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Rheinische Post: Obama braucht die Türkei Kommentar Von Godehard Uhlemann

Geschrieben am 06-04-2009

Düsseldorf (ots) - Der Besuch des amerikanischen Präsidenten
Barack Obama in der Türkei hatte nichts vom gewaltigen Spannungsbogen
des G-20-Treffens in London oder des Nato-Jubiläums-Gipfel in
Straßburg und Baden-Baden. Obamas Türkei-Besuch diente vor allem den
amerikanischen Belangen, denn die USA wickeln über das Land am
Bosporus einen Teil ihres Irak-Nachschubs ab. Das Verhältnis mit der
Türkei war wegen des Irak-Krieges lange getrübt. Obama hat auch keine
richtungsweisende Rede an die muslimische Welt gehalten, wie die Rede
in Prag richtungsweisend für die Abrüstung sein sollte. Obama braucht
die Türkei, weil den USA in Kirgistan gerade der Stuhl vor die Tür
gesetzt wird, sie ihre Militärbasis auf den Druck Moskaus hin zu
verlieren drohen. Aus diesem Grunde hat der Amerikaner den Türken das
gesagt, was sie hören wollten, dass sie Partner sind und die Türkei
in die EU gehöre. Doch er weiß, dass das nicht in seiner Macht liegt.
Er hat damit dem EU-Anliegen Ankaras eher geschadet als genutzt. Die
Türkei, die sich immer als Brücke zwischen dem Islam und dem Westen
empfindet, lügt sich mit dieser Behauptung in die Tasche. Sie wirbt
im Westen für islamische Belange, doch in der islamischen Welt wirbt
sie nicht für Gedanken westlicher Aufklärung und dem Leitbild offener
Gesellschaften. Die Brücke ist in einer Richtung gesperrt.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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