(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Serie des Scheiterns, Kommentar zu DZ Bank und WGZ Bank von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 01-04-2009

Frankfurt (ots) - DZ Bank und WGZ Bank sind sich einig: einig
darüber, dass sie sich nicht einigen können. Wäre die Angelegenheit
nicht so ernst und hätte sich dieses Ende des fünften Fusionsversuchs
nicht seit Februar abgezeichnet, hätte man gestern beim Blick auf den
Kalender wohl an einen Aprilscherz geglaubt. Es war aber keiner.
Kreditgenossen machen keine Scherze. Jedenfalls nicht bei Themen wie
Kräftebündelung auf der Ebene der Zentralbanken. Ernst nehmen kann
man das seit acht Jahren andauernde Fusionstheater aber auch längst
nicht mehr. Was da geboten wird, ist für alle Beteiligten nur noch
peinlich.

Will man die Bilanz des Scheiterns den Matadoren zurechnen, hat
WGZ-Vormann Werner Böhnke einen vermutlich uneinholbaren Vorsprung
von 5:2 vor DZ-Chef Wolfgang Kirsch. Aber um Personen geht es ja
angeblich nie, sondern immer um die Sache. Kommen wir also zur Sache:
Die nordrhein-westfälischen Volks- und Raiffeisenbanken haben
erkennbar Angst, sie könnten nach einer Fusion für bis dahin nicht
schlagend gewordene Risiken der DZ Bank zur Kasse gebeten werden,
nachdem sich die wirtschaftliche Lage der Frankfurter in den
vergangenen Monaten bis hin zum Kapitalbedarf verschlechtert hat - in
diesen Zeiten freilich keine ganz branchenuntypische Entwicklung.
Insoweit immerhin folgerichtig wird der Abbruch der Verhandlungen mit
der Situation an den Finanzmärkten begründet, die zu hoher
Verunsicherung geführt habe. Aber wäre das nicht gerade ein
entscheidender Grund mehr gewesen, das Vorhaben endlich
durchzuziehen? Wenn wirklich irgendwann - auf welcher Seite auch
immer - Altlasten hochkämen, müssten die doch letztlich sowieso von
der ganzen genossenschaftlichen Familie getragen werden, mit oder
ohne Fusion.

Statt die Kräfte zu bündeln, haben DZ Bank und WGZ Bank einmal
mehr Kräfte vergeudet. Hunderte Beschäftigte haben monatelang auf die
Fusion hingearbeitet und fast jedes erdenkliche Detail ausgehandelt,
statt sich ums Geschäft und um die Kunden kümmern zu können.
Millionenbeträge an Beraterhonoraren wurden aus dem Fenster geworfen,
statt Kostensynergien für den Finanzverbund zu realisieren. Und nun
geht man zur Tagesordnung über und startet 2010 Versuch Nummer 6?
Oder müsste für die Serie des Scheiterns nicht allmählich mal jemand
persönlich die Verantwortung übernehmen und mindestens das eine oder
das andere Mandat niederlegen?

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

195410

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: zu Daimler Stuttgart (ots) - Daimler hat Potenzial nach oben. Bei neuen Technologien zeigt das Gegensteuern bereits Wirkung - die neue E-Klasse gibt einen Vorgeschmack darauf, was möglich ist, wenn ein Konzern seine geballte Kraft bündelt. Mitten in der Krise gibt es wie einen Hoffnungsträger, dem wohl bald weitere folgen werd en. Angesichts der riesigen Bedeutung des Konzerns für unzählige Zulieferer in der Region ist dies ein Zeichen, das man bei aller Krisenstimmung nicht unterschätzen sollte. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale mehr...

  • Wegweisende Studie im New England Journal of Medicine : HPV-Testung zeigt im Vergleich zu anderen Methoden wie Pap-Abstrich deutlichen Vorteil bei der Reduktion von Todesfällen durch Gebärmutterhalskr Venlo, Niederlande (ots/PRNewswire) - Die Ergebnisse einer heute im New England Journal of Medicine (NEJM) publizierten Studie zeigen, dass die einmalige Testung auf Humane Papillomviren (HPV) in Entwicklungs- und Schwellenländern im Vergleich zum Pap-Abstrich (Zytologie) und zur visuellen Inspektion mithilfe von Essigsäure (VIA) signifikant die Anzahl von fortgeschrittenen Gebärmutterhalskrebs- und hierdurch bedingten Todesfällen reduziert. An der Studie mit einer Laufzeit von acht Jahren nahmen über 130.000 Frauen teil. Dabei wurde QIAGENs mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Datenaffäre bei der Bahn Fahrzeuginstandhaltung Dessau: Betriebsrat der Bahn-Tochter klagt gegen eigene Geschäftsführung Halle (ots) - Der Betriebsrat der Dessauer Fahrzeuginstandhaltung hat das eigene Unternehmen im Zuge der Datenaffäre bei der Bahn vor dem Arbeitsgericht Dessau auf Unterlassung verklagt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstag-Ausgabe) Die Geschäftsführung des Betriebes, der zum Bahn-Konzern gehört, solle dafür sorgen, dass Überprüfung und Überwachung persönlicher Daten und E-Mails durch die Bahn AG unterbleiben. Das Dessauer Unternehmen erklärte, es habe keinen Einfluss auf Vorgänge im Gesamtkonzern, mehr...

  • Fannie Mae gibt neues Emissionsangebot für 3-Jahres-Benchmark Notes(R) bekannt Washington (ots/PRNewswire) - Fannie Mae (NYSE: FNM) emittiert folgende Anleihen: 3-Jahres-Laufzeit Preisfestsetzungstermin 2. April 2009 Abrechnungstermin 3. April 2009 Fälligkeitstermin 20. April 2012 Ausgabevolumen noch nicht festgelegt Bezugsschein noch nicht festgelegt Auszahlungstermine jeweils am 20. Aprilu nd 20. Oktober beginnend am 20. April 2009 CUSIP 31398AWK4 Notierung mehr...

  • WAZ: Dudenhöffer plädiert für Staatseinstieg bei Opel Essen (ots) - Angesicht einer möglichen Zerschlagung des amerikanischen Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM) hat sich der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer für einen Einstieg des Staates beim deutschen Autobauer ausgesprochen. "Die Chance für eine Herauslösung von Opel aus dem GM-Konzern war noch nie so groß wie jetzt", sagte Dudenhöffer der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe). Für die Herauslösung sei allerdings der Einstieg des Staates bei Opel erforderlich, betonte der Professor der Universität Duisburg-Essen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht