Spitzenverbände warnen vor Staatsmedizin
Geschrieben am 30-06-2006 |
Bergisch Gladbach (ots) - Berlin. Nachdem sich abzeichnet, dass die Koalitionsarbeitsgruppe an den bekannten Vorschlägen für die Gesundheitsreform trotz Warnungen verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen festhalten will, warnen die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen kurz vor dem Koalitionsspitzengespräch über die Gesundheitsreform noch einmal eindringlich vor dem drohenden Systemwechsel in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Mit den geplanten Veränderungen verabschiede sich die Politik von den Grundsätzen der Solidarität in der GKV und vollziehe einen Riesenschritt in Richtung Staatsmedizin und Verstaatlichung des Gesundheitssystems. Dies löst keine Probleme, ist nicht sinnvoll und wird von der Mehr-heit der Bevölkerung abgelehnt. Ein zentral verwalteter Gesundheitsfonds, der den Kran-kenkassen ihre Finanzautonomie entzieht, ein Dachverband und die geplante "Regulie-rungsbehörde", die künftig allein über den Leistungskatalog der GKV entscheiden soll, bedeuten nicht nur "Staat pur", sondern berauben die Kassen auch ihrer Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne der Versicherten. Wer sich eine Stärkung des Wettbewerbs und den Abbau von Bürokratie auf seine Fahnen schreibt, verspielt damit jede Glaubwürdigkeit. Ein Fondsmodell mit einer "kleinen Kopfprämie" täuscht den Menschen einen Lösungsansatz vor. In Wahrheit bewirkt sie aber zusätzliche Belastungen für Versicherte. Mit der "kleinen Kopfprämie" werden Kostensteigerungen im Gesundheitswesen allein auf den Versicherten abgewälzt und vor allem auf Kranke.
Die Pläne sehen vor, dass die Kassen eine "kleine Kopfprämie" vom Versicherten erheben müssen, wenn sie mit den zugewiesenen Mitteln aus dem Fonds die Kosten für den medizi-nischen Versorgungsbedarf ihrer Versicherten nicht decken können. Jedem dürfte aber in Anbetracht der demografischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts klar sein, dass diese "kleine" sehr schnell zu einer "großen Kopfprämie" ausufern würde. Jede Preissteigerung, jede Mehrwertsteuererhöhung, aber auch jede Innovation würde über die Kopfprämie und damit allein durch die Versicherten zu finanzieren sein. Um im gewünschten Wettbewerb nicht in die "Abseitsfalle" zu geraten, könnten Kassen dazu gezwungen sein, sich auf eine junge und gesunde Versichertenklientel zu konzentrieren. Es entstehe ein er-heblicher Druck, dass Kassen - gesundheitspolitisch fragwürdig - alle freiwilligen Leistungen und Versicherten bezogenen Service-Angebote in Frage stellen. In diesem Zusammenhang warnen die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen eindringlich davor, der PKV neue Möglichkeiten einzuräumen, der GKV junge, gesunde Mitglieder abzuwerben und kranke und alte Mitglieder in die GKV zurückzuverweisen: Das würde den Solidargedanken pervertieren und das Solidarsystem GKV ausbluten.
Die Spitzenverbände der Krankenkassen fordern im Sinne ihrer Versicherten und damit für 90% der Bevölkerung, dass Versicherte auch zukünftig darauf vertrauen können, alles medizinisch Notwendige zu erhalten.
Originaltext: Spitzenverbände der Krankenkassen Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55471 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55471.rss2
Kontakt: IKK Bundesverband Pressesprecher: Joachim Odenbach Tel.: (02204) 44-111 Fax: (02204) 44-455 e-mail: joachim.odenbach@bv.ikk.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
19567
weitere Artikel:
- PHOENIX zeigt live das Andocken der Discovery an die ISS / Montag, 3. Juli 2006, 17 Uhr und 19.15 Uhr Bonn (ots) - "ALL-Tag - Die Thomas-Reiter-Mission" Wenn die Discovery am Montag, 3. Juli, die Raumstation ISS erreicht, wird PHOENIX die Bilder vom Andocken der Raumfähre ebenso live übertragen wie das Öffnen der Luken und die Begrüßung der Astronauten mit der ISS-Besatzung. Das Andocken ist für 17.25 Uhr geplant, das Öffnen der Luken mit dem obligatorischen Handshake zwischen ISS- und Discovery-Besatzung für 19.24 Uhr. PHOENIX wird die beiden Ereignisse mit Sondersendungen ab 17 Uhr und 19.15 Uhr begleiten. Im Studio werden Raumfahrt-Experten mehr...
- Große Koalition übt sich im parlamentarischen Durchpeitschen / Wiedenroths Vorbörsen-Karikatur Flensburg (ots) - Querverweis: Die Karikatur ist ab heute 14 Tage lang in hoher Auflösung digital als JPG-Datei herunterladbar unter http://www.wiedenroth-karikatur.de/detail/liste.html und vier Wochen lang in mittlerer Auflösung unter http://de.news.yahoo.com/297. Flensburg (ots) - Der Titel der Wirtschaftskarikatur von Götz Wiedenroth für Freitag, 30. Juni 2006 lautet: "Große Koalition übt sich im parlamentarischen Durchpeitschen". Die Zeichnung ist ab heute für 14 Tage unter http://www.wiedenroth-karikatur.de mehr...
- Streiks in den Krankenhäusern / Wiedenroths tägliche Politik-Karikatur Flensburg (ots) - Querverweis: Die Karikatur ist ab heute 14 Tage lang in hoher Auflösung digital als JPG-Datei herunterladbar unter http://www.wiedenroth-karikatur.de/detail/liste.html und vier Wochen lang in mittlerer Auflösung unter http://de.news.yahoo.com/297. Flensburg (ots) - Der Titel der täglichen Politik-Karikatur von Götz Wiedenroth für Freitag, 30. Juni 2006 lautet: "Streiks in den Krankenhäusern". Die Zeichnung ist ab heute für 14 Tage unter http://www.wiedenroth-karikatur.de im Internet für jedermann mehr...
- Neue Software zur Satelliteninternet Nutzung / Internet by call via Satellit über den Fernsehsatelliten Bad Segeberg - Mözen (ots) - Ab sofort bietet Filiago allen Neugierigen eine neue Software, mit der ein Internet by Call via Satellit Dienst über den Satelliten ASTRA 19,2° empfangen werden kann. Diese Satellitenposition ist bei Haushalten im Deutschen Sprachraum besonders beliebt um Fernsehen und Radio zu empfangen. Alles was der Kunde benötigt ist lediglich ein installiertes Modem oder eine ISDN Karte, eine Satellitenantenne mit digitalem LNB und eine DVB-S Karte oder Box mit der auch Fernsehen und Radio am Rechner empfangen werden kann. mehr...
- Über 60 Prozent der Frauen wollen den Schauspieler Ottfried Fischer nicht mehr im TV sehen - das ergab eine Exklusiv-Umfrage von "das neue" Hamburg (ots) - Der Sex-Skandal von Schauspieler Ottfried Fischer hat seine Folgen: Knapp 60 Prozent würden auf den einst so beliebten Schauspieler (u. a. "Der Bulle von Tölz") im Fernsehen zukünftig lieber verzichten. Das ergab eine Exklusiv-Umfrage der wöchentlichen Frauenzeitschrift das neue. Die Frauen scheinen dem 52-Jährigen seine Affäre mit der 15 Jahre jüngeren Michaela Z. noch übler zu nehmen als die Männer. Ganze 64 Prozent wollen den gewichtigen TV-Star nicht mehr auf dem Bildschirm sehen. Bei den Männern sind es nur 53 Prozent. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|