Kontrovers diskutiert / Müller: "Gerechte Versorgung wird immer mehr beschädigt"
Geschrieben am 29-04-2009 |
Berlin (ots) - "Mit der zunehmenden Einführung von Wettbewerb in den Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung wird die gesellschaftlich geforderte Versorgungsgerechtigkeit immer weiter beschädigt. Wie eine geregelte Versorgung aussehen soll, ist für den Versicherten nur schwer nachvollziehbar." Das hat der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Carl-Heinz Müller, heute in seiner Eröffnungsrede auf der Diskussionsveranstaltung KBV kontrovers gesagt. Zum Thema "Arzt für alle Kassen: Gerecht versorgt in die Zukunft?" trafen sich Experten aus dem Gesundheitswesen auf Einladung der KBV in Berlin. "Die Versorgungssteuerung über selektive Verträge einzelner Kassen ohne die Basis des Kollektivvertrages führt zwangsläufig zum Verlust von Versorgungssicherheit und Versorgungsgerechtigkeit", so Müller weiter.
Der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler, führte mit dem Vorstandsvorsitzenden der AOK Rheinland/Hamburg, Wilfried Jacobs, ein Streitgespräch unter der Überschrift "Das deutsche Gesundheitswesen: Umbau oder Raubbau?" Jacobs kritisierte: "Bei den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) kommt es mir so vor, als würde ihr Gestaltungswille schrumpfen, ihr Behauptungswille scheint aber ungebrochen." "Die KVen gestalten sehr wohl", betonte Köhler. Problem sei, dass "die staatliche Einflussnahme die Ausübung ärztlicher Tätigkeit als freier Beruf gefährdet und mittelfristig die ärztliche und gemeinsame Selbstverwaltung zerstört." Denn die Politik rede von Wettbewerb und schaffe ein neues Monopol beim Hausärzteverband, so der KBV-Chef.
Am Nachmittag diskutieren neben dem KBV-Vorstand Müller der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen, Thomas Ballast, Dr. Rainer Daubenbüchel, ehemaliger Präsident des Bundesversicherungsamtes, Dr. Stefan Etgeton, Fachbereichsleiter des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, Prof. Jeanne Nicklas-Faust, Mitglied der Akademie für Ethik in der Medizin, und Prof. Rolf Rosenbrock, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Ihr Thema lautet: "Vermessen, klassifiziert, abgestempelt: Versorgungsgerechtigkeit für Patienten?"
Informationen zum aktuellen Stand der Diskussion sind auf unserer Homepage www.kbv.de zu finden.
Originaltext: kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34021 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_34021.rss2
Pressekontakt: Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202 Tanja Hinzmann, Tel.: 030 / 4005 - 2240 Nadine Jahnz, Tel.: 030 / 4005 - 2208
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