Hessische Chemiearbeitgeber für eine europäische Sozialpolitik, aber gegen zu starke regulative Eingriffe der EU
Geschrieben am 02-04-2009 |
Wiesbaden (ots) -
- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
Ständiger Dialog zwischen politischen Repräsentanten und Unternehmen wichtig - Verband als Brücke zwischen Unternehmen und Politik
Die hessischen Chemiearbeitgeber beschäftigen sich heute im Rahmen der 5. Wiesbadener Gespräche zur Sozialpolitik mit der Frage: Findet Europa mit seiner Sozialpolitik die richtigen Antworten auf die Globalisierung?
Die Europäische Kommission ist bestrebt, die Sozialpolitik zu modernisieren, um die Menschen auf eine Welt mit zunehmendem internationalen Wettbewerbsdruck, technologischem Fortschritt und sich wandelnden Bevölkerungsmustern besser vorzubereiten. Im Rahmen seines Vortrages erklärte der Kommissar für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit der Europäischen Kommission, Vladimir Spidla, vor den über 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik in Wiesbaden: "Wir wollen den Menschen helfen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und zugleich denjenigen unter die Arme greifen, die hierzu nicht in der Lage sind." Weit oben rangieren für ihn die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Schaffung von mehr und hochwertigen Arbeitsplätzen, Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, Nichtdiskriminierung, Verbesserung der Berufschancen von Frauen und älteren Arbeitnehmern sowie die Integration armer und benachteiligter Bevölkerungsgruppen.
"Das Vorhaben ist grundsätzlich richtig, so manche Regelung schießt aber über ihr Ziel hinaus und gefährdet in unseren Augen nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg unserer Unternehmen, sondern damit auch die Grundlage unserer sozialen Errungenschaften", erklärt Axel Schack, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes HessenChemie im Rahmen seiner Begrüßungsrede.
Ein aktuelles Beispiel stellt die Arbeitszeitrichtlinie dar, die sich derzeit im Vermittlungsverfahren befindet. Zum Hintergrund: Im Dezember beschlossen die EU-Parlamentarier eine maximale Wochenarbeitszeit von 48 Stunden durchschnittlich. Bereitschaftszeit sei generell Arbeitszeit, Ausnahmen solle es in Zukunft nicht mehr geben. Und zwar in ganz Europa und allen Branchen.
Die Arbeitgeber der chemischen Industrie betrachten diese Richtlinie im Hinblick auf die Werkfeuerwehren als realitätsfremd und schädlich für die gesamte Branche. Derzeit ist vorgesehen, dass auch bei Werkfeuerwehren die inaktive Zeit des Bereitschaftsdienstes als Arbeitszeit zählt, obwohl sie während ihres Bereitschaftsdienstes nicht einmal annähernd so stark beansprucht werden wie z. B. Ärzte. Dies würde dazu führen, dass die Kosten für die Werkfeuerwehren aufgrund des zusätzlichen Personalbedarfs in unzumutbarem Maße steigen. Die Chemiearbeitgeber machen sich daher für eine Ausnahmeregelung stark.
Professor Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln sieht die europäische Sozialpolitik genau in diesem Spannungsfeld: Nämlich zwischen den Anhängern der sozialen Marktwirtschaft, im Sinne von Ludwig Erhard und den Verfechtern regulativer und umverteilender staatlicher Eingriffe auf EU-Ebene.
Kernposition der hessischen Chemiearbeitgeber Die Chemiearbeitgeber in Hessen und Deutschland stehen dem Projekt Europa seit jeher positiv gegenüber. Sie sehen es aber als ihre Pflicht an, davor zu warnen, übereilt nach politischer Regulierung zu rufen. Stattdessen plädieren sie für einen subsidiären Ansatz, nach dem Probleme möglichst auf der Ebene der Betriebe beziehungsweise der Sozialpartner angegangen werden. "Erst wo sozialpartnerschaftliche Lösungen nicht ausreichen oder nachhaltig nicht zustande kommen, soll an eine politische Regulierung gedacht werden. Erst wo nationale Lösungen nicht ausreichen, sollte die europäische Ebene regulierend eingreifen", erklärte Karl-Hans Caprano im Zuge der Diskussion mit Abgeordneten und Vertretern der Sozialpartner.
Aus Sicht der HessenChemie sei es vor allem wichtig, dass bei allen politischen Entscheidungen immer auch die Auswirkungen auf die Unternehmen und deren Beschäftigte berücksichtigt werden. "Hier versteht sich unser Verband als Brücke und Vermittler zwischen der betrieblichen Ebene und den hessischen Vertretern in Brüssel. Dabei arbeiten wir eng mit unserem Bundesverband und der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände zusammen", betonte Caprano.
Originaltext: Arbeitgeberverband HessenChemie Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53824 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53824.rss2
Pressekontakt: Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e.V. Jürgen Funk, Pressesprecher Abraham-Lincoln-Straße 24, 65189 Wiesbaden Tel: 0611 / 7106-49 Mobil: 01622 / 710649 Fax: 0611 / 7106-66 E-Mail: funk@hessenchemie.de Internet: www.hessenchemie.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
195591
weitere Artikel:
- Erfolg garantiert: Moneybookers gibt Tipps für den Aufbau Ihres Online-Geschäfts London (ots/PRNewswire) - - ePayment-Anbieter zeigt auf, welche Faktoren zur Umsatzsteigerung und langfristigen Kundenzufriedenheit führen Moneybookers, eines der führenden Online-Bezahlsysteme in Europa, stellt sein umfangreiches Know-how im eCommerce-Bereich allen Online-Händlern zur Verfügung und zeigt anhand dieser Top Ten-Tipps, welche Faktoren für den Aufbau eines erfolgreichen Internet-Geschäfts wichtig sind. So können Umsätze gesteigert und eine hohe Kundenzufriedenheit erzielt werden: 1. Nutzen Sie Open Source-Shop-Software mehr...
- Die Blume der Liebe im göttlichen Metall: Bestattungsunternehmen können Hinterbliebenen ab sofort das besondere Gedenken anbieten Wien (ots) - Die Wünsche und Bedürfnisse von Hinterbliebenen werden immer ausgefallener. Doch während finanziell gut situierte Menschen zwischen beispielsweise Diamantenbestattungen oder Mondbestattungen wählen können, bleibt die Auswahl für den Normalverdiener eher überschaubar. Ein traditioneller österreichischer Handwerksbetrieb, welcher bereits seit 1960 organische Gegenstände vergoldet, bietet Bestattungsunternehmen deshalb nun unter der Marke LUGUBRIS eine ganz besondere Dienstleistung an: Als persönliches Erinnerungsstück können Hinterbliebene mehr...
- Der größte Blumenhändler der Welt startet im deutschen Markt / Joint Venture HDS Retail mit Monceau Fleurs / 120 Happy-Filialen Wiesbaden (ots) - Der französische Blumenhandelskonzern Monceau Fleurs gründet mit HDS Retail Deutschland ein gemeinsames Joint Venture. Die Partner bauen ab Frühjahr 2009 in Deutschland unter der Marke Happy eine Handelskette mit Blumengeschäften auf. In den nächsten zehn Jahren werden mindestens 120 Happy-Filialen in Top-Einkaufslagen entstehen. Im Joint Venture operieren mit Monceau der größte Blumenhändler der Welt und mit HDS Retail Deutschland eine Tochter der Lagardère Services (LS). LS ist mit einem Erlös von rund 5 Milliarden mehr...
- Ulrich Cordes als CFO in den Vorstand der arvato AG berufen Gütersloh (ots) - Dr. Ulrich Cordes (41) ist mit Wirkung zum 1. November 2009 in den Vorstand der arvato AG berufen worden. Zu diesem Zeitpunkt wird der kaufmännische Leiter von arvato services Central and Eastern Europe (CEE) als neuer Finanzvorstand die Nachfolge von Günter Wilmsmeier (59) antreten, der Ende November nach 22-jähriger Vorstandstätigkeit in den Ruhestand geht. In seiner Eigenschaft als CFO wird Cordes zugleich Leiter des Stabes der arvato AG. "Im Namen des gesamten arvato-Vorstandes danke ich Günter Wilmsmeier für mehr...
- Vectone erwägt Akquisition von MNOs (Mobile Network Operator/Mobilfunkbetreiber) zur Erweiterung ihres MVNO- (Mobile Virtual Network Operator/virtueller Mobilfunkbetreiber) Dienstleistungsangebots London (ots/PRNewswire) - Die expandierende europäische Telekommunikationsgruppe Vectone gab bekannt, dass sie für zwei Tochtergesellschaften der Nordisk Mobiltelefon ein Angebot unterbreitet hat. Die skandinavische Telco Group hatte vor kurzem Insolvenz angemeldet. Die Hinzufügung von Mobiltelefon MNOs in Irland und Polen wird, falls erfolgreich, ihre bereits bestehenden Netzwerke in Österreich, Dänemark, der Schweiz, Holland und Norwegen ergänzen. Der CEO, Baskaran Allirajah, meinte hierzu: "Dieses Angebot zeigt deutlich unsere unentwegt mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|