Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Schäuble/Waffensicherung
Geschrieben am 09-04-2009 |
Bielefeld (ots) - Sportschützen sind bestimmt keine schlechten Menschen. Aber: Nicht alle Sportschützen sind zwangsläufig gut! Genau diesem Trugschluss erliegt aber Innenminister Wolfgang Schäuble, der Waffen mit Fingerabdruck-Scannern ausrüsten will. Damit nur noch Sportschützen Zugriff darauf haben. 1998 erschoss ein Sportschütze in Rostock zwei Kollegen, 2002 lief Sportschütze Robert Steinhäuser im Erfurter Gutenberg-Gymnasium Amok, 2003 erschoss ein Sportschütze in Berlin seine Freundin und einen Zeugen, und erst am Dienstag streckte in Landshut ein Sportschütze seine Schwägerin mit einer 357er Magnum nieder. Keinen der Morde hätte Schäuble mit seiner Idee verhindert, denn gelegentlich töten eben auch Sportschützen. Sie sind nicht schlechter oder besser als andere Menschen, aber sie besitzen tödliche Waffen. Und das ist das eigentliche Problem. Man gewinnt den Eindruck, Schäuble wolle mit seinem Aktionismus die Sportschützen vor dem Schlimmsten bewahren: dem Verlust ihrer großkalibrigen Waffen. Dabei kann das Hobby auch mit Kleinkaliber- und Luftdruckwaffen betrieben werden, die nicht tödlich sind. Was muss eigentlich noch passieren, bis Privatleuten der Besitz großkalibriger Waffen verboten wird? Es graut einem vor Politikern, die jetzt nicht durchgreifen, aber bei der nächsten Amoklauf-Trauerfeier wieder in der ersten Kirchenbank sitzen.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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