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Bâloise-Generalversammlung: MitarbeiterInnen warnen vor Managementfehlern im deutschen Markt

Geschrieben am 30-04-2009

Hamburg (ots) - Auf ihrer Generalversammlung ist das
Bâloise-Management heute mit einer ungewohnten Gruppe von Aktionären
konfrontiert gewesen: Ihre eigenen MitarbeiterInnen sind aus
Deutschland angereist, um die Manager in Vorstand und Verwaltungsrat
vor schweren Fehlentscheidungen auf dem wichtigsten Auslandsmarkt der
Bâloise - Deutschland - zu warnen. Mit dem derzeitigen
Restrukturierungskurs in Deutschland werden die Kostenquoten
signifikant verschlechtert. Außerdem läuft die Bâloise Gefahr,
spürbar Marktanteile zu verlieren.

Die Deutschlandpläne der Bâloise tragen hohe Risiken in sich, die
letztlich auch von den MitarbeiterInnen getragen werden müssen.
Beispiele:

- Bestehende Synergieeffekte gehen verloren
Es soll die gemeinsam mit dem Deutscher Ring
Krankenversicherungsverein gebildete Unternehmensgruppe Deutscher
Ring zerschlagen werden. Ziel ist, die im Besitz der Bâloise
befindliche Sach- und Lebensversicherung des Deutschen Rings mit den
Basler Versicherungen zusammenzuführen. Das Schweizer Management
übersieht dabei jedoch, dass Synergieeffekte der Unternehmensgruppe
Deutscher Ring bei einer Zerschlagung verloren gehen und erst durch
eine neue Struktur wieder hergestellt werden müssen - wenn dies
überhaupt gelingt.

- Millionenschwere Restrukturierungskosten
Restrukturierungskosten wurden nirgendwo einkalkuliert, obwohl diese
eine dreistellige Millionenhöhe erreichen können.

- Geforderte Einsparpotenziale nicht machbar
Erste Untersuchungen der Bâloise zeigen ein Einsparpotenzial von 20
Millionen Euro pro Jahr auf - und das erst ab 2012. Gefordert waren
ursprünglich 40 Millionen Euro pro Jahr. So sind unter anderem
massive Einschnitte in den Vertrieb geplant.

- Marktanteilsverluste absehbar
Die Einschnitte in den Vertrieb werden dazu führen, dass Teile des
Vertriebs zu anderen Versicherungsgesellschaften wechseln. Um gute
Vertriebsmitarbeiter herrscht auf dem deutschen Markt ein sehr
intensiver Wettbewerb der Finanzdienstleister, so dass gute Angebote
zahlreich vorhanden sind. Dies bedeutet, dass Marktanteile verloren
gehen.

230 Arbeitsplätze will die Bâloise in Deutschland abbauen, ohne
ein tragfähiges Zukunftskonzept vorgelegt zu haben.

Deshalb sind mehr als 50 MitarbeiterInnen als Aktionäre zur
Generalversammlung nach Basel gereist und haben sich als rot
gekleideter Deutscher Ring-Block in der Versammlung mit ihren Fragen
an das Management Gehör verschafft. "Der Vorstand der Bâloise geht
unnötig hohe Risiken auf dem deutschen Markt ein", sagt Helga
Reichow, Betriebsratsvorsitzende beim Deutschen Ring. "Eine
Kurskorrektur, die schweren Schaden für die Bâloise abwendet, ist
jedoch nicht erkennbar. Im Gegenteil: Das Management wird nicht müde,
vorhandene Probleme zu ignorieren oder zu verschleiern."

Zum Hintergrund:
Die Sach- und Lebensversicherung des Deutschen Rings gehören der
Schweizer Bâloise. Sie bilden mit dem Deutscher Ring
Krankenversicherungsverein auf Gegenseitigkeit, der
genossenschaftlich organisiert ist und seinen Mitgliedern gehört, die
Unternehmensgruppe Deutscher Ring. Diese seit mehr als 50 Jahren
bestehende Unternehmensgruppe will die Bâloise zerschlagen, um ihre
Deutsche Ring-Gesellschaften mit den Basler Versicherungen, Bad
Homburg, zusammenzuführen. Der Deutsche Ring Krankenverein setzt sich
dagegen zusammen mit der Signal Iduna Gruppe für eine Fortführung der
Unternehmensgruppe Deutscher Ring ein und bietet eine
Arbeitsplatzgarantie für alle Ring-Beschäftigten. Über die Zukunft
der Unternehmensgruppe Deutscher Ring werden seit dem 11. November
2008, an dem die Bâloise überraschend ihre Deutschlandpläne bekannt
gegeben hat, intensive Auseinandersetzungen geführt, ohne dass eine
gute Lösung für die Bâloise bislang absehbar ist.


Für Interviews zu weiteren Hintergründen stehen Vertreter des
Betriebsrats des Deutschen Ring zur Verfügung.
Ansprechpartnerin für Presseanfragen:
Betriebsrat der Deutscher Ring-Gruppe

Helga Reichow
Tel.: 0049/40/3599-2367
Mobil: 0049/173/6964100
E-Mail: Helga.Reichow@DeutscherRing.de

Sven Kluth
Tel.: 0049/40/3599-4370
E-Mail: Sven.Kluth@DeutscherRing.de

Originaltext: Betriebsrat der Deutscher Ring-Gruppe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/73618
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