WAZ: Schweinegrippe fordert Tote - Ein Virus mutiert, die Angst ist da - Leitartikel von Petra Koruhn
Geschrieben am 26-04-2009 |
Essen (ots) - Bestimmte Krankheiten tragen nicht nur das Risiko in sich, tödlich zu sein - nein, bestimmte Krankheiten sind geradezu dazu gemacht, eine Panik auszulösen. Eine durchaus menschliche Reaktion.
Nach BSE und Vogelgrippe jetzt also die Schweinegrippe. Das Gesundheitsministerium setzt auf Gelassenheit: Genügend Grippemittel seien vorhanden, die Ausbreitung über Flugreisende wolle man kontrollieren. Ruhe als Rezept. Doch ist das die richtige Reaktion? 81 Tote! Über tausend Erkrankte, hunderte Verdachtsfälle!
Man solle nicht gleich jeden Hustenden als potenziell Infizierten betrachten, heißt es aus dem Ministerium. Man versucht, die Angst zu nehmen. Denn das, was die Weltgesundheits-Organisation (WHO) und das Robert-Koch-Institut in Berlin zum Thema sagen, ist durchaus Angst einflößend: Eine Pandemie (weltweite Ausbreitung) ist möglich. So weit haben sich Experten lange nicht aus dem Fenster gelehnt.
Die Gefahr ist da. Aber nicht nur sie - auch ein gut funktionierendes Gesundheits-System ist vorhanden, das 2003 selbst die Lungenkrankheit SARS in den Griff bekommen hat. Drei Jahre Jahre später war es eine neue Seuche, die Teile der Welt in den Ausnahmezustand versetzte - die Vogelgrippe.
Auch hier kam es nie zum Massensterben, doch nicht so sehr wegen der leistungsstarken Medizin, sondern weil der von Virologen befürchtete Gau ausblieb: Weil der Umstand, dass der Virus mutierte, dass er sich also in großer Zahl von Mensch zu Mensch übertragen ließ, zum Glück nicht eintrat. Jetzt aber ist es passiert. Eine Virus-Mutation hat stattgefunden, die Kette der Infektion hat sich vom Verursacher (Schwein) entfernt. Zusammen mit der hohen Mobilität der Menschen müssen die Alarmglocken schrillen.
Aber während es gestern hier zu Lande nicht einmal Verhaltensempfehlungen für Reisende nach Mexiko gab, hört man aus Asien, dass für Passagiere mit Grippesymptomen Quarantänemaßnahmen gelten. Japan setzt Hightech ein: Mit Wärmebildkameras werden die Fluggäste auf Herz und Nieren geprüft. Die nächsten Tage werden zeigen, ob auch hier mehr getan werden muss.
Panik ist kein guter Berater. Ruhe ein viel besserer. Aber die Gelassenheit darf nicht dazu führen, dass wir uns in zu großer Sicherheit wiegen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
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