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Börsen-Zeitung: In der Realität angekommen, Kommentar zur Siemens-Geschäftsentwicklung von Stefan Kroneck

Geschrieben am 29-04-2009

Frankfurt (ots) - Die euphorische Reaktion der Anleger auf die
Quartalszahlen von Siemens steht in einem starken Kontrast zu der
dramatisch eingetrübten Geschäftslage des Mischkonzerns. Klar war ja
bereits, dass das Ergebnis der Monate Januar bis März allein wegen
eines Basiseffekts (Projektbelastungen im Vorjahr von 770 Mill. Euro)
deutlich wächst. Rechnet man aber diesen Effekt heraus, hat sich die
Ertragskraft von Siemens um 10% reduziert. Doch diese bilanziellen
Details scheinen die Investoren nicht zu interessieren. Was allein
zählt, ist die Tatsache, dass der Konzern die Markterwartung
übertraf. Das ist schon sehr viel in einer Zeit, die von einer tiefen
Rezession geprägt ist und in der Wettbewerber reihenweise mit
schlechten Zahlen an der Börse durchfallen.

Die Anleger trauen Siemens vermutlich zu, die Wirtschaftskrise
besser zu überstehen als Konkurrenten wie General Electric. Ein
Vorteil des Dax-Konzerns ist, dass er vorzeitig mit Einsparungen
begonnen hat, als die Rezession in ihrem verheerenden Ausmaß noch gar
nicht abzusehen war. Die von Vorstandschef Peter Löscher
eingeleiteten Aufräumarbeiten (Portfoliobereinigung und Stellenabbau)
greifen. Allerdings war sein Programm keine Reaktion auf den
Konjunkturabschwung, sondern eine Antwort auf strukturell bedingte
Ineffizienzen (überdimensionaler Verwaltungsapparat). Nicht
auszumalen, wo Siemens stünde, wenn die Automobilzuliefersparte VDO
und große Teile der Telekomaktivitäten noch zum Konzern gehörten.

Sollte sich das Geschäft in den Kernsektoren Industrie, Energie
und Medizintechnik jedoch weiter verschlechtern, müsste Siemens beim
Kostenabbau nachbessern. Die von Löscher gekappte Ergebnisprognose
für 2009 - die längst überfällig war - deutet an, wohin die Reise
geht. Dass sich Löscher nun auf keine neue exakte Zielmarke festlegt
und lediglich ausgibt, das Vorjahresniveau übertreffen zu wollen,
zeigt, wie die operativen Risiken zugenommen haben. Der Siemens-Chef
ist in der bitteren Realität angekommen. Analysten hatten ihm ohnehin
nicht mehr geglaubt, dass er sein ursprüngliches Gewinnziel erreicht.
Für die Börse ist dieses Thema abgehakt, weil eine Gewinnwarnung
längst im Kurs eingepreist war. Die sich verschlechternde
Auftragslage weist aber darauf hin, dass es 2010 für Siemens
knüppeldick kommt. Weitere Belastungsproben stehen der Aktie also
bevor.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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