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Börsen-Zeitung: Brot und Butter, Kommentar von Stefan Kroneck zur Bilanzpressekonferenz der BayernLB

Geschrieben am 25-03-2009

Frankfurt (ots) - Der Rekordverlust der BayernLB von 5,1 Mrd. Euro
ist das verheerende Resultat früherer strategischer
Fehlentscheidungen, die in der zugespitzten Finanzkrise ihre negative
Wirkung voll entfalten. Die zweitgrößte deutsche Landesbank wollte
wie viele andere Geldhäuser ein großes Rad drehen. Das wurde ihr fast
zum Verhängnis. Mit einer aggressiven Expansion häufte sie Risiken
an, die ausuferten und die Bank an den Rand des Abgrunds brachten.

Freilich verfügt die BayernLB mit diesen strategischen Verirrungen
in der Finanzbranche über kein Alleinstellungsmerkmal. Doch das
Ausmaß des Desasters ist erschreckend. Ohne die Kapitalspritze des
Freistaats Bayern hätte die Bankenaufsicht die Landesbank längst
schließen müssen. Mit dem von Vorstandschef Michael Kemmer
aufgesetzten Restrukturierungsprogramm besteht aber zumindest die
Hoffnung, die Bank künftig in ruhigeres Fahrwasser zu führen und
mittelfristig wieder in die Gewinnzone zu bringen. Zunächst einmal
belastet jedoch die Sanierung. Der Restrukturierungsaufwand und die
Zinszahlungen für die Kapitalhilfe schlagen 2009 mit 1Mrd. Euro ins
Kontor. Zusätzlich verhagelt die Rezession die Erfolgsrechnung,
abzulesen an einer hohen Risikovorsorge. In der Wirtschaftskrise
steigt die Gefahr umfangreicher Kreditausfälle. Dies trifft die
Konzerntochter Hypo Alpe Adria, in deren Bilanz aufgrund ihres
starken Engagements im strauchelnden Osteuropa hohe Risiken
schlummern. Die vor eineinhalb Jahren erworbene österreichische Bank
erwies sich für die BayernLB bisher als Fehlgriff. Inklusive
Kaufpreis, Kapitalzufuhren und eines Jahresverlusts kostete der
Zukauf bislang 3,2 Mrd. Euro.

Der Rückzug aus labilen Bereichen ist schlüssig. Ob damit
nachhaltig die Basis für ein tragfähiges Geschäftsmodell gelegt ist,
wird die Zukunft erweisen. Mit ihrer Rückbesinnung auf deutsche
Firmenkunden tummelt sich die BayernLB allerdings in Feldern mit
hoher Wettbewerbsintensität und daher niedrigen Margen. Gerade das
war vor Jahren der Grund dafür, dass die Bank den Verlockungen des
Kapitalmarktes erlag und immer größere Risiken einging, um höhere
Renditen zu erwirtschaften, weil die Ausrichtung auf den Heimatmarkt
keine ausreichende Grundlage darstellte. Kemmer vollzieht jetzt einen
Schwenk zurück zum Brot-und-Butter-Geschäft, der wegen der Krise aber
alternativlos ist.

(Börsen-Zeitung, 26.3.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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