(Registrieren)

Mehr als Pillen - Pharmabranche entwickelt sich zur Gesundheitsindustrie

Geschrieben am 30-04-2009

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie "Pharma 2020":
Kostenexplosion im Gesundheitswesen stellt Pharma-Geschäftsmodell in
Frage / Neue Vergütungsstrukturen zwingen zu Kooperationen mit
Kliniken, Ärzten und Gesundheitsdienstleistern

Jahrzehntelang haben sich Pharmaunternehmen auf die Entwicklung
neuer Präparate und den Arzneimittelverkauf konzentriert. Bislang war
diese Strategie erfolgreich: Von 1985 bis 2000 hat sich der Marktwert
der führenden Pharmakonzerne um den Faktor 85 vervielfacht. Doch nun
droht das bewährte Geschäftsmodell in absehbarer Zeit zum
Auslaufmodell zu werden - zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie
"Pharma 2020: Challenging Business Models" von PricewaterhouseCoopers
(PwC). "Die Gesundheitssysteme vieler Industriestaaten stehen unter
Reformdruck. Verstärkte Prävention, interdisziplinäre Therapieansätze
und nicht zuletzt eine am Behandlungserfolg orientierte Vergütung
sollen die massiven Kostensteigerungen eindämmen. Pharmaunternehmen
werden sich auf diese Veränderungen in zunehmendem Maße einstellen
müssen", erläutert Volker Booten, verantwortlicher Partner für den
Bereich Chemicals & Pharma bei PwC in Deutschland.

Prävention und Physiotherapie gewinnen an Bedeutung

Auch die größten Konzerne werden sich diesem Wandel nicht
entziehen können. Schon heute machen viele Gesundheitssysteme den
Arzneimittelherstellern Preisvorgaben oder verlangen von ihren
Versicherten Zuzahlungen für bestimmte Medikamente. Da Patienten im
Jahr 2020 einen erheblich größeren Teil der Gesundheitsausgaben als
heute selbst übernehmen müssen, werden sie verstärkt nach
Alternativen zur Verschreibung teurer Medikamente fragen. Damit
gewinnen Prävention und Physiotherapie an Bedeutung.

Geschäftspotenzial durch Dienstleistungen im Gesundheitssektor

Zudem hinterfragen zunehmend informierte Patienten ärztliche
Diagnosen und Verschreibungen und verlangen nach einer individuell
angepassten Behandlung. Diese Entwicklung stellt einerseits eine
Gefahr für Pharmahersteller dar, die sich auf das Massengeschäft und
Milliardenumsätze mit einigen wenigen Blockbustern stützen.
Andererseits eröffnen sich für flexible Anbieter neue Erlösquellen
aus Dienstleistungen, die das Kerngeschäft ergänzen.

Kooperation mit Kliniken, Ärzten, Versicherungen, Dienstleistern
und Patienten

Viele Pharmaunternehmen setzen zwar schon seit Jahren auf die
Zusammenarbeit mit externen Partnern. In der Regel ist die
Kooperation aber auf Forschungsdienstleister, Biotechunternehmen,
Universitäten und andere Institutionen aus dem Bereich der Forschung
und Entwicklung beschränkt. Damit Pharmaunternehmen den neuen
Anforderungen des Gesundheitsmarktes gerecht werden können, müssen
sie zukünftig auch verstärkt mit Kliniken, Ärzten, Versicherungen,
Dienstleistern und nicht zuletzt den Patienten zusammenarbeiten.

Strategie: Netzwerke zur Prävention und Therapie

Eine mögliche Strategie ist die Bildung von Netzwerken aus
selbstständigen Institutionen. In einem derartigen Verbund würden
beispielsweise zur Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Kliniken
und Pharmahersteller bei Diagnose und medikamentöser Behandlung
zusammenarbeiten, während Ernährungsberater, Arbeitsmediziner und
Psychologen präventive Strategien entwickeln. Alle Beteiligten nutzen
die gleiche Infrastruktur und sind auf diese Weise zu einem
kooperativen Verhalten angehalten.

Modell: Patienten entrichten erfolgsabhängige Pauschale für ein
Set von Dienstleistungen

Krankenversicherungen und Patienten zahlen im Netzwerk-Modell
nicht mehr für jede einzelne Dienstleistung, sondern entrichten eine
Pauschale. Die Vergütung richtet sich nach dem Behandlungserfolg,
beispielsweise einer gestiegenen durchschnittlichen Lebenserwartung
oder einer messbaren Verbesserung der Lebensqualität herzkranker
Patienten. Voraussetzung für ein funktionierendes Netzwerk sind damit
verbindliche Regeln für die Verteilung des Behandlungsentgelts auf
die beteiligten Partner.

Alternative zum Netzwerk: Erweiterung der Geschäftsaktivitäten

Eine Alternative zum Netzwerk-Modell ist die Ausdehnung der
Geschäftsaktivitäten aus eigener Kraft. So gibt es beispielsweise
bereits große, weltweit aktive Arzneimittelhersteller, die auch in
Bereichen wie Diagnostik und Medizintechnik aktiv sind. Diese
Unternehmen betreiben u.a. Präventions- und Ratgeber-Portale zu
verschiedenen Gesundheitsthemen im Internet.

Allerdings ist der Aufbau eines diversifizierten
Gesundheitskonzerns nicht nur äußerst kapitalintensiv, sondern auch
mit Risiken behaftet. "Eine wesentliche Herausforderung stellt die
Weiterentwicklung der Unternehmenskultur des jeweiligen Unternehmens
dar. Während bei einem reinen Pharmahersteller die Entwicklung und
Vermarktung von Produkten im Vordergrund steht, müssen sich die
Mitarbeiter im Gesundheitskonzern am Ziel einer optimalen
Gesundheitsversorgung orientieren", so Dr. Volker Fitzner,
verantwortlicher Partner für die Branche im Bereich Advisory von PwC.
Zudem darf das Management die vorhandenen Ressourcen nicht
überstrapazieren und das Kerngeschäft beim Aufbau neuer
Geschäftsfelder nicht vernachlässigen.

Die Studie sowie weitere Informationen und Analysen zur Branche
erhalten Sie zum kostenfreien Download unter
www.pwc.de/de/chemie-pharma .

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Marketing & Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 1669
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

200272

weitere Artikel:
  • Neues Amtsgericht in Mettmann ist fertig Mettmann (ots) - Zur Einweihungsfeier mit Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Düsseldorf (BLB NRW) den Neubau des Amtsgerichts Mettmann termingerecht fertiggestellt. Das Gebäude an der Gartenstraße beeindruckt außen durch die aufwendige Klinkerfassade und innen durch das durchgängige Gestaltungskonzept. Farben, Materialien und Technik auf dem neuesten Stand schaffen ein modernes und offenes Klima. 11,6 Mio Euro hat der BLB NRW investiert, die Bruttogeschossfläche beträgt 4.800 qm. 66 mehr...

  • Gerresheimer AG erweitert Vorstand: Andreas Schütte zum Vorstand bestellt Düsseldorf (ots) - Mit Wirkung zum 1. Mai 2009 ist Herr Andreas Schütte (47) zum Vorstand der Gerresheimer AG bestellt worden. Herr Schütte übernimmt innerhalb des Gerresheimer Vorstands die Verantwortung für den Geschäftsbereich Plastic Systems. Dieser Geschäftsbereich umfasst die Gerresheimer Wilden GmbH und die Business Unit Gerresheimer Plastic Packaging. Gerresheimer Wilden entwickelt und produziert hochinnovative Systeme sowie Systemkomponenten für Kunden aus der Pharmaindustrie, der Diagnostik und der Medizintechnik. In der mehr...

  • Gerresheimer AG expands its Management Board: Andreas Schütte appointed as new member Düsseldorf (ots) - Mr. Andreas Schütte (47) has been appointed to the Management Board of Gerresheimer AG with effect from May 1, 2009. Within the Gerresheimer Management Board Mr. Schütte assumes responsibility for the Plastic Systems Division. This Division comprises Gerresheimer Wilden GmbH and the Business Unit of Gerresheimer Plastic Packaging. Gerresheimer Wilden develops and produces highly innovative systems and system components for customers in the pharma industry, and the fields mehr...

  • MACH gleicht die negativen Auswirkungen auf den Roaming-Umsatz durch EU-Bestimmungen aus Luxemburg (ots/PRNewswire) - - EU Compliance Power Pack MACH, der führende Anbieter von Lösungen, die die Erstellung und den Zugriff auf die Mobilitäts-Versorgungskette vereinfachen und beschleunigen, stellte heute sein EU Compliance Power Pack vor, das Lösungen umfasst, die die Auswirkungen der neuesten EU-Preisregulierungen auf die Roamingumsätze von Betreibern ausgleichen. Die Lösungen wirken der vorhergesagten Einbusse durch die Implementierung einer intelligenten Gebühren- und Preisoptimierung sofort entgegen. Dies ermöglicht mehr...

  • Starbucks veröffentlicht Global Responsibility Report / Aktuelle Ausgabe berichtet über CSR-Aktivitäten wie das neue Kreditprogramm zur Unterstützung von Kleinbauern Essen (ots) - Die Starbucks Coffee Company hat ihren Global Responsibility Report für das Geschäftsjahr 2008 veröffentlicht. Der Bericht gibt Auskunft über Initiativen des Unternehmens bei der nachhaltigen Kaffeeproduktion und weitere ganzheitliche Maßnahmen in den Bereichen Soziales, Wirtschaft und Umwelt. Der interaktive Global Responsibility Report verfolgt einen neuen Ansatz beim CSR-Reporting und ist auf der Starbucks Shared Planet Website integriert. Mit Starbucks Shared Planet verpflichtet sich das Unternehmen, ethisch korrekt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht