Lausitzer Rundschau: Neonazis hetzen gegen Spreewaldbauer / Braun statt grün
Geschrieben am 08-04-2009 |
Cottbus (ots) - Sorge um saubere Lebensmittel und eine intakte Natur beschäftigt viele Lausitzer. Wen wundert es da, dass auch Neonazis Öko-Themen für ihre Propaganda entdecken. Erstes Opfer in der Region ist dabei Spreewaldbauer Karl-Heinz Ricken aus Vetschau. Was da auf Flugblättern über den erfolgreichen Spargel- und Erdbeerproduzenten an braunem Unrat ausgekippt wird, ist infam. Als "Heuschrecke" wird Karl-Heinz Ricken beschimpft, der nachts heimlich Gift auf die Felder bringe und seine Saisonarbeiter unter "menschenunwürdigen Bedingungen" ausbeute. Jeder, der will, kann sich auf dem Gemüsehof in Vetschau, wo Deutsche, Polen und Rumänen zusammenarbeiten, vom Gegenteil überzeugen. Doch wer wird sich diese Mühe machen? Verbraucherverunsicherung ist ein schleichendes Gift. Deshalb ist Rickens Schritt in die Öffentlichkeit neben der Anzeige bei der Polizei wichtig und richtig. Öffentlichkeit schützt. Sie entzieht brauner Hetze die Basis. Wer jetzt ein solches Flugblatt im Briefkasten findet, weiß sofort, mit wem er es hier zu tun hat: Mit Neonazis, die sich als Natur- und Verbraucherschützer tarnen. Dass ein relativ kleiner Betrieb so zielgerichtet öffentlich in den Dreck gezogen wird, zeigt, wie gefährlich der braune Sumpf ist. Landwirtschaftsbetriebe, wie den von Ricken, gibt es viele in der Region. Keiner ist vor solchen Diffamierungen sicher.
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