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Neues Deutschland: zu den Ergebnissen des G20-Gipfels

Geschrieben am 03-04-2009

Berlin (ots) - Die ärmsten Staaten der Welt saßen beim G20-Gipfel
in London nicht am Tisch. Das zeigt auch das Ergebnis: 50 Milliarden
Dollar für die ärmsten Länder der Welt. Eine unverbindliche Zusage
mehr, an denen es in der Entwicklungspolitik noch nie gefehlt hat -
die bis heute von fast allen Industriestaaten verfehlte
Selbstverpflichtung, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens in die
Entwicklungshilfe zu stecken, stammt vom Anfang der 70er Jahre.
Selbst wenn die 50 Milliarden Dollar - wie angekündigt und wie es
wünschenswert wäre - vor allem in die Ernährungssicherung fließen
sollten, ändert dies nichts daran, dass beim G20-Gipfel einmal mehr
verpasst wurde, die Weichen Richtung einer fairen
Weltwirtschaftsordnung zu stellen, die die Interessen aller Staaten
und aller Menschen, nicht nur der G8 oder der G20, berücksichtigt.
Davon war nichts zu sehen. Die G8 haben unter der normativen Kraft
des Faktischen wirtschaftlich bedeutende Schwellenländer wie China,
Indien und Brasilien ins Boot geholt. Die Länder, die am wenigsten
Potenzial haben, sich vor den Auswirkungen der Krise zu schützen,
blieben dagegen außen vor und müssen sich mit Brosamen begnügen, so
die Versprechen überhaupt gehalten werden.
Nach groben Schätzungen verlieren die Entwicklungsländer pro Jahr
mindestens 500 Milliarden Dollar durch Kapitalflucht und
Steuerhinterziehung. Als Steueroasen auf die Schwarze Liste gesetzt
wurden in London gerade mal vier Staaten des Südens. London und New
York, die ihre Steueroasen auf britische oder karibische Inseln
ausgelagert haben, nicht. Der G20-Gipfel hat die alte Weltordnung
bestätigt.

Originaltext: Neues Deutschland
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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