"Stoppt das Patent auf die arme Sau!" / Landwirte demonstrieren in München gegen Patente auf Tiere und Pflanzen
Geschrieben am 15-04-2009 |
München (ots) - Gegen Patente auf Tiere und Pflanzen demonstrieren heute über tausend Bauern gemeinsam mit Umwelt- und Entwicklungsorganisationen in München. Über 5000 Bürgerinnen und Bürger sowie etwa 50 Verbände haben sich einem Sammeleinspruch gegen ein Patent zur Züchtung von Schweinen angeschlossen. Der Einspruch gegen das ursprünglich vom US-Agrarkonzern Monsanto angemeldete Patent wird heute am Europäischen Patentamt (EPA) in München von der Organisation "Kein Patent auf Leben!" übergeben. Die Teilnehmer des Protest-Marsches unter dem Titel "Stoppt das Patent auf die arme Sau!" fordern ein gesetzliches Verbot von Patenten auf Leben. Greenpeace hat gestern eine neue Recherche zu Patentanträgen vorgelegt, nach der sich die vom EPA genehmigten Patente inzwischen von der Zucht von Kühen bis auf die Milch erstrecken. Die heutige Demonstration gegen Patente auf Leben gilt als die bisher größte in Europa.
"Mit Patenten auf Leben werden Bauern und Züchter enteignet", sagt Rudolf Bühler von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, der heute eine Herde seiner traditionellen Zuchtschweine vor das Patentamt führt. "Konzerne wie Monsanto wollen die Kontrolle über Landwirtschaft und Lebensmittel, vom Ferkel bis zum Schnitzel." Die im Schweine-Patent (EP 1651777) beanspruchten Tiere sind nicht von anderen Zuchtschweinen zu unterscheiden. Es wird auch keine neue technische Erfindung beschrieben. Im Patentantrag hat Monsanto nur bereits bekannte Zuchtverfahren variiert.
Unterstützt wird die Demonstration auch vom Bundesverband Deutscher Milchviehalter (BDM) und der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (AbL). "Es gibt neue Patentanträge, die reichen von der Kuh bis zur Milch und dem Joghurt", sagt Romuald Schaber vom BDM. "Die Bundesregierung muss der Gier der großen Konzerne auf Lebewesen endlich Grenzen setzen."
Die Entwicklungsorganisation Misereor befürchtet, dass Bauern in Entwicklungsländern durch derartige Patente die Rechte an ihrem eigenen Saatgut verlieren. Patente auf Saatgut tragen über die Verteuerung des Anbaus zur Verschärfung der weltweiten Ernährungslage bei.
Einen ersten Erfolg für die Unabhängigkeit der Landwirtschaft haben die Demonstranten in München bereits verbucht: Vergangenen Monat verlangten die Hessische Landesregierung und die Grünen im Deutschen Bundestag eine Änderung der europäischen Patentgesetze, um die Erteilung derartiger Patente in Zukunft zu verbieten.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Mute Schimpf von Misereor, Tel. 0172-1704 891, Georg Janßen von der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL), Tel. 0170-4964 684, oder Pressesprecherin Simone Miller von Greenpeace, Tel. 0171-8706 647. Fotos von der Demonstration erhalten Sie unter Tel. 040-30618-376. Den aktuelle Greenpeace-Report zu Patenten auf Leben finden Sie im Internet: www.greenpeace.de. Weitere Infos: www.misereor.de, www.no-patents-on-seeds.org, www.keinpatent.de.
Originaltext: Greenpeace e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2
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