"Deutschland-Party": Patriotismus light oder Party Cocconing?
Geschrieben am 30-06-2006 |
Heidelberg (ots) - Deutschland ist ein einziges Fahnenmeer. Aber: Es ist kein aggressiver Nationalismus. Vielmehr gilt: Die Welt zu Gast bei Freunden. Für Michael Schipperges, Director Research & Consulting bei Sinus Sociovision, einem der führenden Sozial- und Trendforschungsinstitute in Deutschland, ist es ein Phänomen "von unten", das auch getrieben ist von Sinnsuche und Gemeinschaft in einem Umfeld, das vermeintlich keine Gemeinschaft kennt.
"Das heutige Deutschland ängstigt inzwischen niemanden mehr", so Schipperges weiter: "Die militärische Großmacht hatte bereits 1945 ihr Ende. Die wirtschaftliche Großmacht leidet seit den 90er-Jahren an Zweifeln über die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes und selbst eine fußballerische Überlegenheit konnte seit der letzten Europameisterschaft von niemandem unterstellt werden. Niemand muss mehr Angst vor uns Deutschen haben, und - wichtiger noch - deswegen brauchen wir auch keine Angst mehr zu haben, dass die anderen Angst vor uns haben könnten. Dadurch kann man sich mit Land und Nationalmannschaft unverkrampft identifizieren, also schwarz-rot-goldene Fahnen schwenken und gleichzeitig Gästen aus aller Welt offen begegnen."
"Das Phänomen kommt von unten", weiß Schipperges. "Der Anstoß kam nicht von den üblichen Trendsetter-Gruppen. Auch deshalb ist der Versuch, den Trend von offizieller Seite zu instrumentalisieren, z.B. durch den Vorschlag einer durchgehenden Staatsbeflaggung für die Zeit der WM, im Zuge der allgemeinen Begeisterung schlichtweg ignoriert worden."
"Für die von der Modernisierung und vom sozialen Abstieg Bedrohten ist die Fußball-WM die Gelegenheit zu zeigen: Wir sind auch noch da! Wir sind Deutschland! Wir sind vielleicht nicht so schön und so genial, wie die Kampagne "Du bist Deutschland" uns das glauben machen wollte, aber wir sind viele! Und bei diesem Event stehen wir im Mittelpunkt! Es ist also ein Gemeinschaftsgefühl und Zusammenrücken der von den gesellschaftlichen Modernisierungsprozessen unmittelbar oder mittelbar Betroffenen und Gefährdeten, ein temporäres nationales Cocooning."
Aber Schipperges betont auch: "Es handelt sich bei der Deutschland-Party zwar um ein flüchtiges Phänomen. Umso wichtiger ist es jedoch, die dahinter liegenden Motive, die stabil bleiben und nachhaltig wirksam sind, zu verstehen. Wir beobachten als solche Triebfedern beispielsweise die Sinnsuche, das Bedürfnis nach Sicherheit und Heimat sowie die Flucht aus dem Alltag. Diese bestimmen auch das Kollektivverhalten während dieser WM und werden sicher auch bei kommenden Events eine wichtige Rolle spielen."
Originaltext: Sinus Sociovision GmbH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=61686 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_61686.rss2
Pressekontakt: Michael Schipperges Director Research & Consulting +49 (0) 6221 8089 - 21 michael.schipperges@sociovision.de Sinus Sociovision GmbH Ezanvillestr. 59 D-69118 Heidelberg http://www.sinus-sociovision.de/
Michael Tschugg +49 (0) 621 33840 - 985 m.tschugg@trio-group.de trio market relations gmbh Käfertaler Str. 190 D-68167 Mannheim http://www.trio-group.de
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