WAZ: Ausstellung auf Hügel gefährdet - Schatten auf 2010. Kommentar von Gudrun Norbisrath
Geschrieben am 15-04-2009 |
Essen (ots) - Schon wieder fällt ein Schatten auf die Kulturhauptstadt, und auch diesmal kann sie nichts dazu. Erst hat ihr der sinnlose Rausschmiss des Philharmonie-Intendanten Michael Kaufmann geschadet, dann die schleppende Suche nach einem Essener Theater-Chef. Und jetzt wächst die Sorge, dass eine große Ausstellung 2010 nicht zu Stande kommt. Natürlich hat all das mit der Kulturhauptstadt nur mittelbar zu tun; doch für die steht Essen jetzt vor allem. Deshalb würde eine Absage Ruhr 2010 schaden.
Die Krise, das Geld - alle Gründe sind nachvollziehbar. Natürlich wird es schwer zu vermitteln sein, wenn Unternehmen Menschen entlassen und gleichzeitig Geld für Kunst ausgeben. Es muss aber daran erinnert werden, dass die Kulturhauptstadt auch kühle wirtschaftliche Ziele verfolgt: Sie will das Image des Ruhrgebiets verbessern, bei ansiedlungswilligen Unternehmen wie zahlungswilligen Touristen. Industrielle Sponsoren müssen deshalb genau abwägen, was sie tun. Der Schaden für die Kulturhauptstadt könnte größer sein, als die Absage für eine Ausstellung ahnen lässt.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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