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NABU: Karpaten-Schafe sollen Wolfsüberfälle eindämmen Pilotprojekt mit 30 Tieren aus Rumänien startet in Lausitz (Achtung: Sende-Sperrfrist, 1. April, 5 Uhr)

Geschrieben am 31-03-2009

Berlin/Rietschen (ots) - Der NABU will Wolfsangriffe auf
Schafsherden in der Lausitz künftig mit sogenannten Karpaten-Schafen
verhindern. Bei den Tieren handelt es sich um ein alte rumänische
Nutztierrasse, die sich durch ein starkes Gebiss auszeichnet. Das
Karpaten-Schaf (Ovis carpatis) ist aggressiver als seine deutschen
Artgenossen, aber als Pflanzenfresser keine ernsthafte Gefahr für
Mensch und Tier. Es kann ohne Elektrozäune oder Herdenschutzhunde
auch in Wolfsregionen gefahrlos gehalten werden. Die ersten 30 Tiere
sollen schon im Mai bei Rietschen angesiedelt werden.

Die Schafrasse ist ursprünglich in den in der Ukraine gelegenen
östlichen Karpaten heimisch. Aufgrund von Mineralienüberschuss kommt
es dort lokal bei Pflanzenfressern zu übermäßigem Fehlwachstum der
Zähne. Insbesondere die von Wiederkäuern wenig genutzten Schneide-
und Eckzähne wachsen stilettartig und bis zur dreifachen Länge aus.
Damit einher geht eine deutlich verbesserte Wehrhaftigkeit gegenüber
Wölfen und wildernden Hunden. Vermutlich schon seit um 1500 werden
diese Schafe gezielt gezüchtet. Eine weitere Verbreitung stellte sich
jedoch nicht ein, da die Tiere von Bären gerissen werden können.
Wegen der flächendeckenden Verbreitung des Bären in den Karpaten bot
die intensive Züchtung dieser Schafsrasse für die Landbevölkerung
keinen wirtschaftlichen Anreiz und überlebte nur als lokales
Phänomen.

Im Jahr 2006 reiste Markus Bathen, Mitarbeiter des NABU Projektes
"Willkommen Wolf!", durch russische Wolfsgebiete und erfuhr durch den
Wolfsexperten Radu Lupolow von den Vorzügen des Karpatenschafs.
Bathen erkannte sofort: "Die bärenfreie Lausitz ist ein idealer
Einsatzort! Bei Angriffen stellen sich die Schafe wie von
Moschusochsen bekannt in einer Art Wagenburg zusammen, wobei die
Lämmer im Zentrum Schutz suchen. Der Wolf steht dann vor einer
unüberwindbaren Wand wehrhafter Zähne."

Mit den auch in Rumänien als Vampir-Schafen bekannten Tieren
schlägt der NABU sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Die
Karpaten-Schafe seien nützliche Helfer der Schäfer gegen
Wolfsüberfälle. "Die Wölfe lassen die Schafe in Ruhe und diese finden
im südlichen Brandenburg eine neue Heimat. Wir sind zuversichtlich,
dass das Projekt das friedliche Miteinander von Schafen und Wölfen
fördert", freut sich Wolfsschützer Bathen.

Ein Bild des Karpaten-Schafs ist im Internet zu finden unter
www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: NABU-Pressestelle, Tel. 030-284984-1500.


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