(Registrieren)

INSIGHT Health zur aktuellen Wettbewerbssituation bei gentechnisch hergestellten Präparaten und ihren Biosimilars: Originalhersteller behaupten sich im Wettbewerb mit Biosimilars

Geschrieben am 28-04-2009

Waldems-Esch (ots) - In den letzten anderthalb Jahren kamen die
ersten Nachahmerpräparate von umsatzstarken gentechnisch
hergestellten Originalpräparaten auf den Markt. Den Anfang machten
bereits im Oktober 2007 die ersten Nachahmerprodukte für Epoetin
alpha. Im November 2008 folgten dann Nachahmer von Filgrastim. Da es
sich hierbei um in biologischen Systemen hergestellte Arzneimittel
handelt, die den Patenschutz verloren, entstand eine neue
Arzneimittelgruppe - die so genannten Biosimilars. Dadurch bildet
sich ein wettbewerbliches Dreiecksverhältnis: Die gentechnisch
hergestellten Originale stehen in Konkurrenz zu ihren Reimporten und
den inzwischen auf den Markt drängenden Biosimilars. Anders als bei
den klassischen chemischen Arzneimitteln scheint es den gentechnisch
hergestellten Originalpräparaten allerdings bislang zu gelingen, auch
nach dem Auslaufen des Patenschutzes gemessen, an den abgegebenen
Standardeinheiten (z.B. Ampullen) größere Marktanteile zu behaupten.
Darauf weisen aktuelle Daten hin, die INSIGHT Health auf der Basis
ihrer nationalen OdV-Daten ermittelt, die die monatlich über
Apothekenrechenzentren abgerechneten GKV-Rezepte und die
hochgerechneten Privatrezepte über das INSIGHT Health Apothekenpanel
umfassen. Diese Entwicklung ist nach Auffassung der Fachleute von
INSIGHT Health unter anderem in der Herstellung begründet, da sich
diese bei einem biologischen Nachahmerpräparat anders als beim
klassischen chemischen Generikum deutlich von der des
Originalherstellers unterscheidet.

So konnte zum Beispiel das Originalpräparat des Epoetin alpha, ein
Glykoprotein-Hormon das als Wachstumsfaktor für die Bildung roter
Blutkörperchen während der Blutbildung von Bedeutung ist und zumeist
bei der Behandlung der Blutarmut von Dialysepatienten und nach
aggressiven Chemotherapiezyklen eingesetzt wird, auch rund anderthalb
Jahre nach dem Markteintritt des ersten Biosimilars immer noch einen
Marktanteil von rund 38 Prozent behaupten. Die Biosimilars liegen mit
einem Marktanteil von rund 53 Prozent knapp davor, während die
Reimporte des Originals lediglich auf 9,5 Prozent kommen. Ihr Anteil
hatte vor dem Auftreten der Epo-Biosimilars immerhin bei rund 28
Prozent gelegen, während das Original knapp drei Viertel des Marktes
auf sich vereinte.

Auch bei dem Wirkstoff Filgrastim, einem Mittel, das allgemein
überall dort eingesetzt wird, wo die Blutbildstörung (Neutropenie)
verhindert werden muss (z.B. bei der Behandlung der Leukämie oder
aber auch bei einer fortgeschrittenen HIV-Infektion), liegt das
Original bei einem Marktanteil von etwa 34 Prozent, während die seit
einem halben Jahr auf dem Markt befindlichen Biosimilars sich einen
Marktanteil von rund 22 Prozent erarbeitet haben. Hier beherrschen
die Reimporte mit einem Marktanteil von ca. 44 Prozent nach
zwischenzeitlichen Verlusten wieder den Markt.

Die klassischen chemisch produzierten Arzneimittel, die sich nach
dem Auslaufen ihres Patentschutzes dem Wettbewerb mit den klassischen
Generika stellen mussten, verloren hingegen mitunter bereits nach
kurzer Zeit dramatisch an Bedeutung. So lag der Anteil der Generika
bei dem Wirkstoff Finasterid schon einen Monat nach ihrer Einführung
im April 2007 bei 20 Prozent. Nach drei Monaten hatten die Generika
bereits 50 Prozent des Marktes erobert, um sich etwa ein Jahr nach
ihrer Einführung bei rund 80 Prozent einzupendeln.

Die Besonderheiten gentechnischer Präparate scheinen die Ärzte
inzwischen vorsichtig sein zu lassen, wenn es darum geht, Patienten,
die bereits mit einem gentechnisch hergestellten Präparat behandelt
werden, auf ein Biosimilar umzustellen. Das zeigen auch die Daten aus
dem Patienten Tracking von INSIGHT Health, das eine langfristige
Darstellung der anonymisierten Medikationshistorie von GKV-Patienten
ermöglicht. Wurden laut der Daten von INSIGHT Health unmittelbar nach
Einführung der Biosimilars beim Epoetin alpha viele Patienten vom
Original auf die Biosimilars umgestellt, so ließ diese Dynamik Mitte
letzten Jahres spürbar nach. Gleichzeitig nahm die Zahl der
Umstellungen auf das Original zu. Das mag auch mit einem im Dezember
2008 erschienenen Papier der Arzneimittelkommission der Deutschen
Ärzteschaft zusammenhängen. Diese empfiehlt darin, den Patienten in
der ersten Zeit nach Umstellung engmaschig wie bei einer
Neueinstellung zu überwachen. Hinsichtlich der Sicherheit der
Anwendung befinde man sich in einer vergleichbaren Situation wie mit
einem neu zugelassenen Arzneimittel der gleichen Wirkstoffklasse, bei
dem das Spektrum der wesentlichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen
(UAW) bekannt ist.

Soll ein Patient erstmals mit einem biotechnologisch hergestellten
Präparat behandelt - also neu eingestellt - werden, greifen die Ärzte
hingegen großzügiger zu einem Biosimilar. Hier entscheiden sie sich
z.B. bei Epoetin alpha in etwa in jedem zweiten Fall für ein
Biosimilar.

Ein Blick in die Patentdatenbank von INSIGHT Health, die alle auf
dem Markt befindlichen APIs (Active Parmaceutical Ingredients) und
deren Patentlaufzeiten beinhaltet, zeigt, dass in naher Zukunft
weitere umsatzstarke Patente von biologisch hergestellten
Arzneimitteln auslaufen werden. Betrachtet man nun die im Vergleich
zum klassischen Generikum wesentlich teureren Entwicklungskosten von
Biosimilars und das bislang eher zurückhaltende Umstellen der Ärzte
auf die vergleichsweise hochpreisigen Biosimilars bleibt abzuwarten,
ob es zukünftig zu jedem biologischen Arzneimittel auch wirklich ein
passendes Biosimilar geben wird.

INSIGHT Health GmbH & Co. KG ist ein führender
Informationsdienstleister im Gesundheitsmarkt mit weiteren
Aktivitäten innerhalb Europas. Der Erfolg von INSIGHT Health liegt in
der Bereitstellung von individuellen Lösungen und Dienstleistungen
für die pharmazeutische Industrie. Weitere Informationen über INSIGHT
Health finden Sie unter www.insight-health.de

Originaltext: Insight Health
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59267
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59267.rss2

Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:
Sascha Eder, INSIGHT Health,
Tel.: 06126-955-14
Fax: 06126-955-20,
SEder@insight-health.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

199679

weitere Artikel:
  • Jörg Kordes neuer Kommunikationschef der BASF IT Services (mit Bild) Ludwigshafen (ots) - - Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Jörg Kordes (49) übernimmt zum 1. Mai die Leitung der Einheit Corporate Communications der BASF IT Services in Ludwigshafen. Er wird in dieser Funktion die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die interne Kommunikation sowie die Marketingkommunikation des IT-Dienstleisters verantworten und direkt an den Geschäftsführer Dr. Ralf Sonnberger berichten. Kordes kommt von der BASF SE, wo er in unterschiedlichen mehr...

  • Behörden im Netz: häufig mit langer Leitung Hamburg (ots) - Bei 80 Prozent der Webseiten der öffentlichen Verwaltung finden Bürger mit maximal drei Mausklicks zu einer Kontaktadresse. Soviel Offenheit gegenüber dem Bürger führt allerdings dazu, dass das Plus an Service auch im großen Umfang genutzt wird. Die Folge: Vier von zehn E-Mails von Bürgern an eine Behörde oder ein Ministerium werden erst nach vier Tagen oder später beantwortet. Das sind die Ergebnisse der novomind-Studie "Reality Check: Kundenkommunikation", die mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung mehr...

  • Zahl der Woche - Wirtschaft neuer EU-Staaten seit dem Beitrittsjahr um fast 23% gewachsen Wiesbaden (ots) - Die Wirtschaft der zehn Staaten, die der Europäischen Union (EU) am 1. Mai 2004 beigetreten sind, ist in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des fünften Jahrestages der EU-Osterweiterung mitteilt, lag das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt der zehn Länder 2008 in der Summe um 22,5% höher als im Beitrittsjahr. Dieses Wachstum war deutlich höher als in den fünfzehn älteren Mitgliedsländern, deren Bruttoinlandsprodukt im gleichen Zeitraum um 8,3% zulegte, die mehr...

  • Ember und ARM nehmen Hochleistungsnetzwerke von ZigBee ins Visier Boston und Cambridge, England (ots/PRNewswire) - ARM [(LSE: ARM); (Nasdaq: ARMH)] und Ember gaben heute bekannt, dass der ARM(R) Cortex(TM)-M3-Prozessor bei Embers kurz vor der Markteinführung stehenden ZigBee-Halbleiter der nächsten Generation zum Einsatz kommen wird. Damit werden auf dem rasant wachsenden ZigBee-Markt neue Massstäbe für hohe Leistungsfähigkeit und niedrigen Stromverbrauch gesetzt. Mit einem Marktanteil von über 65 Prozent und einem Kundenstamm, der sich aus weltweit führenden Unternehmen aus den Bereichen intelligente mehr...

  • Comptel erweitert Comptel Dynamic OSS (TM) für Mobil-Breitband mit Roaming Cost Control, einer Kostenkontrolle beim Roaming Helsinki (ots/PRNewswire) - - Die neue Policy Control-basierte Lösung hilft Service-Providern, die Kundenzufriedenheit zu steigern und neuen Gesetzgebungen zu entsprechen. Comptel Corporation (OMX Helsinki: CTL1V), führender Anbieter von Software für dynamische Operations Support Systeme (OSS), kündigte heute die Verfügbarkeit der Comptel Kostenkontrolle beim Roaming an, mit der Kommunikationsservice-Provider (Communication Service Providers - CSPs) ihren Abonnenten die Kontrolle über ihre Ausgaben, besonders beim Roaming, geben können. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht