Südwest Presse: Kommentar zur Schweinegrippe
Geschrieben am 28-04-2009 |
Ulm (ots) - Schweinegrippe sollte sie nicht heißen, mahnen Fachleute. Bei allem Verständnis für das Bemühen, dem Schwein keinen Imageschaden zuzufügen, ist allerdings auch der Alternativ-Vorschlag "Mexiko-Grippe" für das bisher am stärksten betroffene Land alles andere als schmeichelhaft. Doch es droht eine Pandemie und das Wie-auch-immer-Virus wirkt sofort. Seuchenartig greifen in Deutschland Panik und Hysterie um sich, noch ehe es einen einzigen Infizierten gibt. Vom Verzehr rohen Fleisches wird abgeraten (hilft im Zweifel gegen alles), von nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Mexiko sowieso und empfindlichere Naturen werden Flughäfen in den kommenden Tagen ganz meiden, zumindest aber nur mit Mundschutz und Überschuhen betreten. Nur kurz zur Erinnerung: An der "gewöhnlichen" Grippe sterben hierzulande 250 000 bis 500 000 Menschen im Jahr, ohne dass Aufhebens darum gemacht würde. Doch als sich 2006 in einigen Regionen der Welt die Vogelgrippe ausbreitete, wurden in deutschen Landen die letzten freilaufenden Hühner, Enten und Katzen kaserniert und notorische Pessimisten unkten vom nahenden Ende der Menschheit. Dabei hatte die sich gerade wider Erwarten und mit überschaubarer Opferzahl vom BSE-Schock erholt. Bei aller Notwendigkeit von Vorsicht und Vorsorge: Die Skeptiker sollten die Kirche im Dorf lassen und statt nichts nutzender Panikmache als ganz konkrete, persönlich leicht umsetzbare Vorsorge den nächsten Billigflug in ein exotisches Land mal durch Ferien an der Nordsee oder Wandern im Allgäu ersetzen. Hält gesund und fit und mindert das Ansteckungsrisiko deutlich.
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Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
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