkeit zu einem
umfassenden Informations- und Erfahrungsaustausch. Zu den beiden
ersten Kongressen 2007 und 2008 kamen jeweils rund 200 Teilnehmer,
darunter die Chefredakteure der wichtigsten deutschen
Wirtschaftsmedien.

Informationen zum Kongress:
http://www.tag-des-wirtschaftsjournalismus.de

Die Kölner Journalistenschule bildet Journalisten für Politik und
Wirtschaft aus. Die achtsemestrige Ausbildung ist mit einem
VWL-Studium an der Universität Köln verbunden. Die Schule wird
getragen vom Verein Kölner Journalistenschule für Politik und
Wirtschaft e.V. Sie finanziert sich unter anderem aus
Studiengebühren, Sponsoring, Spenden und Mitteln des Landes
Nordrhein-Westfalen.

http://www.koelnerjournalistenschule.de

Originaltext: Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65880
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65880.rss2

Pressekontakt:
Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft e.V.
Frau Ingeborg Hilgert
Im MediaPark 6
50670 Köln
Telefon: (0221) 99 55 87 0
E-Mail: info@koelnerjournalistenschule.de


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