PHOENIX "mein ausland": Exodus aus Russland - ein Volk zieht in die USA, Sonntag, 23. Juli 2006, 21.00 Uhr
Geschrieben am 04-07-2006 |
Bonn (ots) - Maja Islamowa ist 66 Jahre alt. Um vier Uhr morgens hat sie heute zum ersten Mal seit zwanzig Jahren ein Flugzeug bestiegen - um zum dritten Mal in ihrem Leben zu flüchten. Mit ihren beiden Söhnen, Schwiegertöchtern und vier Enkeln zieht Maja aus der südrussischen Region Krasnodar in die USA. Die Familie Islamow gehört zu einer türkischstämmigen Minderheit im Süden Russlands. Das kleine Völkchen kommt ursprünglich aus Meschetien, einer Region im Süden Georgiens. Im Jahr 1944 hatte der sowjetische Diktator Joseph Stalin beschlossen, das moslemische Volk nach Mittelasien zu verbannen. Zwei Wochen lang waren sie unterwegs, unter ihnen auch Maja Islamow, damals fünf Jahre alt. Sie begannen ein neues Leben, gründeten Familien, arbeiteten in der Landwirtschaft. Damals, in der Sowjetunion, spielte die Nationalität keine große Rolle. Der sowjetische Pass mit Hammer und Sichel gab jedem Bürger gleiche Rechte.
1989 änderte sich dann alles: Das Vielvölker-Imperium begann zu zerfallen, in Mittelasien brachen brutale Unruhen aus. Die Türken wurden zu einer Zielscheibe der Übergriffe und flüchteten wieder - nach Russland. Rund hunderttausend Türken zogen Ende der 80er Jahre aus Mittelasien nach Russland, einige Tausende nach Krasnodar an der Schwarzmeerküste. Russland, als Nachfolger der zusammengebrochenen Sowjetunion, hat allen sowjetischen Bürgern die russische Staatsangehörigkeit erteilt. Nur in der Region Krasnodar galt diese Regel nicht. Der nationalistische Gouverneur von damals und sein Nachfolger schikanierten die Flüchtlinge, indem sie von einer Türken-Mafia berichteten. Fünfzehntausend Menschen, ein ganzes kleines Volk, musste ohne Pässe, ohne Führerscheine, ohne Heiratsurkunden, also ständig am Rande der Illegalität leben.
Dann endlich kam Hilfe aus Washington: Vor zwei Jahren hat die amerikanische Regierung den Türken aus der südrussischen Region Krasnodar den Flüchtlingsstatus zuerkannt. Als eine verfolgte Minderheit dürfen sie nun in die USA auswandern - mit nicht mehr als 60 Kilo Gepäck pro Person. Wir begleiten die Familie Islamow auf ihrem Weg aus einem Dorf im Süden Russlands in die neue - inzwischen dritte - Heimat: Pittsburgh in Pennsylvania. Film von Albrecht Reinhardt, ARD-Studio Moskau
Originaltext: PHOENIX Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6511 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6511.rss2
Rückfragen bitte an: PHOENIX PHOENIX-Kommunikation Telefon: 0228 / 9584 193 Fax: 0228 / 9584 198
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
19954
weitere Artikel:
- Bayerisches Fernsehen / Donnerstag, 6. Juli 2006, 19.30 Uhr / Faszination Wissen / Das Magazin München (ots) - Die Ratten kommen! Der Rattenfänger von Hameln gehört zu den bekanntesten deutschen Sagengestalten. Die Sage wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Nicht so bekannt ist, dass man diesen wunderlichen Mann, der angeblich im Jahr 1284 nach Hameln kam, heute wieder sehr gut brauchen könnte. Denn in Deutschland kommen auf einen menschlichen Bewohner etwa vier Ratten - und es werden immer mehr. Mit den Nagern kommen die Parasiten, die sie so gefährlich machen. In Bayern ist schon jede zweite wild gefangene Ratte von der tropischen mehr...
- "Die Gesundheitsreform - Steuerlos in die falsche Richtung?", Berliner PHOENIX Runde, Mittwoch, 5. Juli 2006, 21 Uhr Bonn (ots) - Hoppla, wir kränkeln - immer weiter! Die große Reform sollte es werden. Die Koalition versprach den "Durchbruch". Heraus kam bloß ein Reförmchen. Und dieses kommt noch teuer zu stehen. Einen Paradigmenwechsel in Richtung eines steuerfinanzierten Modells wird es nicht geben. Die privaten Krankenkassen bleiben nun doch von der Finanzierung ausgespart. Gleichzeitig steigen die Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse. Die Kritik der Opposition ist wie gewohnt scharf. Ungewöhnlich ist, dass sich zunehmend auch Koalitionsmitglieder mehr...
- Für alle, die Fernsehen so lieben wie wir! ProSieben gibt Ausblick auf die TV-Saison 2006/2007 in Hamburg - Korrektur mit "Galileo Spezial" München (ots) - Unterföhring/Hamburg, 4. Juli 2006. Am Montagabend präsentierte ProSieben-Geschäftsführer Andreas Bartl (43) rund 80 Journalisten im Hamburger Restaurant "east" seine Strategie für ProSieben 2006/2007. Bei herrlichem Sommerwetter und in entspannter Atmosphäre gab der Senderchef einen Ausblick auf das, was die Zuschauer in der kommenden TV-Saison bei dem Sender, der laut einer forsa.-Umfrage* u.a. die "besten Spielfilme", die "beste Unterhaltung" und die "besten Serien" bietet, erwartet: "ProSieben 2006/2007 wird wieder mehr...
- Fortsetzung der Mobilitätsoffensive Braunschweig (ots) - Golf Goal: Finanziert, versichert, finanziell abgesichert ab 129 Euro im Monat Die Volkswagen Bank setzt mit dem "Volkswagen-Sorglos-Paket" ihre Mobilitätsoffensive fort. Alle Käufer eines Polo, Golf, Golf Plus und Touran erhalten somit vier Jahre lang für ihr Fahrzeug Wartungen und Inspektionen kostenlos. Komplettiert wird dieses Produktangebot durch das "FairP(l)ay-Paket". Dieses beinhaltet beispielsweise eine Drei-Wege-Finanzierung (AutoCredit) zum Effektivzins von 0,9 Prozent. Zudem ist eine Kfz-Versicherung mehr...
- Berlin, Berlin! / DIE ZEIT erscheint mit Dossier von Wolfgang Büscher zur Zukunft der Hauptstadt Hamburg (ots) - Hans Kollhoff fordert: Berlin muss Las Vegas werden Thilo Sarrazin meint: "Ich ersetze die bürgerliche Opposition" Berlin wurde in den vergangenen Jahren entweder als neue kreative Metropole bejubelt oder als Stadt ohne Zukunft abgestempelt. Zur Fußball-Weltmeisterschaft blickt die ganze Welt bewundernd auf diese Stadt. Doch wie geht es Berlin wirklich? Wo liegen in Zukunft die Chancen der deutschen Hauptstadt? "Berlin, Berlin! Wie die Hauptstadt ihre Zukunft gewinnen will" - unter diesem Titel erscheint DIE ZEIT mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|