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Deutsche Marine - Pressemeldung: Interview mit dem Wehrbeauftragten des Bundestages - Reinhold Robbe besuchte Marine-UN-Solaten auf Zypern

Geschrieben am 06-05-2009

Glücksburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Vom 27. bis zum 29. April besuchte der Wehrbeauftragte des
Deutschen Bundestages, Herr Reinhold Robbe, die Marinesoldaten des
deutschen Einsatzkontingentes UNIFIL (UNITED NATION INTERIM FORCE IN
LEBANON) in Limassol (Zypern). Er verschaffte sich einen persönlichen
Eindruck von der Situation der Soldaten im Einsatz.

Das Interview führte die Pressestelle Limassol.

Pressestelle Limassol: Herr Wehrbeauftragter, wo sehen Sie
persönlich die Schwerpunkte Ihrer Arbeit als "Anwalt der Soldaten"?

Reinhold Robbe: Die Schwerpunkte sind zum Teil vorgegeben. Als
Hilfsorgan des deutschen Parlaments habe ich die umfangreiche Aufgabe
des Kontrollierens der Streitkräfte. Das enthält auch das ständige
Überprüfen des Beachtens der Prinzipien der Inneren Führung. Im
Verlauf des Transformationsprozesses der Bundeswehr und in einer
Zeit des Wandels der deutschen Streitkräfte - von einer Armee der
Landesverteidigung zu einer Armee im Einsatz mit allem, was
dazugehört - habe ich mir persönlich als zentrales Thema eine enge
Begleitung der Truppe durch den Wehrbeauftragten zum Ziel gesetzt.
Aus diesem Grund besuche ich mindestens einmal im Jahr alle wichtigen
Auslandseinsätze. Diese Besuche erlauben es mir, einen permanenten
Einblick in alle Missionen zu erhalten. Dadurch kann ich
Notwendigkeiten für Veränderungen viel besser identifizieren und in
der Folge gegenüber dem Parlament thematisieren. Nur auf diesem Weg
kann ich den Erwartungshaltungen der Soldaten gerecht werden. Als
weiteren Schwerpunkt sehe ich das ständige Werben um Verständnis für
die Truppe. Deshalb nutze ich jede Gelegenheit, um in unserer
Gesellschaft dafür zu werben. Dies ist gerade mit Blick auf die
Finanzsituation im Lande von hoher Bedeutung und auch hinsichtlich
der moralischen Unterstützung für unsere Soldaten besonders wichtig.

Pressestelle Limassol: Sie sind seit vier Jahren Wehrbeauftragter
des Deutschen Bundestages und haben den maritimen Teil des
UNIFIL-Einsatzes von Beginn an begleitet. Wie beurteilen Sie die
Entwicklung bis heute?

Reinhold Robbe: Der UNIFIL-Einsatz besteht aus zwei Komponenten,
die beide gleich wichtig sind und zusammen gehören: Die Überwachung
des Seegebietes vor dem Libanon und die Ausbildung von libanesischen
Marinesoldaten. Nach meiner Ansicht ist eine Tendenz zu einer
Intensivierung der Ausbildung sinnvoll. Insgesamt ist der Einsatz
sinnstiftend, da durch den Beitrag der Deutschen Marine unerlaubte
Waffenlieferungen über den Seeweg verhindert werden konnten und
weiter verhindert werden. Auf den Hinweis, dass bisher keine
Lieferungen festgestellt wurden, stelle ich immer die Frage nach der
Alternative. Wir tragen mit unserem Engagement dazu bei, dass die
Küste des Libanons sicherer geworden ist. Des Weiteren versetzen wir
die libanesische Marine in die Lage, diese Aufgaben zu übernehmen.
Damit leisten wir unseren Beitrag zur Stabilisierung des gesamten
Nahen Ostens. Außerdem schaffen wir in bilateraler Hinsicht eine
hervorragende Grundlage, um in Zukunft weiter eine wichtige Rolle zu
spielen.

Pressestelle Limassol: Welche aktuellen Erkenntnisse nehmen Sie
nach Ihrem dreitägigen Besuch beim deutschen Einsatzkontingent UNIFIL
in Limassol mit zurück nach Berlin?

Reinhold Robbe: Die Chemie stimmt in diesem Einsatzkontingent:
1. Es gibt innerhalb der vor Ort befindlichen Truppenteile ein
vernünftiges Verhältnis zwischen den Disziplinarvorgesetzten und den
unterstellten Soldaten.
2. Hier wird exzellente Arbeit geleistet. Die erteilten Aufträge
werden eins zu eins und hochprofessionell umgesetzt. Die eingesetzten
Stäbe sind optimal vorbereitet, so dass beispielsweise aufgrund der
sprachlichen Fähigkeiten eine Adaption von ausländischen Soldaten
ohne Probleme möglich wäre.
3. Ich sehe die Notwendigkeit, dass der Auftrag und der Sinn einer
Mission jedem Soldaten/jeder Soldatin, der bzw. die neu in den
Einsatz kommt, von den Vorgesetzten vermittelt werden muss. Dies ist
eine intensive Aufgabe, die für alle Verantwortlichen verpflichtend
ist. Diese wichtigen Erläuterungen gelingen offensichtlich in diesem
Einsatzkontingent.

Pressestelle Limassol: Herr Wehrbeauftragter, wir danken Ihnen für
das Gespräch

Text und Bilder: Pressestelle Limassol

Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2

Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Oberleutnant zur See Christopher Jacobs
Telefon: 04631-666-4412/4400
piz@marine.de


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