Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau zum Datenschutz
Geschrieben am 21-04-2009 |
Köln (ots) - Gläsern
CLAUDIA LEPPING, Berlin, zum Datenschutzbericht
Bisher war es der Staat, der sich vorwerfen lassen musste, die Datensammelei zu übertreiben. Nach den Terrorangriffen auf die USA und Europa wurden auch in Deutschland Sicherheitsgesetze verabschiedet, die unter anderem zur Vorratsdatenspeicherung ohne Verdachtsmoment, zu Online-Durchsuchungen und der Einführung eines zentralen Melderegisters führten.
Zwar ist nicht eine der Maßnahmen für sich genommen verwerflich, so lange stets ein Richter darüber entscheidet, was mit den Daten geschieht. Aber die Tatsache, dass es technisch möglich ist, die Daten miteinander zu verknüpfen und ein annähernd vollständiges Datenprofil jedes Bürgers zu erstellen, muss alarmieren. Nicht auszudenken, wenn sämtliche Daten des neuen elektronischen Personalausweises geknackt und Staat oder Kriminelle mit diesem einen Chip Bankverbindungen, Fingerabdruck und elektronische Signaturen zusammenführen - gepaart schlimmstenfalls mit weiteren vertraulichen Angaben aus Gesundheitskarte und Steuernummer.
Wer dann noch im Internet auf "Freunde"-Seiten wie myspace und studiVZ sein Wesen und Lebensumfeld preisgibt, ist vollends gläsern geworden. Viele sind hier zu leichtsinnig. Helfen kann sich nur jeder selbst, indem er auf die Datenbremse tritt - das heißt: Kundenkarten ausmisten, nur das Nötigste in Personaldokumente aufnehmen und möglichst wenig Spuren vor allem in der virtuellen Welt hinterlassen.
Originaltext: Kölnische Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2
Pressekontakt: Kölnische Rundschau Jost Springensguth print@kr-redaktion.de
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