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Börsen-Zeitung: Nachrichten, die fehlen, Kommentar zum Daimler-Quartalsbericht von Bernd Weber

Geschrieben am 28-04-2009

Frankfurt (ots) - Der operative Quartalsverlust Daimlers von 1,4
Mrd. Euro trifft ziemlich exakt die schlimmsten Befürchtungen der
Analysten. Insofern kann die Kursschwäche der Daimler-Aktie am
gestrigen Dienstag nicht überraschen. Dass aber auch die für 2009
angestrebten Sparmaßnahmen von immerhin 4 Mrd. Euro die Anleger nicht
überzeugen konnten, hinterlässt Fragezeichen. Ist es doch fast immer
so, dass Sparmaßnahmen Balsam für die Kurse sind. Und schließlich ist
ein Sparprogramm dieser Größenordnung kein Pappenstiel.

Herrschen unter den Investoren deutliche Zweifel, ob es
Konzernlenker Dieter Zetsche gelingt, den Premiumhersteller möglichst
unbeschädigt durch die Krise zu führen? Oder gibt es Bedenken, dass
die Marke mit dem Stern den Spagat zwischen Premium und Ökologie nur
mit finanziell sehr hohen Anstrengungen bewältigen kann und insofern
wesentliche Herausforderungen nicht enden, ist die Krise erst einmal
Vergangenheit?

Wenn der Aktienmarkt immer recht hat, wären beide Fragen zu
bejahen. Aber so einfach ist es nicht. Ein Blick unter die Haube mit
dem Stern offenbart zunächst einmal, dass der Daimler-Motor weiter
Cash verbrennt. Zwar ist der Verbrauch vom vierten Quartal 2008 zum
ersten Vierteljahr 2009 erheblich gesunken, aber wie es wirklich
weitergeht, lässt Finanzvorstand Bodo Uebber offen. Weitere
liquiditätsabsorbierende Monate können somit nicht ausgeschlossen
werden.

Hinzu kommt, dass neben der Pkw und der Truck- sowie der
Transporter-Sparte nun auch die Finanzdienstleistungen in die
Verlustzone gerutscht sind. Treffen Daimlers Jahresprognosen über
einen deutlichen Absatz- und Umsatzrückgang zu, werden rote Zahlen in
den wichtigsten Konzernsparten trotz Sparbemühungen kaum zu vermeiden
sein.

Da hilft es dem Aktienkurs auch wenig, wenn just zur Vorlage der
Quartalsergebnisse die endgültige Trennung von Chrysler vermeldet
wird. So erleichternd die Scheidung sein mag, sie kostet Daimler
nochmals mehrere Hundert Millionen Euro. Vielleicht war es genau
diese Meldung, die den Investoren übel aufstieß. Schließlich warten
sie nicht unbedingt auf Trennungs-, sondern auf
Kooperations-Geschichten. Und die blieb Daimler am Tag vieler
wichtiger Informationen ebenso schuldig wie einen Auftritt von
Firmenchef Dieter Zetsche.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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