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Finanzinvestoren lassen Autoindustrie links liegen

Geschrieben am 26-03-2009

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: M&A-Volumen in der
Automobilbranche hat sich 2008 annähernd halbiert / Finanzinvestoren
treten auf die Bremse / Absatzkrise zwingt Hersteller zu
Restrukturierungen und neuen Allianzen

Die Automobilindustrie hat im vergangenen Jahr deutlich weniger
Beteiligungskapital angezogen als 2007. Private-Equity-Fonds und
andere Finanzinvestoren gaben 2008 weltweit nur noch 5,5 Milliarden
US-Dollar für Anteile an Autoherstellern und Zulieferern aus, ein
Jahr zuvor waren es noch 25,1 Milliarden US-Dollar. Damit hat sich
der Anteil der Finanzinvestoren am Beteiligungsvolumen in der
Automobilindustrie innerhalb eines Jahres von 44 Prozent auf 17
Prozent verringert, wie aus der Branchenstudie "Drive Value -
Automotive M&A Insights 2008" der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht.

"Der dramatische Einbruch der Finanzinvestitionen trifft die
Automobilindustrie zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Die
Absatzkrise hat viele Hersteller an den Rand der Zahlungsfähigkeit
gebracht. Gleichzeitig lassen sich notwendige Restrukturierungen kaum
noch durch Beteiligungsverkäufe finanzieren. In dieser Situation sind
staatliche Hilfen ein wichtiger möglicher Ausweg", kommentiert Harald
Kayser, Leiter des Automobilbereichs bei PwC.

Der Gesamtwert der Fusionen und Beteiligungskäufe (Mergers and
Acquisitions, M&A) in der Automobilbranche sank 2008 gegenüber dem
Vorjahr um 45 Prozent auf 31,6 Milliarden US-Dollar. Die Anzahl der
Transaktionen verringerte sich demgegenüber nur um neun Prozent auf
549 Fälle.

Die Finanzkrise und die unsichere Branchenentwicklung haben im
vergangenen Jahr viele Investoren vor größeren Engagements
zurückschrecken lassen. So entfielen auf die fünf größten Übernahmen
2008 nur rund 16,3 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2007 lag das
Transaktionsvolumen in der Spitzengruppe noch bei 33 Milliarden
US-Dollar.

Porsche fährt voraus

Die teuerste Beteiligung des vergangenen Jahres war der Einstieg
des Sportwagenherstellers Porsche bei Volkswagen. Für einen Anteil
von zwölf Prozent zahlte Porsche gut 5,1 Milliarden US-Dollar
(Quelle: Thomson Reuters). Auch bei den in der Rangliste folgenden
Transaktionen traten deutsche Unternehmen als Käufer auf. So übernahm
Volkswagen für knapp 4,4 Milliarden US-Dollar 17 Prozent am
schwedischen Lkw-Produzenten Scania, und die Schaeffler-Gruppe kaufte
sich für 3,2 Milliarden US-Dollar beim Zulieferer Continental ein.

Doch profitierten europäische Hersteller im vergangenen Jahr auch
überdurchschnittlich von Kapitalzuflüssen aus Übersee. Per Saldo
verzeichnete die europäische Branche einen Investitionsüberschuss von
fast 2,7 Milliarden US-Dollar, während aus Asien 2,37 Milliarden
US-Dollar und aus den USA sowie anderen Regionen rund 320 Millionen
US-Dollar abflossen.

Hersteller auf Konsolidierungskurs

Im bemerkenswerten Kontrast zur allgemeinen Marktentwicklung steht
der Anstieg des M&A-Volumens bei den Automobilherstellern. Hier legte
der Gesamtwert der Fusionen und Beteiligungen von 11,5 Milliarden
US-Dollar 2007 auf 15,7 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr zu.

"Die Konsolidierung auf Ebene der Hersteller dürfte sich im
laufenden Jahr fortsetzen. Risikobereiten Käufern eröffnet dies auf
der anderen Seite Chancen. In der Rückschau haben sich Investitionen
in Krisenzeiten wegen der extrem niedrigen Bewertungsniveaus oft
überdurchschnittlich bezahlt gemacht. Käufe sind allerdings nicht für
alle Unternehmen das Mittel der Wahl in diesen Tagen. Dies zeigen
Fiat und Chrysler in Form der vereinbarten Kooperation", kommentiert
Kayser.

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 5435
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com


Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in
Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund
1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).


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