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Westfalenpost: Starke Worte

Geschrieben am 01-05-2009

Hagen (ots) - DGB-Chef Sommer will Reiche schröpfen
Von Bodo Zapp
Die Reden am Tag der Arbeit waren geprägt von starken Worten für den
Erhalt von Arbeitsplätzen, wie sollte es anders sein. Da wird auch
mal tief in die Agitationskiste gegriffen - und am nächsten Tag zur
sachlichen Problemarbeit zurückgekehrt. Klassenkampf-Parolen mögen
Applaus bringen, mit der Wirklichkeit im Verhältnis zwischen
Arbeitgebern und Gewerkschaften haben sie wenig zu tun. Oft erscheint
es in dieser Krisenzeit sogar so, dass man kaum noch von "beiden
Seiten" sprechen kann, weil alle an einem Strang ziehen und alle
Möglichkeiten zur Sicherung von Beschäftigung nutzen.
Natürlich hat das Thema Gerechtigkeit einen hohen Stellenwert,
gerade am 1. Mai. Zu Recht beklagt etwa Finanzminister Steinbrück die
unanständige Einkommenslücke zwischen normalen Arbeitnehmern und
Top-Verdienern. Ministerpräsident Rüttgers geht mit der allfälligen
Forderung nach klaren Spielregeln für die Finanzmärkte kein
Popularitätsrisiko ein.
Aus vielen Reden klingt Machtlosigkeit heraus. Es gibt mehr Fragen
als Antworten, vor allem beim DGB-Chef Sommer. Sein Vorstoß, eine
Zwangsanleihe für Reiche einzuführen, garantiert Kundgebungs-Beifall.
Aber: Ab wann ist man reich? Und wo will er die politische Mehrheit
dafür finden?
Wer muss sich angesprochen fühlen? Mittelständische Firmenchefs
gehören nicht zu den Armen, geben ihr Geld jedoch nicht für Yachten
an der Riviera, sondern für die Finanzierung von vorübergehend
Stellen sichernder Kurzarbeit aus. Superreiche? An negativen
Klatschspalten-Vorbildern sind wir nicht so reich, und das ist gut
so. Wir brauchen mehr Gerechtigkeit, aber auch weniger Sprüche.

Originaltext: Westfalenpost
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Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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